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„Da bist du ja endlich", waren die Worte, mit denen mein Vater mich begrüßte, als ich an dem Morgen nach der Sommerweihung in seine Gemächer eintrat.
Am Vorabend hatte ich ihn erfolgreich vermieden, doch nachdem mich eine Einladung zum Frühstück erreicht hatte, hatte ich mich mit meinem Schicksal abfinden müssen. Es war nicht einmal so, dass mein Vater ein schlechter Mann war. Im Gegenteil, er war der einfühlsamste und liebevollste Ehemann und Vater, den man sich nur wünschen konnte. Und dort lag das Problem.
Denn Baron Dexter Exitura schaffte es, dass ich mich wie ein kleiner, zerbrechlicher Junge fühlte, der den Schutz seines Vaters brauchte. Genau deswegen hatte ich mich so bereitwillig in jeden Kampf gestürzt, in den Prinz Iwo mich geführt hatte, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Denn ich hatte mir und ihm immer etwas beweisen wollen, wollte es noch.
„Dir auch einen schönen guten Morgen", war schließlich meine Antwort, während ich auf meinen Vater zutrat, der bereits seine Arme nach mir ausstreckte.
Überraschend fest für seine schmale Gestalt drückte er mich an sich und ging sogar so weit, von einer Seite zur anderen zu wippen. Ich unterdrückte ein Augenrollen, doch unwillkürlich musste ich grinsen. Denn ich konnte mich wirklich glücklich schätzen, dass mein Vater mich immer und bei allem unterstützte.
Als er mich schließlich losließ, trieb er mich mit einer scheuchenden Bewegung in die Richtung eines bereits gedeckten Tisches nahe dem Fenster. Neugierig ließ ich meinen Blick über das Angebot gleiten, während mein Magen in demselben Augenblick zu grummeln begann. Lachend schob mein Vater mir einen Teller mit aufgeschnittener Mango entgegen und griff selbst nach den Beeren.
Für ein paar Minuten aßen wir schweigend, doch ich war mir bewusst, dass sein Blick immer wieder zu mir glitt. Schließlich seufzte ich und schob mir ein letztes Stück Brot in den Mund, bevor ich den Teller wegschob und mich mit einem Räuspern aufrichtete.
„Wie geht es Mutter?"
Mein Vater ließ sich Zeit mit der Antwort, kaute erst noch und nahm dann einen Schluck des Saftes, auf den er nie verzichtete. Dann verzog er das Gesicht.
„Sie ist am Weg der Besserung, sonst wäre ich nie hergekommen, das weißt du. Aber darüber will ich nicht mit dir reden. Ich habe gehört, dass du in ein paar Tagen wieder ausziehen willst."
Meine Schultern sackten etwas herab. Natürlich würde mein Vater davon erfahren. So sehr seine Majestät auch auf Verschwiegenheit pochte, so oft verriet er auch meinem Vater Staatsgeheimnisse. Die beiden sprachen über alles, angefangen bei dem, was sie zum Frühstück gegessen hatten, bis hin zu ihren tiefsten und geheimsten Gefühlen. Eine Weile lang war ich eifersüchtig darauf gewesen, dann hatte ich geglaubt, in Iwo auch einen solchen Freund gefunden zu haben. Ich hatte mich getäuscht.
Nicht sicher, wie ich antworten sollte, zuckte ich mit den Achseln und rührte stattdessen in meinem Tee. Dabei vermied ich den sorgenvollen Blick, den mein Vater mir zuwarf.
„Ich bin kein kleines Kind, ich kann meine eigenen Entscheidungen treffen."
Mit diesen Worten hatte ich ihm den Wind aus den Segeln nehmen wollen, wie man so schön sagte, doch viel eher klang es nach der Rechtfertigung eines übermütigen Jünglings, der gerade erst zum Erwachsenen geworden war.
„Ich mache mir nur Sorgen um dich, Drys. Dasselbe gilt für deine Mutter."
Da war er, der Tonfall, den ich am meisten hasste. All die väterliche Sorge gemischt mit Schuld, als wäre er verantwortlich für das, was passiert war. Dabei war es lediglich meine Dummheit, gepaart mit verletztem Stolz und einem Haufen Hass, gewesen.
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𝚃𝚑𝚎 𝙴𝚖𝚎𝚛𝚊𝚕𝚍 𝚂𝚎𝚊
Fantasy𝔼𝕚𝕟 𝕞𝕒𝕘𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖𝕤 𝕍𝕠𝕝𝕜, 𝕧𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕠𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕧𝕠𝕣 𝕝𝕒𝕟𝕘𝕖𝕣 ℤ𝕖𝕚𝕥, ℤ𝕨𝕖𝕚 𝕂ö𝕟𝕚𝕘𝕣𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕘𝕖𝕥𝕣𝕖𝕟𝕟𝕥 𝕕𝕦𝕣𝕔𝕙 ℍ𝕒𝕤𝕤 𝕦𝕟𝕕 𝔾𝕚𝕖𝕣, 𝔻𝕣𝕖𝕚 ℝ𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕦𝕟𝕥𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕚𝕖𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙 𝕨𝕚𝕖 𝕎𝕒𝕤𝕤𝕖𝕣, 𝕃�...