Lucky murrte: "Dein Auto ist genau so ne Schrottkarre wie die von Zigz". "Vergleich mich nicht mit ihm, ich tu dir gerade nen fetten Gefallen", gab Koi zurück, während er sich auf die Straße fokussierte. "Fahren kannst du auch nicht richtig", blieb Lucky mies gelaunt. Er konterte: "Ich würde ja sagen, dass ich im Gegenzug zu dir immerhin die Möglichkeit zum Fahren habe, dann wäre mein jetziger Plan aber unsinnig". Mit dem Kopf schüttelnd schnaubte Lucky: "Oh, deswegen verschleppst du mich. Um mir 'ne neue Karre zu besorgen. Wenn es dich ernsthaft denken lässt, mir würde ein Neuwagen alle Stunden an Arbeit zurück bringen, dann liegst du gewaltig falsch". Auf der Rückbank saß Henry, welcher Lucky zurechtwies: "Halt deine Klappe und lass dich überraschen. Koi hat sich nämlich etwas Besonderes überlegt".
Sie fuhren an einer versteckten Garage an und Lucky rollte beim Aussteigen mit den Augen: "Kein Auto auf dieser Welt könnte mich so stolz fühlen lassen, wie mein Chevrolet Lumina SS". Ein Mann kam um die Ecke vom Gebäude und schlug mit Koi ein: "Hey altes Haus! Gut, mal wieder von dir zu hören abgesehen von deinem Kriminalitäts-Bericht im Fernsehen". Koi schmunzelte: "Schließlich muss man sich seinen Namen halten". "Das muss dein Kumpel sein. Mann, du hast keinen Plan, durch welche Hölle ich für dieses Teil durch musste. Lucky, richtig? Du hast mit Koi wirklich Glück. Trotz Freundschaftspreisen war das für ihn nicht günstig", gab er auch Lucky die Hand. Nur verzögert nahm Lucky die Hand an: "Mhm. Preis ist nur nicht alles". Der Mann drückte einen Knopf neben dem Garagentor: "Meine Schwester checkt gerade noch die letzten Funktionen".
Das Tor fuhr hoch und sowohl Lucky, als auch Koi machten große Augen. Ohne Atem fasste sich Lucky an den Brustkorb: "Was ein heißes Teil...!". Koi grinste schief, während er die Schwester ansah: "Nicht wahr...?". Henry merkte verstört an: "Ihr beide sabbert". Lucky sah den Schlüssel kaum anfliegen, weil er vom Anblick verzaubert war: "Viel Spaß mit deinem neuen Spielzeug". Verwirrt fing Lucky den Schlüssel gerade so: "Ohne Scheiß, das ist mein Auto?!". Koi war abgelenkt und antwortete nicht mehr. Henry schlug ihn einmal feste, sodass Koi sich zusammen riss und er lächelte: "Äh- Ja! Ähem. Du hast dir den ja mal gewünscht". Luckys Stimme quietschte bis zum Maximum: "Du hast mir einen Lamborghini Sesto Elemento gekauft?! Ich weiß, du bist durchgeknallt, aber das ist jenseits lächerlich verrückt!". Koi wusste, er hatte alles richtig gemacht, als er nicht mal mit seinen Sprüchen Luckys Stimmung töten konnte: "Ich dachte, für einen kleinen Menschen wie dich ist so ein tief gelegtes Auto wunderbar". In einer Mischung aus Schreien und Lachen lief Lucky auf das Auto zu und stieg sofort ein. Zufrieden klopfte Koi dann auf Henrys Schulter: "Danke, dass du mein Auto wieder nach Hause fährst, während wir damit fahren". Henry rollte schmunzelnd mit den Augen: "Ja, ja...".
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Ilus sah aufmerksam zur Tür, welche gerade aufging. Aber nur Henry trat ein. Skeptisch fragte der Chef: "Wo sind die zwei Großmäule?". "Na wo wohl?", antwortete Henry knapp. "Sorry, ich komme nicht ganz nach", schüttelte er mit dem Kopf. Verwundert ging Henry zu ihm: "Hast du nicht im Internet nachgeschaut, was Koi für eine Zeitreise-Maschine gekauft hat? Das Auto hat mehr als 700 PS und soll selten sein. Genau weiß ich es auch nicht, aber sie werden wahrscheinlich noch die gesamte Nacht durch die Stadt rasen". "Nicht, dass sie im Rausch den Wagen kaputt fahren", seufzte Ilus. Henry grunzte: "Wenn sie von der Polizei entdeckt werden, ist es ausreichend. Das Teil ist nicht straßentauglich. Was echt mies wäre, denn das hat eine Meeeeenge gekostet". Ilus' Blick wurde stutziger: "Von welchem Geld hat Koi sich das geleistet?". Beide sahen sich misstrauisch an, bis sie gleichzeitig alarmiert nach oben rannten. Ilus entsperrte den Safe und musste alles geben, um nicht los zu schreien.
Auf einer großen Landstraße genoss Koi sorgenlos das Schnurren vom Wagen. Lucky bekam das Grinsen keine Sekunde aus seinem Gesicht. Unbeschwert seufzte Koi: "Ach ja... In spätestens zwei Stunden sollten wir zurück...". "Was hast du denn noch vor?", fragte Lucky neugierig. "Meine Schulden begleichen", antwortete er knapp. Erschrocken drückte Lucky auf die Bremse: "Du hast dich verschuldet?!". "Immer mit der Ruhe. Gib mir eine Stunde, dann haben wir mehr auf dem Konto, als wir es vorher hatten", beruhigte Koi ihn. "Wodurch?", skeptisch und mit leichter Angst schielte Lucky ihn an. Koi zog die Schultern hoch: "Ich kann mich in ein paar Systeme von Möchtegern-Reichen hacken und nebenbei nach Catfishern im Internet suchen". "Ganz vergessen. Du bist ja ein eigener Computer, der wie ein Mensch aussieht", hob Lucky die Augenbrauen, "Wenigstens gehen wir keine Bank ausrauben". "Wenn du dich nach Action sehnst, könnten wir auch das tun", schlug Koi vor. "Ich riskiere dieses Gefährt jetzt nicht", meinte Lucky stur. "Gut so", nickte er, "Eine Reparatur würde wahrscheinlich meinen Körper und meine Seele kosten".
Zurück im Versteck lief der Betrieb normal ab. Kurz vor Ende des Dienstes hörte man einen sehr lauten Motor. Henry meinte sofort: "Da sind sie". Ilus murrte: "Mit so einem lauten Motor kann man doch nicht auf Missionen fahren". Mit viel Vorsicht und Feingefühl fuhr Lucky zwischen den anderen Fahrzeugen im Vorhof in die Garage rein. Ilus knackste mit den Fingerknöcheln und trat an die Tür zu den Garagen. Lucky und Koi traten ein. Ganz lässig warf Koi Ilus eine Sporttasche gefüllt mit Geld in die Hände: "Danke für den unbewussten Vorschuss". "Woher?", blieb Ilus zweiflerisch. Lucky schüttelte großäugig mit dem Kopf: "Oh, das willst du gar nicht wissen". Koi tat es ab: "Wir werden nicht gleich abgeknallt. Das ist die Hauptsache, oder? Dich stört dreckiges Geld ja nicht. Ich gehe jetzt pennen, war 'ne lange Nacht. Hat wer Einwände?". Ilus hatte als einzigen Einwand: "Treib mich niemals in den Ruin".
Arrow war fasziniert, blieb vor Lucky aber eingeschüchtert: "Kann ich... mir den Wagen mal ansehen?". Böswillig knurrte Lucky ihn an: "Über meine Leiche". Shark kam zur Rettung, indem er Arrow hoch hob und weg trug: "Geh lieber Vincent van Goat streicheln. Das ist sicherer". Lucky fragte nach: "Weshalb darf ich ihn eigentlich nicht töten?". "Weil er in den letzten Nächten eine menge Geld eingebracht hat. Er ist ein Naturtalent mit Waffen, solange es keine Raketenwerfer sind. Arrow wird uns einen riesigen Vorteil gegenüber Whitefur bringen. Und auch danach, also wirst du ihn niemals verletzen dürfen", erklärte Ilus stur. "Fein", schnaubte Lucky und ging nach oben.
Am großen Schreibtisch saß Shota und kritzelte etwas auf Papier. Ilus sprach mit ihm: "Was tust du da die ganze Zeit?". "Ich habe vorhin in euerer Teambesprechung zugehört, denn... was soll ich sonst in meinem zukunftslosen Leben tun? Ihr meintet, dass es unmöglich sei, bei den Geschwindigkeiten eurer Gefährten in die Fenster des oberen Stockwerks von Whitefurs Versteck zu crashen. Ich habe mir alle nötigen Werte zusammen getragen und dann ausgerechnet. Tatsächlich wäre es für Henrys, Zigz und Yasuos Wagen möglich, bei einer Geschwindigkeit von 107 km/h in einer Anfahrtstrecke von 70 Metern auf einer Rampe mit einem Stumpfwinkel von 148 Grad zwanzig Meter vor der Hauswand exakt mittig durch die Fenster zu brechen. Laut Koi sind die Treppen hoch und breit genug, um im Nachhinein gemütlich wieder raus zu fahren. Für Leute mit Motorrädern wie dich zum Beispiel müsste man-". Ilus unterbrach ihn: "Das hast du alles selbst ausgerechnet?!". Verwirrt sah Shota durch die Gegend: "J- ja...?". "Eventuell ist deine Zukunft gar nicht so düster. Dein mathematisches Verständnis könnte sehr gebräuchlich werden. Würdest du drittrangig in diesem Irrenhaus anfangen?", fragte Ilus triumphierend. "Ich nehme aber keine Waffen in die Hand", stellte er als Forderung. Ilus reichte seine Hand: "In Ordnung". Sie schlugen ein und Ilus schmunzelte direkt: "Ab heute heißt du Primer". "Wieso das?", sah Shota ihn schief an. "Abgeleitet von Primus, da du auf mich den Eindruck eines abgehobenen Star-Streber machst", grinste er und kehrte ihm den Rücken zu, "Willkommen Primer".
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Generation Antihero 2
Aksiyon~BoyxBoy~ und ~BoyxGirl~ Nach zehn Jahren in der ein und selben Lagerhalle und immer mehr Verbrechern wird es für Ilus zu riskant, in seiner guten alten Lagerhalle in Los Angeles zu bleiben. Also entscheidet er sich, mit samt seiner kompletten Straß...