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„Höher."
Ich biss die Zähne zusammen und warf meinem Trainer einen genervten Blick aus dem Augenwinkel zu. Der hatte leicht reden. Drysden stand einige Schritte entfernt, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, sein Oberteil an der Brust weit geöffnet, um das Training zu erleichtern. Seit einer guten Stunde ließ er mich das Schwert in verschiedenen Positionen halten, bis ich meine Arme kaum noch spürte und mein Rücken durchzubrechen drohte. Der Schweiß rann mir in Strömen den Rücken hinunter, doch ich versuchte, dieses unangenehme Gefühl zu ignorieren.
„Genug."
Fast hätte ich das Schwert vor Erleichterung fallen gelassen, doch ich beherrschte mich. Schließlich war ich eine Prinzessin, die sich unter keinen Umständen jemals eine Blöße gab. Ich stolperte nicht beim Tanzen, der Saum meines Kleides war niemals dreckig und ich konnte den Stammbaum meiner Familie bis zu meinem Ururgroßvater mitsamt Jahreszahlen wiedergeben. Da würde ich wohl kein blödes Schwert fallen lassen. Außerdem hatte ich das letzte Mal Drysdens Waffen säubern müssen. Wer hatte aber auch schon so viele Schwerter?
„Das war es für heute. Vergiss nicht, dass Lady Penelope dir gleich noch einen Besuch abstattet, um die Maße für dein Ballkleid zu nehmen."
Ich verzog das Gesicht, während ich meinem Lehrer dabei zusah, wie er das Trainingsfeld von seinen vielen kleinen Trainingsgeräten befreite. Die Muskeln seines Rückens, die sich dabei durch den dünnen Stoff abzeichneten, erleichterten mir nicht gerade das Atmen. Ich hatte wirklich Glück.
„Seit wann bist du denn bitte auch noch mein Sekretär?", wollte ich spielerisch wissen, während ich mich an die Reinigung meines Schwertes machte.
Drysden ging nicht auf meinen Scherz ein, sondern warf mir nur einen ernsten Blick über die Schulter zu, der mir ein Seufzen entlockte. Der Mann sollte öfter Lächeln, denn wenn er es tat, zerfloss förmlich das Herz jeder Dame am Hof.
„Ich meine es ernst. Dein Vater wirft mir sonst nur wieder vor, dass ich dich zu hart trainiere."
Unwillkürlich musste ich grinsen, als ich an die letzte Anprobe dachte. Drysden hatte mich zwei Runden um das Schloss laufen lassen und ich hatte danach vor Erschöpfung den Besuch von Lady Penelope, der besten Schneiderin Ensomniyas, verschlafen. Die Wut meines Vaters war nicht gerade ein Spaziergang im Mondlicht gewesen, doch der Gesichtsausdruck der Schneiderin bei den Worten, die mein Vater gewählt hatte, hatte das allemal wett gemacht.
„Weißt du, eins verstehe ich nicht. Warum schlägst du dich hier mit meinem Vater herum, wenn du auch mit Iwo durch die Welt ziehen und das Böse bekämpfen könntest?"
Meine Stimme klang hoffnungsvoller, als ich es geplant hatte. Denn diese Frage plagte mich, seit Drysden die Stelle meines alten Lehrers, Professor Alkali, übernommen hatte. Er war keineswegs zu alt, um zu den Kriegern des Kronprinzen zu zählen. Ganz im Gegenteil: Er war der jüngste Captain aller Zeiten gewesen, direkt meinem Bruder unterstellt und der einzige, der jünger war.
Doch wie zu erwarten bedachte er mich nur mit einem weiteren ernsten Blick, bevor er seine Arbeit, nämlich die Reinigung seines Katanas, fortsetzte. Dabei schien er das Schwert geradezu zu liebkosen, was ich nicht so ganz verstand. Mein Schwert war nützlich, aber eben nur ein Gebrauchsgegenstand. Doch für ihn bedeuteten eben dieses Langschwert und sein Kurzschwert, ein Wakazashi, mehr als alles andere.
„Das Training beginnt morgen früh bei Sonnenaufgang. Wir schwimmen. Nach dem Frühstück kommt dann Kriegsgeschichte und am Abend sprechen wir noch einmal die Familiengeschichte der Vateranis durch."
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𝚃𝚑𝚎 𝙴𝚖𝚎𝚛𝚊𝚕𝚍 𝚂𝚎𝚊
Fantasy𝔼𝕚𝕟 𝕞𝕒𝕘𝕚𝕤𝕔𝕙𝕖𝕤 𝕍𝕠𝕝𝕜, 𝕧𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕠𝕝𝕝𝕖𝕟 𝕧𝕠𝕣 𝕝𝕒𝕟𝕘𝕖𝕣 ℤ𝕖𝕚𝕥, ℤ𝕨𝕖𝕚 𝕂ö𝕟𝕚𝕘𝕣𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕘𝕖𝕥𝕣𝕖𝕟𝕟𝕥 𝕕𝕦𝕣𝕔𝕙 ℍ𝕒𝕤𝕤 𝕦𝕟𝕕 𝔾𝕚𝕖𝕣, 𝔻𝕣𝕖𝕚 ℝ𝕖𝕚𝕔𝕙𝕖, 𝕦𝕟𝕥𝕖𝕣𝕤𝕔𝕙𝕚𝕖𝕕𝕝𝕚𝕔𝕙 𝕨𝕚𝕖 𝕎𝕒𝕤𝕤𝕖𝕣, 𝕃�...