Und ihr so?

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Auch wenn Lucky sich an sämtlichen Stellen anfangs sträubte, so riss ihn die chaotische und durchgeknallte Aura der Brüder mit. Sie tranken sich alle einen weg und keiner kannte noch eine Grenze, denn alle hatten länger nicht mehr getrunken. Wobei Koi einfach nur einen drauf machen wollte, um lustiger zu werden. Wohl etwas zu lustig. Am nächsten Morgen wachte Lucky mit ziehenden Kopfschmerzen in der Badewanne ihres Hotelzimmers auf. Mehr als Socken und Boxershorts trug er nicht. Kein Wunder, auf seiner Kleidung neben der Badewanne war alles voller Erbrochenes. Schwerfällig stand er auf, zog den Vorhang mehr zur Seite und rutschte beim Austreten auf Shota aus. Dieser lag bewusstlos vor der Toilette. Auch durch das Drauftreten von Lucky wurde er nicht wach. In seinem Zustand war es Lucky auch ziemlich egal. Er öffnete nur die Tür und sofort blieb er stehen, um im negativen Sinne zu staunen: "Ach du Scheiße...". Auf seinem Bett lag Koi mit drei Frauen. Und diese waren nicht die einzigen im Zimmer. Alle ohnmächtig und kaum bis gar nicht bekleidet. Torkelnd und stolpernd ging Lucky zu Koi rüber und rüttelte an ihm: "Ey, du hoffnungsloser Spacken. Hast du dir ein Bordell frei gekauft oder was?". Von Koi kam nicht viel Reaktion, nicht mal ein Nuscheln.

In Nordamerika war es noch ein paar Stunden früher. Dort umarmte Zigz gerade seine Schwester, welche ein weites Lächeln trug: "Jeremy! Du bist so groß geworden, oh mein Gott! Was ist denn mit meinem kleinen Bruder passiert?". "Ich hatte einen Wachstumsschub, aber viel mehr ist nicht passiert", lächelte er zurück, "Du bist schön wie immer. Sogar meine Freunde meinten alle, du seist zu schön, um meine Schwester zu sein". Sie lachte und setzte sich ihm gegenüber: "Deine Freunde möchte ich gerne mal kennen lernen. Einen hast du ja schon mitgenommen. Tut mir leid, dass ich Mykaila auch mitgenommen habe. Aber mein Mann hat mich verlassen und ich wollte nicht so alleine mit meinen Kindern sein". "Ach, alles gut!", winkte er ab und sah sich um, "Nur irgendwie ist er... weg... Entschuldige, er ist etwas schüchtern bei Fremden". Ängstlich spinkste Shark um die Ecke. April kicherte: "Wie süß, nur keine Scheu! Komm gerne her!". Shark trat hinter dem Pfeiler hervor und setzte sich neben Zigz, somit der besten Freundin von April direkt gegenüber. April stellte vor: "Also, nochmal offiziell - Das ist Mykaila, meine rechte Hand". Zigz nickte freundlich: "Hallo, das ist - ja - eher ein guter Arbeitskollege von mir, Spencer". Shark winkte knapp über den Tisch. "Sind alle deine Kollegen so gut aussehend?", schmunzelte April, doch wand sich schnell an ihre beste Freundin, "Also, das ist Jeremy, mein kleiner Bruder". Charmant lächelte Mykaila: "Guten Abend. Schön, dich kennen zu lernen". Abschließend erklärte April: "Meine Kinder Scarlette und Ben sind noch oben spielen, wollten aber gleich hinzu kommen. Von meinem Mann hatte ich mich ja vorletztes Jahr getrennt. Wir können trotzdem erst mal unter uns quatschen".

In ungefähr gleicher Zeitzone fiel Ilus fertig aufs Bett und tuschelte gegen das Kissen: "Ich hab die Schnauze voll...!". Henry setzte sich reuend neben ihn: "Es tut mir so sehr leid, dass sie mitgekommen sind". "Ich bin wieder nüchtern, habe aber Kopfschmerzen und werde ständig gefragt, weshalb ich nicht zu lange in die Sonne darf - Sieht man doch!", regte er sich auf, "Entweder die Menschen auf dieser Welt denken, ich sei ein voller Albino, ich hätte mir die Haare gefärbt oder ich sei Rentner! Ich bin ein Russe mit Albinismus-Genen, versteht das denn keiner?!". Mitleid habend legte Henry seine Hand auf Ilus' Schulter. Es klopfte wieder an der Tür. Ilus griff sich ein Kissen, drückte es feste gegen sein Gesicht und schrie auf. Henry ging jedoch an die Tür und kam nach wenigen Sekunden mit einem gut riechenden Karton wieder: "Es sind nicht meine Eltern". Ilus warf das Kissen weg. Egal, was es dann war, es war besser. Noch besser zog er stark Luft ein, als er die Pizzaschachtel sah: "Habe ich dir jemals gesagt, wie lieb ich dich habe?". "Nicht oft genug", Henry legte sich neben ihn und lächelte provokant. Glücklich küsste Ilus ihn. Nicht lange, da brach er schon ab und merkte an: "Oh, zehn Sekunden und es hat noch niemand rein geredet...". Verträumt drehte er sich auf den Rücken und ein ganzes Pizzastück folgte in seinen Mund. Henry schmunzelte: "Wir beide brauchen hiernach Urlaub von meinen Eltern...".

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