Alliiert

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Ilus saß in seinem Schlafzimmer am Schreibtisch und schrieb ein paar Strategien gegen den Orden des Polarfuchs auf, um sie später bei Beginn des Dienstes vorzutragen. Plötzlich hörte er eine laute Explosion und er rannte sofort auf die Übergänge über der offenen Halle: "Was ist passiert?!". Arrow sah ihn von unten großäugig an, hielt hinter seinem Rücken einen Raketenwerfer versteckt und antwortete etwas nervös: "Ich hab genießt". "Das war kein Nieser!", streikte Ilus ab. Vom Hof vor der Feuertreppe hörte man Lucky panisch aufschreien. Die Übergänge waren mit den Ausgängen zur Feuertreppe verbunden, so lief Ilus nach draußen und entdeckte vor der Garage nur noch ein paar Überreste von dem, was mal Luckys Auto war. Völlig aufgebracht brüllte er: "Wer war das?!".

Er sah durch das fette Loch in der Wand direkt in Arrows bleiches Gesicht. Stotternd entschuldigte er sich: "I- ich wollte das nicht, ich schwöre! Aber ich habe wirklich genießt und bin dabei auf den Auslöser gekommen!". Fassungslos sah Lucky auf den Schrotthaufen: "Seit vier Jahren habe ich an diesem Wagen gearbeitet und es immer wieder bearbeitet... So viele Tuning-Teile gingen dafür drauf... Und so viele Stunden voller Mühe...". Seine Stimmung schlug sich wieder komplett um und er schrie: "Ich bringe dich um!", während er schon auf ihn los rannte. Bevor Arrow starb, lief Koi vor ihn und hielt Lucky ab: "Ich habe ihm Zugriff auf unsere Waffenkammer gegeben, es ist meine Schuld!". Ilus seufzte schwer und stützte sich müde am Geländer ab. Lucky und Koi diskutierten das aus, bis Lucky nachgab. In der Zeit sah Ilus, wie Henry am Briefkasten stand und neben einer Rechnung einen außergewöhnlichen Brief heraus holte.

Still kam Henry wieder rein und ging geradewegs ins Schlafzimmer. Dorthin folgte Ilus ihm: "Stimmt etwas nicht?". Schluckend erklärte Henry knapp: "Ein Brief von Dexter...". "Öffne ihn", ermutigte Ilus. Zögerlich folgte Henry dem und las vor, was geschrieben stand: "Hey Henry, ich konnte es mir nicht verkneifen und musste dir einfach schreiben. Natürlich möchte ich nicht in dem gefährlichen Leben verwickelt sein, doch will ich noch weniger den Kontakt zu dir abbrechen. Am liebsten würde ich weiter reisen und dich darüber informiert halten, was bei mir aktuell ist. Einfach das, was ich schon die ganzen Jahre über tun wollte, in denen wir uns nicht sahen. Die Postkarte, die anbei liegt, habe ich selbst gemacht. Hoffentlich gefällt sie dir. Neuseeland ist wirklich schön. Vielleicht plant ihr euren nächsten Urlaub für hier. Bis dahin werde ich aber schon wo ganz anders sein. Während hinter mir über Seattle dreitägig ein unscheinbarer Mond scheint und in Wellington die letzten hoffenden Strahlen untergehen. Beste Grüße, Dexter...".

Verzweifelt zog Henry die Schultern zusammen: "Soll ich wirklich den Kontakt zu ihm aufrecht erhalten?". Ilus hatte andere Sorgen: "Wiederhole den letzten Satz bitte nochmal". "Beste Grüße?", war Henry verwirrt. "Nein, nein", Ilus sah skeptisch auf den Brief und wiederholte selbst, "Während hinter mir über Seattle dreitägig ein unscheinbarer Mond scheint und in Wellington die letzten hoffenden Strahlen untergehen...". Henry wurde nachdenklicher, doch blieb er verwirrt: "Es ist etwas komisch geschrieben, aber er bekommt beim Schreiben immer einen poetischen Touch". "Das ist ein Hinweis - Er warnt uns", schlussfolgerte Ilus beunruhigt, "Durch die Zeitverschiebung sieht er schon einen Sonnenuntergang, während wir fast einen ganzen Tag zurück sitzen - hinter ihm. Er hofft darauf, dass wir sicher sind, weil wir nur noch drei Nächte haben". "Aber woher soll Dexter wissen, wann Whitefur angreifen will?", war es für Henry unschlüssig. 

"Das kann ich mir auch nicht erklären. Hätte er es versucht, im Brief zu umschreiben... Vielleicht wird er beobachtet und er weiß es. Wichtig ist nur, dass wir jetzt scharf aufpassen müssen. Wann wurde der Brief geschrieben?", war Ilus aufmerksam. Verwundert sah Henry auf das Datum: "Gestern...? Wie kam der so schnell quer über die Welt durch die Post?". "Eventuell sitzt Dexter schon gar nicht mehr in Neuseeland und er ist viel näher, als wir denken... Vor Seattle liegen genug weitere Städte, damit hinter ihm der Mond scheint...", murmelte Ilus nachdenklich. Schnell atmend schüttelte Henry mit dem Kopf: "Er darf nicht wieder mit hinein gezogen werden". Ilus nahm beruhigend seine Hände: "Er wird schlau genug sein, sich von selbst fern zu halten. Wohl konnte er einfach nicht still halten, wenn er dich warnen könnte. Ich kann deine Sorge sehr gut nachvollziehen. Bitte verliere jetzt nicht den Verstand. Du bist stark und ich brauche dich in diesem Kampf". Henry holte tief Luft und er nickte.

Zum Dienstanbruch erschienen fast alle pünktlich für die Besprechung. Ilus konnte Luckys fehlende Anwesenheit gut mit Kois blutender Nase verbinden, daher fragte er nicht nach und sprach direkt: "Alle Mann zugehört, das ist äußerst wichtig. Bevor wir über ein paar Strategien reden, will ich anmerken, dass wir soeben einen Brief bekamen, in welchem wir möglicherweise gewarnt wurden. Wenn Teddy und ich es richtig raus gelesen haben, dann bleiben uns mit heute nur noch drei Nächte, bis Whitefur und sein komischer Zoo angreifen. Ob Warnung oder ob nicht - Ich möchte, dass jeder dann bereit ist". Shark sprach auf: "Wir sind bereit, schon heute zu kämpfen". Zustimmungen wurden von der gesamten Mannschaft gerufen. Energisch lächelte Ilus: "Dann lassen wir uns nicht überrennen und wir werden gewinnen!".

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Die Pläne waren durchbesprochen und Verbesserungen schrieb Ilus sich auf Notizen. Nach dem Dienst erst würde er sie neu eintragen. Erst mal rief Ilus sich Zigz zu einem Privatgespräch. Sie setzten sich in den Vorhof und Ilus atmete kurz durch: "Zigz, ich will dich nicht ankeifen müssen. Jedes Mal, wenn du irgendwas für Kiki tust oder ihr nah kommst, reagiere ich nicht unbedingt mit meiner freundlichsten Seite. Einfach nur weil ich weiß, was du damals mit dieser Taya hattest und obwohl Kiki taff ist, ich sie nicht wegen dummen Männern verletzt sehen will". Verständnisvoll nickte Zigz stumm. "Aber das war damals und jetzt kenne ich dich besser", setzte Ilus nach, "Das war etwas anderes und ich weiß mittlerweile, dass Kiki dir viel zu viel bedeutet. Du bereust alles und eigentlich bist du ganz vernünftig. Eigentlich würde ich dann jetzt sagen Los, lauf zu ihr. Versuch es weiter". Zurückhaltend schielte Zigz ihn an: "Eigentlich?". 

Schwerfällig erklärte Ilus: "Mittlerweile will ich das aus anderen Gründen nicht. Nicht nur bist du in meiner ersten Liga. Du warst mit der Erste, der in diese Gruppe eintrat. Ich kenne dich seit zehn Jahren, seitdem ich acht war". Zigz versuchte das Thema in eine andere Richtung zu biegen: "Und trotzdem hast du mehr mich erzogen als ich dich". "Niemand hat hier irgendwen erzogen, wir sind beste Freunde", meinte er bedrückt, "Genau deswegen könnte ich nicht zulassen, dass du mit Kiki vielleicht in ein eigenes Haus ziehst und ein eigenes Leben anfängst. Oder irgendeiner Frau. Du gehörts hierhin. Ich kenne dich auch gut, um zu wissen, dass du dich hier mehr als wohl fühlst. Fest ketten kann ich dich auf keinen Fall. Was ich sagen will - Irgendwann sollst du bitte deine neuen Träume und Ziele verfolgen. Aber fürs Erste... bleib bitte noch eine Weile in diesem Irrenhaus...". Etwas lockerer lachte Zigz: "Denkst du wirklich, ich wäre in den nächsten Wochen abgehauen und hätte schon eine Chance? Ich bin froh, dass ich nicht Angst haben muss, wenn ich mich eines Tages niederlassen möchte. Natürlich bleibe ich noch ein paar Jahre im Geschäft. Du weißt, ich bin nicht der Älteste hier. Ich höre noch lange nicht auf".

Erleichtert lächelte Ilus: "Zum Glück. Du weißt nicht, wie glücklich mich das macht". Zigz klopfte ihm auf die Schulter: "Nach so vielen Eskapaden in deinem Körper will ich nicht noch mehr Last drauf setzen. Sollten wir dann zurück an die Arbeit?". Der Chef nickte: "Selbstverständlich!". Mit einem entlasteten Schmunzeln betraten sie die Halle wieder. Zufrieden sprach Henry, als Ilus zurück an seinem Pult war: "Ich sehe glückliche Gesichter". "Bei keinem anderen Arbeitsplatz findest du so wunderbare Kollegen", zog Ilus geheimnisvoll die Schultern hoch. In dem Moment lief Arrow panisch die Treppen runter: "Ich sollte gar nicht erst versuchen, mich zu entschuldigen!". Hinterher kam Koi, welcher versuchte, Lucky aufzuhalten. Am Ende der Treppe hob Koi ihn einfach hoch, sodass Lucky auf seiner Schulter weiter zappelte: "Lässt du mich wohl auf der Stelle runter! Ich muss dem Bastard die Augen auskratzen!". Ilus korrigierte sich: "Es gibt immer wieder Ausnahmen".

Zum Unterbrechen pfiff und rief Ilus laut: "Lucky, wenn du ihm weh tust, setze ich dich nicht in die erste Liga!". Schon hing Lucky still mit zuckendem Auge über Kois Schulter. Ilus setzte nach: "Du kannst ihn doch nur nicht leiden, weil der Feind von Deadpool Ajax hieß". "Francis!", knurrte Lucky aufgebracht. Koi ließ ihn runter und ging rüber zu Ilus: "Chef, ich hab da ein Anliegen bezüglich des wütenden Kobolds. Ich bräuchte ein paar Freistellungen vom Dienst für uns beide". Über seine Schulter zeigte er auf Lucky. "Ja?", hörte Ilus aufmerksam zu.

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