Etwas gestresst murrte Ilus: "Warum lassen sich so viele von der Polizei erwischen?!". Da war er gerade auf dem Weg auf eine eigene Verfolgungsjagd: "Teddy, bitte halte hier die Stellung! Shark und ich sind auf Mission!". "Ja, Chef!", nickte er gewissenhaft. So langsam wurde die Halle leer. Fast alle waren auf solchen Missionen. Henry erschreckte sich etwas, als Koi über die Sitzlehne sprang und sich neben ihn setzte: "Gut, dass wir jetzt reden können". "Komm doch nicht einfach aus dem Nichts!", maulte Henry ihn an. "Aus dem Nichts kommt deine Rettung. Und meine eigene. Hör zu", setzte er sich etwas schräger, um ihn direkt ansehen zu können, "Ich habe eine leise Ahnung, was euch fehlt. Doch dafür musst du mir eine äußerst private Frage beantworten". Henry wurde schon rot und rückte ein Stück zurück. Da sah er zum Glück ein Messer auf die beiden zurasen, sodass er gerade so Koi und sich selbst auf den Boden werfen konnte. Entsetzt schrie Henry auf: "Ilus!". "Ich habe nur private Frage gehört und reagiert", schnaufte der Angesprochene etwas aggressiv. Auf einmal stand Shark hinter ihm, hob ihn hoch und verließ die Halle wieder: "Wir haben Arbeit!".
Weiterhin auf dem Boden und mit etwas Angst ums Leben sprach Koi zögerlich weiter: "Was ich eigentlich sagen wollte...". Henry stand auf und half auch Koi aus. Zurück auf dem Sofa beendete Koi endlich seinen Satz: "Ihr wart damals von einem Tag auf den anderen plötzlich zusammen. Sogar von der einen Minuten auf die andere. Hattet ihr euch da wirklich gesagt gehabt, dass ihr euch liebt? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Ilus-". "Haben wir nicht...", realisierte Henry, "Noch nie, sogar...". "Probier es doch mal damit", für ihn war das Problem erst mal wieder geklärt und er stand schon auf, um zu gehen. Henry hielt ihn auf: "Sekunde Mal, ich kann das nicht so einfach!". "Wie jetzt?", sah Koi ihn verständnislos an, "Nach allem, was ihr schon getan habt?". "Lange sind wir noch nicht zusammen... Klar, haben wir schon vieles gesagt und getan, aber diese drei Worte sind doch ganz schön mächtig...", gab er schüchtern zu. "Mächtig genug, um dir deine Beziehung zu retten", konterte Koi und setzte sich wieder an seinen Laptop.
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Gegen vier im Morgen waren fast alle wieder da. Nur Shark und Ilus fehlten. Da es schon Stunden waren, machten sich alle Sorgen und stellten den Betrieb für die Nacht ein. Auch, weil keiner an deren Handy ging. Sie hofften auf etwas Gutes, als sie das Öffnen der schweren Tür hörten. Es trat auch Ilus ein - Aber alleine und komplett mit Blut eingesaut. Es tropfte schon von seinen Fingern und Haarspitzen runter. Hinter sich zog er einen ebenso blutigen Hammer hinterher. Es ging allen der Herzschlag hoch, als der Chef sie mit leerem Blick ansah und es kein Zeichen von Shark gab. Es war tot still und keiner wagte sich, auch nur einen Muskel zu bewegen.
Schließlich sprang Shark durch ein offenes Fenster und fragte panisch: "Ist Chef zurück?". Alle sahen zu ihm, wie ihr unverletzt und munter da stand. Man hätte ausatmen wollen, doch war es trotzdem offen, weshalb Ilus so aussah. Plötzlich schwang er den Hammer hoch und alle rannten schon in Verstecke. Mit tiefer Stimme meinte er nur: "Wir sind jetzt im Krieg. Ich werde duschen gehen. Kümmert euch bitte weiter um die Arbeit". So ging er nach oben und verschwand im Badezimmer. Henry war der erste, der wieder zur Sprache kam und Shark entsetzt fragte: "Was ist passiert?". Selbst ängstlich erklärte er: "Da waren Mitglieder aus anderer Gang und machten Witze, dich wie Iceman behandeln zu wollen. Chef meinte, ich soll weg laufen. Das bin ich auch". Besorgt fragte Zigz: "Ist mit dir alles ok?". Eingeschüchtert nickte er. Zigz ging auf ihn zu: "Da macht er dir auch noch an deinem Geburtstag Angst. Komm, brechen wir in den Streichelzoo ein".
Während sie wieder gingen, lief Henry die Treppen rauf und Ilus nach. Unter der Treppe saß Koi leicht verstört - Mit einem falschen Witz hätte das er sein können. Sein Handy vibrierte und er bekam eine Nachricht von Bambi: "Was hat Ilus angestellt?! Vier unserer Mitglieder sind tot und Whitefur ist rasend! Er hat sie nicht einfach nur erschossen! Der Anblick war so grausam, ich musste mich übergeben!". Im Badezimmer stand Ilus mit gesamter Kleidung unter der Dusche und sah still dabei zu, wie das Blut zwischen seinen Händen rinnte. Henry riss die Tür auf und sah ihn schwer atmend an. Nur langsam ging Ilus' Blick zu ihm rüber. Mit ein wenig Reue in der Stimme sprach er: "Du musst mich später ganz feste halten...". Sehr leise, sodass Henry es über dem Wasserstrahl schon nicht mehr hörte, setzte er nach: "Wenn du das überhaupt noch könntest...". Henry schüttelte mit dem Kopf: "Was für später?" und lief auf ihn zu, um ihn sofort zu umarmen. Auch wenn die Worte mächtig für ihn waren, einen besseren Zeitpunkt für die Bremse gab es wohl nicht. Daher drückte er ihn fester, während er zittrig meinte: "Ich liebe dich, Ilus...". Die Augen vom Tiger wurden größer, bis sie wieder zu fielen und er das Bewusstsein verlor.
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Beunruhigt meinte Dexter: "Das ist wirklich bedenklich". "Er hat so getan, als sei er gar nicht verletzt gewesen! Wäre ich ihm nicht nachgelaufen, wäre er dann in der Dusche ausgeblutet?! Ich will es mir nicht vorstellen...!", verzweifelt hielt Henry sich die Hände an den Kopf. "Aber was hat er denn überhaupt getan, sodass er so stark verletzt wurde?", fragte Dexter nach. Henry stockte und sagte nichts mehr. Nichts mehr, außer: "Dein friedliches Leben auf Weltreise wirkt sehr angenehm. Willst du mir eine Schneekugel rüber schicken?". "Schneekugeln in Kairo-? Henry, was ist passiert?!", wurde er lauter. "Sende mir ein Bild von pinken Kängurus!", winkte er nervös und legte auf. Er drehte sich sorgsam zum Arzt um: "Wie geht es ihm?". "Ich weiß nicht, mit wie viel Glück er geboren wurden. Allmählich bekomme ich Angst, dass sein Glück bald ausgelaufen ist", kratzte er sich am Hinterkopf. "Danke dir für so viel...", ließ Henry seine Schultern sinken und er legte sich zu Ilus ins Bett. Dabei hielt er vorsichtig die frisch zugenähte Wunde an seinem Bauch.
In der Zwischenzeit schrak Lucky in seinem Zimmer auf: "Ihr habt eine Ziege geklaut?!". Shark hob die Ziege in seinen Armen nochmal an: "Baby-Ziege". Zigz winkte ab: "Ach komm, er hatte Geburtstag". "Aber...!", ratlos saß Lucky da und sah die beiden irritiert an. Streikend setzte Shark sich mit ihm auf sein Bett: "Vincent van Goat". Lucky regte sich so sehr auf, dass seine Stimme schon brach: "Dein Ernst?!". Vincent van Goat sprang von Sharks Schoß und erkundete sein neues Zimmer. Darunter auch Luckys Jeans, die ihm gut zu schmecken schien. Lucky knurrte: "Hol deinen bähenden Milchzeuger zurück!". Es klopfte und Koi trat ein: "Okay, kann irgendjemand von euch Salsa- Ziege?". Zigz lächelte: "Sharks". "Ah", nickte Koi knapp ab und vollendete seine Frage: "Kann jemand von euch Salsa tanzen? Ich muss es innerhalb von zwei Stunden lernen". "Dein Bruder würde doch alles mit dir machen", hob Zigz eine Augenbraue. "Ich tanze doch nicht mit meinem Bruder einen leidenschaftlichen Tanz!", zeigte er ihm den Vogel.
Lucky war weiterhin aufgebracht: "Ich würde ja, wenn ich könnte, aber mich frisst gerade ein kleines Monster auf!". Zigz machte große Augen und drehte sich weg. Daraufhin sprang die Baby-Ziege auf Lucky drauf und leckte sein Gesicht ab. Schreiend zappelte Lucky panisch herum. Shark filmte das bis dahin zufrieden lächelnd, da erwähnte er: "Ich kann Salsa tanzen". Er legte das Handy zur Seite und ging auf Koi zu. Koi wurde schnell bleich, als Shark direkt vor ihm stand und sein Hinterkopf auf einmal seinen Nacken berührte. Sogar seine Brille rutschte ein Stück zurück. Nervös lächelte Koi: "Du willst sicherlich die Ziege noch rum führen. Ich frage dann doch lieber Shota". Im nächsten Moment lief er panisch raus: "Nii-San!". Lucky schubste die Ziege von sich und lief ihm nach: "Rette mich! Bitte!". Fröhlich nahm Shark Vincent van Goat wieder an sich und streichelte ihn. Zigz klatschte sich die Hand an die Stirn: "Der hat doch keine Chancen bei ihm". Ratlos sah Shark ihn an: "Hm?". "Davon verstehst du nichts", winkte er ab und begab sich zum Kühlschrank.
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Generation Antihero 2
Aksi~BoyxBoy~ und ~BoyxGirl~ Nach zehn Jahren in der ein und selben Lagerhalle und immer mehr Verbrechern wird es für Ilus zu riskant, in seiner guten alten Lagerhalle in Los Angeles zu bleiben. Also entscheidet er sich, mit samt seiner kompletten Straß...