Kapitel 9

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Seit dem Vorfall sind nun schon vier Tage vergangen und es ging mir wieder gut. Helen hatte mir Bettruhe verschrieben aber ich konnte nicht stillhalten. 

„Du musst dich gedulden.",meinte Helen zu mir. Ich hatte mit ihr eben darüber diskutiert, dass ich aufstehen wolle, aber sie gab einfach nicht nach. Ich hätte nie gedacht, dass sie so hartnäckig sein konnte. „Ist ja schon ok.",gab ich auf, zumindest sollte sie denken, dass ich es tat. Ich gab nicht auf.. Noch nicht. Ich weiß es könnte schlimmer sein als den ganzen Tag in einem Bett liegen zu müssen, aber ich konnte, und wollte, nicht nur den ganzen Tag in einem Bett liegen. 

„Was ist mit der Schule?",fragte ich Helen. „Was sollte denn mit ihr sein?" „Na, ich muss doch meinen Abschluss schaffen." „Mach dir deswegen keine Gedanken.",antwortete Helen und verlies einfach den Raum. Hallo? Eine Antwort war das schon lange nicht. Das ist wie wenn man auf eine entweder, oder Frage mit Ja antwortet.

Ich starrte an die Decke. Es war so langweilig, selbst Schule ist spannender als das hier. Helen war nun schon etwas länger im Labor und ich versuchte heimlich aufzustehen. Ich schob die Decke zur Seite und setzte mich auf die Bettkante. Ich schaute mich nochmal um, nicht ,dass jetzt auf einmal doch jemand kommt. Doch weit und breit war nichts zu sehen. Ich war gerade ein paar Schritte zur Tür gegangen als auf einmal Agent Lee vor mir stand.
Sie guckte mich nur an und meinte trocken:"Müsstest du nicht im Bett sein?" „Eigentlich schon, aber ich kann nicht mehr nichts tun und die Decke anstarren.",antwortete ich ihr und sie hob nur eine Augenbraue und ging an mir vorbei weiter nach hinten. Naja, lief doch gar nicht so scheiße, was?

Ich schlich in Richtung Labor um zu gucken ob jemand dort ist. „Amelia! Was hatte ich gesagt?",Helen wollte streng klingen doch es lag einfach nicht in ihrer Natur. Ich drehte mich langsam um und nur ein paar wenige Meter hinter mir stand sie mit einem Tablett in der Hand.
„Wie ich sehe geht es Ihnen wieder gut, Amelia.",bemerkte Agent Williams. „Ja, es ist alles wieder bestens. Sagen Sie mal was ist eigentlich mit der Schule, ich meine ich muss meinen Abschluss machen.",ich betonte besonders das muss. „Keine Sorge, wir haben das im Griff. Sie kriegen alle Schulunterlagen von Agent Jones mitgebracht und wir werden Ihnen helfen für Ihren Abschluss zu lernen. Aber ich denke kaum,dass Sie Hilfe brauchen werden.",schilderte Williams die Situation ziemlich gelassen.

Ich bat Williams um ein Vieraugengespräch in seinem Büro. Er hatte einen großen und eleganten Schreibtisch in seinem Büro, sowie eine kleine Couch und einen dazu passenden Couchtisch.
Ich setzte mich auf einen der zwei Stühle vor den Schreibtisch und er setzte sich auf die Kante des Schreibtisches. „Sie sind sich zu hundert Prozent sicher, dass dort keine Frau bei mir war als Sie mich fanden?",fragte ich Williams.
Als ich in dem Labor war war ja diese Ärztin dort gewesen, doch als die Anderen reingekommen sind hatte ich nicht mehr auf sie geachtet. Als ich dann mit Liam in dem Auto saß fragte ich ihn nach der Frau, doch er hatte behauptet, dass dort keine gewesen wäre.
„Ja, bin ich. Wir haben nach ihr gesucht aber rein gar nichts gefunden. Vielleicht hat sich ihre Psyche sie sich vorgestellt damit sie nicht den Verstand verlieren. Das ist völlig normal. Das ist eine Art Schutzschild für die eigene Psyche.",erklärte mir Williams.
Ich konnte mir nicht vorstellen, dass ich mir alles vorgestellt habe. Das war zu real gewesen.
Ich nickte nur und lächelte Williams an und er gab es wieder.

Nun stand in der Küche und machte mir was zum Essen. Ich bereitete den Pfannkuchenteig zu und erhitzte schon mal die Pfanne, mit ein wenig Öl darin. Das Rezept hatte ich aus meiner ersten Pflegefamilie. Es war ein etwas älteres Paar gewesen, super nett und sie waren das Beste was mir jemals passiert ist. Die Pfannkuchen gab es jeden Sonntag, während ich mit meinem Pflegevater einen großen Spaziergang, mit Dembe, unternahmen bereitete meine Pflegemutter alles vor für die Pfannkuchen. Dembe war übrigens unser Hund, wir hatten ihn aus einem Tierheim geholt sofort nachdem die beiden mich geholt hatten um mir zu zeigen, dass ich nie alleine sein werde.
„An was denkst du?",riss mich Liam aus meinen Erinnerungen. „Nichts.",gab ich zurück und gab den ersten Teiglöffel in die Pfanne.
Nachdem ich ein paar Pfannkuchen zubereitet hatte setzten Liam und ich uns an die Tresen und aßen gemeinsam.
Wir räumten auch noch das Gespür weg bevor wir uns beide an den Tisch setzten um die Schulaufgaben zu besprechen. „Wow, du kannst das ja besser als ich.",staunte Liam als er mir gerade Mathe erklären wollte. Ich antwortete darauf:"Desto schneller ich das hinter mir habe desto schneller können wir etwas lustiges unternehmen." „Tut mir leid Ihnen diese Tagvorstellung zu zerstören aber wir werden in der Hauptzentrale erwartet.",sagte Williams. „Was?!",fragte Liam,"Kann Ich mitkommen, sir?" „Leider nein Agent Jones.",antwortete Williams und meinte dann zu mir:"Kommen Sie gleich nach, Ja?" Ich nickte und er ging. 

„Was hat das zu bedeuten?" fragte ich besorgt Liam. Er nahm meine Hand und zuckte mit den Schultern. „Du solltest am Besten jetzt gehen. Ich begleite dich noch runter."
Liam und ich gingen zur Ladefläche, mit den Autos. Lee war schon dabei in das Auto einzusteigen und Williams schien nur auf mich zu warten. Als ich zu ihm ging öffnete er mir die hintere Tür und deutete mir an ich solle einsteigen. Ich blickte noch einmal zu Liam und stieg dann ein. Williams schloss die Tür und stieg auf der anderen Seite ein.

Die Schattenseite der CIAWo Geschichten leben. Entdecke jetzt