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Der Morgen begann wie jeder andere auch. Ich stand früh auf, doch an diesem Tag trainierte ich nicht. Stattdessen bereitete ich einen Beutel für den Schwimmausflug vor. Dann wusch ich mich, kleidete mich mit Hemd, Hose und Stiefeln ein und nahm mein Frühstück ein. Anschließend sah ich meine Waffensammlung durch, um sicherzugehen, dass alles an seinem Platz war und nicht meine Aufmerksamkeit erforderte.
Dann, bevor ich mein Zimmer verließ, kniete ich mich vor eine Truhe, die ich in einer Nische hinter einem Wandteppich der Schlacht von Kreturia verbarg. Sie war durch ein einfaches Schloss geschützt, dessen Schlüssel ich an einer Fußkette vor neugierigen Augen versteckte.
In der Truhe befanden sich nicht nur meine größten Schätze wie eine Kette aus Smaragden oder die offiziellen Papiere, die mich als Baron Exitura statt als einfachen Professor auswiesen, sondern auch eine Sammlung Lederbücher. Ich zog eines davon heraus, ebenso Feder und Tinte, die ich in einem kleinen Kästchen daneben bereithielt. Dann schlug ich das Buch auf und begann zu schreiben, da ich es am Abend nicht mehr geschafft hatte.
Montag, vier Tage bis Sommerweihung
Dreimal. Sooft habe ich darüber nachgedacht. Es wird besser, ich verfalle nur noch selten den Erinnerungen. Auch fällt es mir leichter, daran zu denken. Ich fühle mich wesentlich gesünder und blicke den nächsten Tagen mit Freude entgegen. Die Ruhe der letzten Monate hat mir gutgetan.
Seufzend klappte ich das Buch zu, nachdem ich sicher war, dass sie Tinte getrocknet war. Dann räumte ich alles an seinen Platz zurück, penibel darauf achtend, dass alles aussah wie zuvor. Ich richtete mein Hemd, schulterte den Beutel mit Wechselkleidung und verließ mein Zimmer. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, also sollte ich rechtzeitig an dem See im hintersten Teil des königlichen Gartens ankommen. Sicherlich würde Isabel sich verspäten. Wahrscheinlich würde sie die Schuld auf Andrej schieben, obwohl wir alle wussten, dass sie wahrscheinlich am Abend zu lange gelesen hatte.
Doch zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass sie bereits auf mich wartete. Ungläubig hob ich den Blick in den Himmel, um sicherzugehen, dass ich mich nicht vertan hatte. Doch tatsächlich, die Prinzessin war Pünktlich. Ein Umstand, der Misstrauen in mir aufkeimen ließ, welches sich noch verhärtete, als ich ihren aufgeregten Gesichtsausdruck erblickte. Ein paar Meter von der Prinzessin entfernt ließ ich den Beutel fallen und verbeugte mich, mehr aus Gewohnheit als aus Zwang. Dann nickte ich Andrej zu, der aussah, als wäre er gerade erst aus dem Bett gefallen. Dennoch hatte auch er dieses Funkeln in den Augen, dass nur dann auftrat, wenn Isabel einen Streich plante und ihn einweihte.
Ich kannte Isabel seit sie ein kleines Kind war, dass sich an die Beine ihrer großen Brüder klammerte, nicht bereit, sie aus den Augen zu lassen. Diese Mentalität hatte sie dann irgendwann auch noch auf mich übertragen, sodass sie mir so vertraut war wie eine kleine Schwester. Deshalb wusste ich auch, wann man sich am besten von ihr fernhielt, wenn man nicht mit hineingezogen werden wollte. Doch das würde ich ihr nicht sagen, nicht, dass ihr diese Tatsache noch zu Kopf stieg.
„Drysden", begrüßte sie mich und sprang von dem kleinen Felsen, auf dem sie sich positioniert hatte. Sie war untypisch fröhlich für diese Uhrzeit.
„Wir müssen reden."
Da waren sie, die berühmten Worten. Isabel ließ sich auf den Felsen fallen und klopfte neben sich darauf. Zögernd folgte ich der Aufforderung und setzte mich, mit dem Gesicht ihr zugewandt. Sie tat es mir gleich, dann wickelte die Gedankenverloren eine Strähne ihrer blonden Haare um einen Finger.
„Also gut, wo fange ich an?"
Sie murmelte es eher und warf Andrej einen kurzen Blick zu. Gerne hätte ich seinen Gesichtsausdruck gesehen, doch ich wollte unter gar keinen Umständen Isabels nächste Worte verpassen. In mir selbst stieg Sorge hoch. Würde es sich bloß um einen Streich handeln, dann hätte sie schon längst alles ausgeplaudert und wäre bereits dabei, mich zur Zusammenarbeit zu drängen.
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𝚃𝚑𝚎 𝙴𝚖𝚎𝚛𝚊𝚕𝚍 𝚂𝚎𝚊
Fantasy𝔼𝕚𝕟 𝕞𝕒𝕘𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖𝕤 𝕍𝕠𝕝𝕜, 𝕧𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕠𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕧𝕠𝕣 𝕝𝕒𝕟𝕘𝕖𝕣 ℤ𝕖𝕚𝕥, ℤ𝕨𝕖𝕚 𝕂ö𝕟𝕚𝕘𝕣𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕘𝕖𝕥𝕣𝕖𝕟𝕟𝕥 𝕕𝕦𝕣𝕔𝕙 ℍ𝕒𝕤𝕤 𝕦𝕟𝕕 𝔾𝕚𝕖𝕣, 𝔻𝕣𝕖𝕚 ℝ𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕦𝕟𝕥𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕚𝕖𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙 𝕨𝕚𝕖 𝕎𝕒𝕤𝕤𝕖𝕣, 𝕃�...