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„Isabel! Drysden! Yan!"
Müde hob ich den Kopf und begegnete dem Blick der Gräfin, während sie auf mich zu stapfte. Dabei sah sie sich unentwegt um, als könnte das irgendetwas an der Tatsache ändern, dass unsere Weggefährten nirgends zu sehen waren und nicht einfach so aus dem nächsten Gebüsch hervorspringen würden.
Mit einem Ächzen trat sie aus dem dichten Sand in den Schatten der Bäume und ließ sich neben mir auf einer Baumwurzel nieder. Dann versuchte sie den Sand von ihrem feuchten Rockzipfel zu entfernen, gab aber schließlich auf und ließ sich mit dem Rücken gegen den Baumstamm fallen, wobei der zu ächzen begann.
Gemeinsam starrten wir hinaus auf das Meer, dessen sanfte Wogen in mir Wut aufkommen ließen. Dasselbe galt für den weißen Sand, der sich vor uns erstreckte. Seit wir vor gut einer Stunde an diesen Strand gespült worden waren, musste ich immer wieder kleine Sandkörner ausspucken und mein Bart kratzte entsetzlich. Dazu kamen die durchnässte Kleidung und die Müdigkeit, die nach einer ganzen Nacht im Meer tief in meinen Knochen saß. Am liebsten würde ich mich hinlegen, auch wenn dann der Sand in meine Kleidung kriechen würde.
Nach dem wir vom Schiff gespült worden waren, hatten Cara und ich eine ganze Weile ums Überleben gekämpft, während die Wellen uns zu verschlucken versucht hatten. Schließlich hatten wir eine Kiste gefunden, an die wir uns hatten klammern können, doch zu dem Zeitpunkt waren wir bereits viele Seemeilen von der „Wellenbrecher" entfernt gewesen und die anderen nicht mehr zu sehen.
In dem Moment hatte mich das aber recht wenig gestört, denn ich hatte überleben wollen. Also hatte ich mich festgeklammert und zu strampeln begonnen, als im Morgengrauen eine Insel in Sichtweite gekommen war. Die Kiste, die uns gute Dienste geleistet hatte, lag noch immer an der Stelle, an der wir aus dem Meer gekommen waren, denn wir hatten nicht die Kraft gehabt, sie weiter als ein paar Schritte zu ziehen.
Die Sorge um die Matrosen des Schiffes und auch die Angst um die anderen machte die Situation nicht besser, denn nach den ersten erleichterten Minuten war mein Überleben deutlich unbedeutender geworden. Am liebsten wäre ich sofort über die Insel marschiert, in der Hoffnung, sie wohlauf zu entdecken, doch würde ich jetzt loslaufen, dann war es das mit mir.
„Denkst du, dass es ihnen gut geht?", Caras Stimme war leiser als sonst, der Ton eine Mischung aus Sorge und Hoffnung.
„Ganz ehrlich: Ich weiß es nicht. Aber wenn wir es geschafft haben, dann dürften sie es auch tun. Bei dem Training, das Drysden Prinzessin Isabel aufgezwungen hat, würde mich nicht einmal wundern, wenn sie es bis zum Festland und Tel'n schaffen würden."
Die Sorge verschwand nicht aus ihrem Blick, doch immerhin konnte sie lächeln. Dann atmete sie tief durch.
„Wir sollten uns ausruhen und hoffen, dass es hier auf der Insel etwas zu essen gibt. Wer weiß, vielleicht gibt es ja auch nette Bewohner."
Bei dem Gedanken verzog ich das Gesicht. Die Inseln vor der Küste Ensomniyas waren für ihre Piraten bekannt. Auf nette Bewohner zu hoffen war also in etwa so klug, wie einem wilden Tier ins Gewissen zu reden, statt wegzurennen. Oder einen Baum hochzuklettern, abhängig davon, welchem man gerade gegenüber stand.
Dennoch lehnte ich mich zurück, wie auch die Gräfin es tat. Lieber wäre es mir gewesen, wenn einer von uns Wache gehalten hätte, doch das konnte und wollte ich nicht von uns verlangen. Außerdem war das Wasser hier recht flach und der Wellengang weiter draußen besonders stark, also ungeeignet für ein großes Piratenschiff.
Trotz meiner Beruhigungen döste ich nur leicht und schreckte immer wieder auf, wenn ich ein Geräusch hörte. Doch meistens handelte es sich lediglich um einen Ast, der im Wind knackte oder ein Tier, das schnell wieder zwischen den Ästen verschwand, wenn es mich bemerkte.
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𝚃𝚑𝚎 𝙴𝚖𝚎𝚛𝚊𝚕𝚍 𝚂𝚎𝚊
Fantasy𝔼𝕚𝕟 𝕞𝕒𝕘𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖𝕤 𝕍𝕠𝕝𝕜, 𝕧𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕠𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕧𝕠𝕣 𝕝𝕒𝕟𝕘𝕖𝕣 ℤ𝕖𝕚𝕥, ℤ𝕨𝕖𝕚 𝕂ö𝕟𝕚𝕘𝕣𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕘𝕖𝕥𝕣𝕖𝕟𝕟𝕥 𝕕𝕦𝕣𝕔𝕙 ℍ𝕒𝕤𝕤 𝕦𝕟𝕕 𝔾𝕚𝕖𝕣, 𝔻𝕣𝕖𝕚 ℝ𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕦𝕟𝕥𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕚𝕖𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙 𝕨𝕚𝕖 𝕎𝕒𝕤𝕤𝕖𝕣, 𝕃�...