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Die Stimmung während des reichlichen Mahls, welches Fürstin Sureda uns servierte, war alles andere als gut. Über den dunklen Tisch hinweg, der beinah vor Speisen überquoll, funkelten die Prinzessin und die Fürstin einander an, wann immer sie dachten, die andere würde gerade nicht hinsehen. Und wenn sie einander ansahen, dann trugen beide so falsche Lächeln, dass mir fast schlecht wurde.
Yan beobachtete die Situation belustigt, in seinem Stuhl zurückgelehnt und an einem Glas Wein nippend. Cara versuchte währenddessen die Situation zu entschärfen. Doch ihre Einwürfe wurden entweder ignoriert oder für eine unterschwellige Beleidigung genutzt. Ich musste zugeben, dass mir die direkte Konfrontation, wie sie bei Pub Prügeleien oder sogar Überfällen üblich war, tausend Mal lieber war.
Doch wer war ich, mich zu beschweren? Ich saß weit genug von den beiden weg, um nicht in den Streit hineingezogen zu werden und konnte in Ruhe mein Hühnchen essen. Oder zumindest hatte ich das getan, bis ein sehr obszöner Kommentar zu eben diesem mir jeglichen Appetit geraubt hatte. Mir war bis zu diesem Augenblick nicht bewusst gewesen, dass Adelige solche Redewendungen überhaupt kannten.
Der einzige, der unter diesem Essen mehr litt als ich, war Drysden. Denn er wurde immer wieder mit Kommentaren in das Gespräch gezerrt oder die Fürstin flirtete mit ihm, während er sich auf seinem Stuhl wandte. Er tat mir leid, doch ich musste zugeben, dass es ein komischer Anblick gewesen war, als er sich bei einer ihrer Aussagen an seinem Wasser verschluckt hatte. Die rote Farbe war ihm seitdem nicht aus dem Gesicht gewichen. Ein ungewohnter Anblick.
Erleichtert atmete ich auf, als das Dessert serviert wurde. Vielleicht etwas zu schnell schlang ich die süße Creme mit Beeren herunter. Zum einen wollte ich diesen Tisch endlich verlassen, zum anderen schien Fürst van Statten bereit dazu, jeden Moment zu gehen. In dem Anwesen eines anderen Kabinettmitglieds konnte ich ihn unmöglich allein herumlaufen lassen, wer wusste schon, was sie alles aushecken würden.
Als er sich schließlich erhob, verstummten beide Frauen für einen kurzen Augenblick und richteten ihre kühlen Blicke auf ihn. Anscheinend waren sie sich in einer Sache einig.
„Vielen Dank für dieses vorzügliche Essen, Freya. Es ist noch früh, doch ich bin müde von der Reise und würde mich gerne zurückziehen."
Auch ich erhob mich, zu meiner Überraschung dicht gefolgt von Cara, und verabschiedete mich.
„Natürlich, wie es Euch beliebt. Ein Diener wird Euch zu Euren Gemächern begleiten."
Während wir den Raum verließen drehte ich mich noch einmal um, nur um Drysdens panischem Blick zu begegnen. Anscheinend würde er nicht so leicht davonkommen wie wir.
„Sollten wir ihm helfen?", murmelte ich leise an Cara gewandt, meine Stimme von den prächtigen Wandbehängen und dem weichen Teppich unter meinen Füßen beinah verschluckt.
Sie zuckte nur mit den Schultern.
„Ich bin mir sicher, dass der Baron es überleben wird."
Ich drehte mich herum und nickte dem Fürsten zu, der hinter uns den Gang entlangschlenderte. Er wirkte, entgegen seiner eigenen Aussage, nicht sonderlich müde, stellte ich in diesem Moment fest. Auch Cara schien das zu bemerken, denn sobald der Diener auf drei Türen deutete und sich mit einer tiefen Verbeugung verabschiedete, drehte sie sich gänzlich herum.
„Was haltet ihr zwei von einem Spaziergang? Ich bin nicht müde und das ständige Sitzen zu Pferd ist nicht gerade entspannend."
Ich warf einen Blick auf meine Zimmertür, aber nach einer kurzen Abwägung nickte ich. In meinen Beinen bahnten sich erste Verspannungen an und auf Krämpfe konnte ich gut verzichten. Als auch der Fürst einwilligte, kehrten wir in dem Korridor wieder um. Gemächlich spazierte Cara mit dem Fürsten an ihrer Seite vor und ich folgte ihnen, obwohl der Gang breit genug für uns alle gewesen wäre.
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𝚃𝚑𝚎 𝙴𝚖𝚎𝚛𝚊𝚕𝚍 𝚂𝚎𝚊
Fantasy𝔼𝕚𝕟 𝕞𝕒𝕘𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖𝕤 𝕍𝕠𝕝𝕜, 𝕧𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕠𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕧𝕠𝕣 𝕝𝕒𝕟𝕘𝕖𝕣 ℤ𝕖𝕚𝕥, ℤ𝕨𝕖𝕚 𝕂ö𝕟𝕚𝕘𝕣𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕘𝕖𝕥𝕣𝕖𝕟𝕟𝕥 𝕕𝕦𝕣𝕔𝕙 ℍ𝕒𝕤𝕤 𝕦𝕟𝕕 𝔾𝕚𝕖𝕣, 𝔻𝕣𝕖𝕚 ℝ𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕦𝕟𝕥𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕚𝕖𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙 𝕨𝕚𝕖 𝕎𝕒𝕤𝕤𝕖𝕣, 𝕃�...