Formel 1 Oneshots [boyxboy]

[62] Marcus Armstrong x Callum Ilott

für silverstonechapel

[62] ,,Wenn wir ehrlich sind, war das zwischen uns doch von Anfang an zum Scheitern verurteilt."

Livorno (Italien), 10. Juni 2019

,,Guck nicht so mies gelaunt", bat mich Robert und öffnete den Kofferraum des Alfa Romeos, mit dem wir zum Trainingslager gefahren waren. Ich griff nach meinem kleinen Koffer und warf meinem besten Freund einen vielsagenden Blick zu:,,Ich bin aber mies gelaunt."

,,Bevor wir losgefahren sind, hattest du noch ein Lächeln auf den Lippen", bemerkte er und nahm ebenfalls sein Koffer raus, ehe er den Kofferraum wieder schloss.

,,Ja, zu der Zeit lagen zwischen meinem Exfreund und mir auch noch über 300 Kilometer", murrte ich und drehte mich zum Hoteleingang, um mit Robert dorthin zu laufen, jedoch blieb ich erschrocken stehen, als ich schon früher als erwartet Callum sah, der neben Mick vor dem Hotel stand. Beide hatten ein Lächeln auf den Lippen und schienen sich angeregt zu unterhalten, was mein Herz verkrampfen ließ. Es war nicht so, dass Callum und ich uns gestritten hatten oder vor vier Wochen im Schlechten auseinandergegangen waren. Viel mehr hatten wir beide realisiert, dass wir uns auseinanderlebten und kaum Zeit füreinander fanden. Auch wenn die Trennung eine beidseitige Entscheidung war, hatte sie mir das Herz gebrochen, da ich den Briten von ganzen Herzen liebte und es sich nicht so anfühlte, als würde diese Liebe zu ihm jemals aufhören. Jedoch musste ich ihn gehenlassen, sodass er sich in England vollkommen auf sich und seine Karriere konzentrieren konnte, ohne dass er ein schlechtes Gewissen haben musste, wenn er es wegen Terminen nicht rechtzeitig zu unseren verabredeten Anrufen schaffte oder mir stundenlang nicht antworten konnte. Etwas abseits von Callum und Mick standen, Giuliano und Gianluca sowie Angelo und Mario, zwei Mitarbeiter der Ferrari Academy und unsere Betreuer.

,,Sieht so aus, als wären wir die letzten", seufzte Robert und legte freundschaftlich einen Arm um meine Schulter. Er lächelte aufmunternd und deutete dann auf die anderen Jungs vor dem Eingang:,,Na komm, Großer. Es sind nur sieben Tage."

Nur sieben Tage war leicht gesagt. Nichtsdestotrotz war das eine ganze Woche, die ich von Callum umgeben sein würde, den ich trotz unserer Trennung mit jeder Faser meines Körpers liebte und unheimlich vermisste. Eine ganze Woche müsste ich damit zurechtkommen, in seiner Nähe zu sein und zu wissen, dass zwischen uns nichts mehr so war, wie es einst gewesen ist, und sich das niemals ändern würde.

Schweigend ließ ich mich von meinem besten Freund mitziehen. Als wir bei der Gruppe angekommen waren, begrüßte er alle mit einem freundlichen ,,Hallo", während ich mir ein Lächeln auf die Lippen zwang und winkte. Mein Blick glitt stumpf zu Boden, sodass ich nicht ungewollt bei Callum hängen bleiben und wieder über unsere Trennung nachdenken konnte. Zufrieden klatschte Mario in die Hände und zog damit unsere Aufmerksamkeit auf sich:,,Gut, dann sind wir jetzt vollzählig. Erst einmal, herzlich willkommen! Es ist schön euch nach ein paar Monaten endlich wieder zu sehen und euch bei einem weiteren Trainingslager begleiten zu dürfen. Wir haben einen abwechslungsreichen Wochenplan erstellt, mit dem wir morgen starten werden. Ich würde vorschlagen, dass wir den heutigen Abend entspannt ausklingen lassen. Sprich, ihr bringt eure Koffer in eure Zimmer und macht euch frisch. Dann treffen wir uns im Hotelrestaurant und essen zusammen, tauschen uns über die letzten Monate aus und quatschen etwas. Was haltet ihr davon?"

Fragend ließ er seinen Blick durch die Runde gleiten. Einige nickten, die anderen gaben ein zustimmendes ,,Ja" zurück. Damit schien Mario sich zufrieden zu geben und übergab das Wort an Angelo. Dieser blickte auf das Klemmbrett vor sich:,,Dann gebe ich euch jetzt eure Zimmernummern sowie eure Karten. Wie ihr es gewohnt seid, habt ihr Zweierzimmer: Nummer 304 Giuliano und Robert, 305 Gianluca und Mick, 306 Callum und Marcus."