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Mit gelangweiltem Blick sah ich dem vierten Grafen hinterher, der beschlossen hatte, sich mir an diesem Tag vorzustellen. Ich gab mir keine Mühe, ihre Namen zu lernen. Warum auch sollte ich? Keiner von ihnen hatte namenhafte Verbindungen oder eine wirtschaftlich besonders profitable Provinz vorzuweisen. Nicht einmal ein Glas des süßen Weins oder ein Häppchen hatten sie mitgebracht.
„Schwarz steht dir."
Ich grinste Isabel an, die sich offensichtlich an mich herangeschlichen hatte. Doch bevor ich ihr ein Kompliment für das großartige Kleid machen konnte, dass niemals so gut an mir ausgesehen hätte, erspähte ich Drysden hinter ihr. Und so gut er auch in dem Anzug aussah – immerhin hatte Issi Geschmack bei ihren fehlgeleiteten Schwärmereien – gefiel mir doch die Platte in seinen Händen besser.
Wortlos reichte er sie mir, dann trat er um meine beste Freundin herum, sodass er uns in der Ecke des Raumes, die ich mir ausgesucht hatte, von neugierigen Blicken abschirmte. Misstrauisch blickte ich von den kleinen Häppchen auf und erwiderte Isabels strahlenden Blick. Sie trat noch etwas näher und klaubte sich ein Stück Brot mit dunkler Creme von der Platte.
„Drysden hat einen entscheidenden Hinweis gefunden."
Nachdem sie das Stück Brot gegessen hatte, erklärte sie in knappen Worten den Plan. Als sie endete, grinste ich ebenfalls und schlug vor, ein weiteres Treffen für den nächsten Tag zu organisieren. Doch dann harkte ich mich bei ihr unter und zog sie von Drysden weg, der uns mit gerunzelter Stirn hinterher sah. Ich grinste bloß, dann nickte ich mit dem Kopf in eine andere Richtung. Er folgte meiner stummen Aufforderung und ließ den Blick durch den Raum streifen, nur um dann innerhalb weniger Sekunden in der Menge abzutauchen. Sein Vater sah sich verwundert um und ich zuckte mit den Achseln, als er seinen Blick auf mich richtete.
Isabel beobachtete die Geschehnisse mit einem Schmunzeln, auch wenn ich noch eine weitere Emotion in ihrem Blick zu sehen glaubte. Also hatte ich die richtige Entscheidung getroffen, sie mir unter vier Augen vorzuknöpfen.
„Was ist passiert?"
Issi zuckte mit den Schultern und strich sich eine Strähne hinter die Ohren. Dann sah sie mich aus großen Augen an.
„Isaak ist zurück."
Ich blinzelte verwirrt.
„Das ist doch eine großartige Nachricht, oder nicht? Du hast ihn in den letzten Monaten kaum gesehen."
„Ja, doch..."
Sie zögerte und ich hakte mit einem kleinen Stups nach: „Aber...?"
„Doch wir haben uns gestritten. Kaum fünf Minuten und er kritisiert mich. Kannst du dir das vorstellen?"
Ich warf einen Blick durch den Saal, bis ich an der blassen Gestalt des Prinzen hängen blieb. Er stand inmitten einer Gruppe Adeliger in sommerlichen Roben, ganz anders als mein eigenes schwarzes Kleid. Er schien sich prächtig zu amüsieren, trotz all seiner Betonungen, kein Freund der Aufmerksamkeit, die mit seinem Titel einherging, zu sein.
„Und warum?"
Ich hielt mich zurück, die Situation emotional zu bewerten. Denn Isabel hatte die Gewohnheit, Situationen überspitzt darzustellen. Vielleicht war sie nur nervös wegen der Mission oder ihr Bruder müde von der Anreise. Ich spürte ein schlechtes Gewissen, weil ich so etwas über meine beste Freundin dachte. Doch ich wusste aus Erfahrung, dass Isabel jetzt keine Bestätigung, sondern die Möglichkeit, sich mit diesem Moment auseinanderzusetzen, benötigte.
„Nun, Isaak war der Meinung, dass ich mich von Drysden fernhalten soll. Denn er ist ‚auch nur ein Mann'. Fast, als würde er ihn nicht genauso lange kennen wie ich."
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𝚃𝚑𝚎 𝙴𝚖𝚎𝚛𝚊𝚕𝚍 𝚂𝚎𝚊
Fantasy𝔼𝕚𝕟 𝕞𝕒𝕘𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖𝕤 𝕍𝕠𝕝𝕜, 𝕧𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕠𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕧𝕠𝕣 𝕝𝕒𝕟𝕘𝕖𝕣 ℤ𝕖𝕚𝕥, ℤ𝕨𝕖𝕚 𝕂ö𝕟𝕚𝕘𝕣𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕘𝕖𝕥𝕣𝕖𝕟𝕟𝕥 𝕕𝕦𝕣𝕔𝕙 ℍ𝕒𝕤𝕤 𝕦𝕟𝕕 𝔾𝕚𝕖𝕣, 𝔻𝕣𝕖𝕚 ℝ𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕦𝕟𝕥𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕚𝕖𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙 𝕨𝕚𝕖 𝕎𝕒𝕤𝕤𝕖𝕣, 𝕃�...