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Eigentlich sollte man meinen, dass man eine fliegende Blume mit etwas Vorsicht steuerte. Vielleicht ein sanfter Schwenker hier, eine kleine Anpassung der Flughöhe da, ein angemessenes Tempo. Anscheinend aber hatte das noch niemand an diese Verrückte weitergegeben.
In schwindelerregender Höhe ruckelte und zuckte diese Blume in einem Tempo, das selbst ein Jagdpferd beeindruckt hätte. Der Wind peitschte mir geradezu ins Gesicht, noch schlimmer, als es auf einem Schiff der Fall gewesen wäre, während mein Magen sich immer schneller hob und senkte.
Mit geschlossenen Augen konzentrierte ich mich darauf, mich weder zu übergeben noch von dieser Blume herunterzufallen, auch wenn mir letzteres mehr und mehr wie eine Erlösung klang. Als ein plötzlicher Ruck durch die Blume ging, der mich noch einmal ordentlich durchschüttelte, riss ich die Augen auf. Wir waren abgestürzt, nicht wahr? Die Fae hatte uns direkt in einen Baum hineingelenkt und nun sah ich meinem sicheren Tod entgegen.
Entgegen meiner Überzeugung breitete sich nicht das schreckliche Rot der Baumwipfel, sondern das beruhigende Grün einer Wiese vor uns aus. Als ich einen kleinen Ruck an meiner Hand spürte, blickte ich zu Cara, die mich mit einer Mischung aus Belustigung und Mitleid anblickte. Gerne hätte ich ihr etwas Passendes gesagt, doch da überfiel mich schon der überwältigende Wunsch nach festem Boden und ich sprang geradezu von diesem Teufelsgefährt hinab.
Endlich auf festem Boden ließ ich mich direkt wieder sinken, bis ich auf dem Rücken lag, die Arme und Beine von mir gestreckt. Mit geschlossenen Augen atmete ich tief durch, bis die Welt aufhörte, sich zu drehen und mir das Atmen etwas leichter fiel.
Als ich es schließlich wagte, die Augen wieder zu öffnen, blickte ich direkt in den Himmel und stellte fest, dass die Sonne sich langsam dem Horizont entgegen neigte. Mit einem erleichterten Seufzer, weil das bedeutete, dass wir vermutlich am Ziel unserer Reise angekommen waren, rollte ich mich auf die Seite, um mich dann in die Höhe zu hieven.
Womit ich nicht gerechnet hatte, war eine zweite Person, die sich neben mir am Boden ausgebreitet hatte und mich nun von unten herab angrinste. Überrascht rollte ich wieder zurück und dann auf die andere Seite, bis ich schwankend und mit rasendem Herzen auf die Beine kam.
Die Fae, die sich nun ebenfalls aufrappelte, lachte laut auf und sprang vergnügt zu Isabel und Cara, die noch immer neben der Blume standen und sich ebenso über mich lustig machten. Als ich den Blick der Gräfin auffing, schenkte sie mir ein kleines Schmunzeln über das Ende ihres Kampfstabes hinweg, bevor sie sich den anderen beiden zuwandte.
Energisch klopfte ich mir imaginären Dreck von den Knien, erleichtert, dass keine der drei mir Beachtung schenkte. Denn ansonsten hätten sie mein rot angelaufenes Gesicht gesehen, welches meine sonst blasse Haut wie eine Tomate erscheinen ließ. Mit einem Räuspern richtete ich mich schließlich auf, als ich sicher war, dass meine Gesichtsfarbe wieder der Normalität entsprach.
Ein Schatten erschien über mir, noch ehe ich mich dazu entscheiden konnte, was ich als nächstes machen sollte. Ein Blick in die Höhe verriet mir, dass es eine zweite fliegende Blume war, die sich langsam in weiten Kreisen dem Boden näherte. Schließlich setzte Fina sanft auf.
Neidisch beobachtete ich den ganzen Vorgang, dann trat ich an die Neuankömmlinge heran und nahm sie in Augenschein. Ihnen allen ging es leider so weit gut, selbst dem Baron, der auf See die meiste Zeit wie ein Häufchen Elend in der Nähe der Reling verbracht hatte. Auch wenn er natürlich so getan hatte, als ginge es ihm prächtig.
„Ihr habt ganz schön lange auf euch warten lassen", bemerkte Isabel da, den Kopf schief gelegt.
„Das kommt vermutlich daher, dass ich es vorziehe, keine Unfälle oder Bruchlandungen zu riskieren", erklärte Fina mit einem kleinen Lächeln in Richtung der anderen Fae, die ihr dafür tatsächlich die Zunge entgegenstreckte.
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𝚃𝚑𝚎 𝙴𝚖𝚎𝚛𝚊𝚕𝚍 𝚂𝚎𝚊
Fantasy𝔼𝕚𝕟 𝕞𝕒𝕘𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖𝕤 𝕍𝕠𝕝𝕜, 𝕧𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕠𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕧𝕠𝕣 𝕝𝕒𝕟𝕘𝕖𝕣 ℤ𝕖𝕚𝕥, ℤ𝕨𝕖𝕚 𝕂ö𝕟𝕚𝕘𝕣𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕘𝕖𝕥𝕣𝕖𝕟𝕟𝕥 𝕕𝕦𝕣𝕔𝕙 ℍ𝕒𝕤𝕤 𝕦𝕟𝕕 𝔾𝕚𝕖𝕣, 𝔻𝕣𝕖𝕚 ℝ𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕦𝕟𝕥𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕚𝕖𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙 𝕨𝕚𝕖 𝕎𝕒𝕤𝕤𝕖𝕣, 𝕃�...