Ich hatte kaum was wahr genommen. Als ich wieder festen Boden unter meinen Füßen spürte drückte ich mich von dem Mann weg. Es dauerte ein paar Sekunden bis ich alles realisiert und verarbeitet hatte. Ich stand mit dem Rücken zu dem Mann, doch nicht lange, denn ich drehte mich um und war dabei ihn anzuschreien:"Sie bringen mich auf der Stelle wieder zurück, zum Wagen und zu meinem Sohn! Auf der Stelle!" Er reagierte nicht, er schaute einfach in eine andere Richtung und schien auf etwas, oder jemanden, zu warten. "Na gut, dann kümmere ich mich eben selbst darum.",entschloss ich und ging den Schotterweg bergab. Ich hatte mich nicht umgeschaut, das brauchte ich gar nicht da ich wusste, dass wir wieder in dem Dorf waren.
"Bleiben Sie stehen!",rief eine Stimme, sie klang irgendwie vertraut. Dennoch hörte ich nicht auf sie und ging stur weiter, ohne auch nur den Blick, den ich fest nach vorne gerichtet hatte, zu verlieren. "Du warst schon immer stur.",sagte die Stimme. "Was willst du?",fragte ich genervt, während ich immer noch geradeaus ging. "Dich." Überrascht von dieser Antwort blieb ich ruckartig stehen, überlegte kurz, lief aber dennoch wieder weiter. Ich war schon einige Meter weit gekommen, als mich ein Hand am Arm packte. Ich zog scharf Luft ein, da der Griff nicht gerade locker war. Ich bereitete mich darauf vor zu kämpfen und verdrehte den Arm, von der Hand die mich festhielt, so, dass er los lassen musste damit sein Arm nicht bricht. So eine Drehung war ziemlich schmerzhaft, leider spreche ich aus eigener Erfahrung. Nur einige Sekunden nach meinem Angriff schwebte ich in der Luft. „Lassen Sie mich auf der Stelle runter!",schrie ich und blickte dabei wütend den Mann, mittleren Alters, unter mir an. „Erst wenn du dich beruhigt hast, Amelia.",meinte dieser nur. Ich verschränkte die Arme vor meiner Brust, wusste aber, dass mir nichts anderes übrig blieb. „Okay.",murmelte ich und wurde sanft wieder auf den Boden abgesetzt. „Folge mir.",sprach der Mann und ging voraus. Ich folgte ihm widerwillig, aber mir blieb wohl kaum was anderes. Er nickte dem anderen Mann, der mich hergebracht hatte, zu und sagte:"Vielen Dank für deine Hilfe, Blake." Blake nickte und verschwand dann einfach ins Nichts.
Wir liefen durch die Tore, in das Dorf. Es gab einen großen , beigener, Kieselweg, der durch das Dorf verlief. An ein paar Stellen gab es Abzweigungen, die woanders hinführten. Die Gebäude waren alle ebenerdig und relativ offen. Es hatte alles einen Touch von Asien, die Häuser, die Einrichtungen und die Deko. „Wie heißen Sie überhaupt?",fragte ich ein wenig schnippisch. „Amets, erinnerst du dich nicht mehr?" „Nein, wieso sollte ich mich an Sie erinnern?" „Vor 16 Jahren, trafen wir uns das erste Mal." Er lief unbeirrt weiter während ich sofort stoppte.
Alles kam ungefiltert hoch, alles was passiert war als ich vier war. Jede einzelne Sekunde, jeder Moment. Mein Kopf fühlte sich an als würde er explodieren. Ich konnte nichts kontrollieren, weder meine Gedanken, noch meine Kräfte. Einzelne Steine fingen an zu schweben und ich sackte zusammen. Ich kniete zusammengekauert auf dem Boden. Ich erinnerte mich wie sie mich aus dem Waisenhaus geholt hatten und irgendwo hinbrachten. Ich blickte kurz auf und entdeckte einen Feuerkreis um mich herum. Die Flammen loderten gefährlich und verhinderten, dass jemand zu mir hindurch kam. Ich spürte eine tröstende Hand auf meiner Schulter. Ich drehte mein Gesicht in die Richtung und mein Atem stockte. „Mom?",fragte ich mit Tränen in den Augen. Ich konnte mich eigentlich kaum an sie erinnern aber mein Großvater hatte mir viele Bilder von ihr gezeigt. Sie nickte. „Wie? Du bist doch tot." „Ich weiß kleine." Ich hatte ihre Haare und ihre Lippen. Sie hielt mich in ihren Armen während die Kraft meinen Körper verlies und ich langsam einschlief, aus Erschöpfung.
Ich öffnete langsam meine Augen. Ich lag in einem weichen Doppelbett, es stand in einem kleinen, offenen Raum. Ich war wahrscheinlich in einem dieser ebenerdigen Gebäuden, die ich eben gesehen hatte. „Mom?",flüsterte ich vorsichtig, doch sie war weg, nicht mehr hier, bei mir. Langsam schob ich meine Beine aus dem Bett und setzte mich auf. Das Bett stand relativ mittig im Raum, an der Wand. Ein Bambusteppich lag unter dem Bett und vor dem Bett war eine riesige Fensterfront, welche zurzeit von Gardinen verdeckt wurden, diese Liesen dennoch genug Licht hindurch sodass ich alles detailliert sehen konnte. Neben dem Bett standen, jeweils auf einer Seite, Nachttische. Eine lange, niedrige Garderobe stand direkt vor den Fenstern. Ich erschrak als von der rechten Seite die Tür aufging und ein kleines Mädchen rein kam. Es war Susi.
"Entschuldige, ich dachte ich finde Eric hier.",murmelte die Kleine vor sich hin. "Ist schon gut.",antwortete ich mit sanfter Stimme. "Wie heißt du eigentlich?",fragte Susi aufgeregt. "Amelia." Susi kichert. "Ein schöner Name." Ich lachte, die Kleine war echt süß.
"Susi! Was machst du denn schon wieder hier!",sagte eine sanfte, weibliche Stimme etwas streng. "Mich mit Amelia unterhalten.",erklärte Susi und winkte mir schon mal zum Abschied. Die blonde, zierliche Frau, mit der Susi sich unterhalten hatte, nahm sie an der Hand und ging, doch bevor sie den Raum verliesen schenkte sie mir ein sanftes Lächeln.
"Amelia, meine Kleine." Ich drehte mich sofort um als die vertraute Stimme hörte. "Grandpa." Ich fiel ihm sofort in die Arme. Während unserer innigen Umarmung flüsterte mir Fox ins Ohr:"Wir müssen hier sofort weg. Die Wächter sind böse und haben mit dir sicherlich nichts gutes vor." Ich löste mich vorsichtig von ihm, blieb jedoch immer noch ganz nah an ihm stehen, und flüsterte zurück:"Wir können nicht so einfach verschwinden. Was ist mit den Anderen? Wie zum Beispiel Susi." "Das Team hat mich informiert, als du verschwunden bist. Ich habe ihnen gesagt wo ich denke wo du sein könntest. Wir hatten die Orte verglichen und raus kam hier das." "Aber wo ist dann der Rest, des Teams?" "Sie sind noch auf dem Weg. Wie erwartet bin ich von diesem Teleportiertypen hierhergebracht worden." Ich wollte noch mehr sagen doch eine weitere bekannte Stimme unterbrach uns:"Ich hatte schon vergessen wie schön solche Familientreffen sein können. Ich hoffe ihr konntet euch genug austauschen." Es war der Hüter, und ich hatte ein wirklich schreckliches Gefühl in meinem Magen.
"Schön Sie wieder zu sehen, Mister Watson.",sagte der Hüter, offensichtlich freudig gespielt. "Aber nun ist Schluss. Ihr gebt mir was ich will und ich werde deine kleine Familie verschonen." "Was wenn nicht?",fragte ich, und spürte wie ich immer wütender wurde. "Oh, das willst du nicht wissen." "Was wollen Sie denn überhaupt?",fragte ich verzweifelt. Das konnte doch nicht gut enden. Bitte, Lee, Williams kommt und helft uns. "Deine Kräfte. Sie sind der Schlüssel." "Niemals! Das würde sie umbringen!",kam mein Großvater dazwischen. "Nehmt sie mit.",sagte der Hüter barsch. Drei sehr muskulöse Männer kamen auf uns zu. Zuerst nahmen sie meinen Großvater, doch er weigerte sich. Er tritt nach ihnen und schaffte es einen zu schlagen. Kurz darauf holte ein anderer aus und schlug meinen Großvater bewusstlos. "Ich hoffe du wehrst dich nicht, Püppchen.",sagte der Hüter abwertend und lachte danach. Seine Lachen waren wie du dir die Lache eines Superschurken, in einem Film, vorstellst. Mir lief ein kalter Schauer den Rücken runter. Ich war verzweifelt und total aufgewühlt. Hoffentlich kamen bald die Anderen und würden uns retten, und dann würde bald wieder alles wie früher sein.
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Die Schattenseite der CIA
ParanormalIch bin eine normale Highschool-Schülerin, zumindest dachte ich das, bis die Männer in den dunklen Anzügen kamen und mich mitnahmen. Und ich bin selbst dran schuld, denn es kommen Dinge und Wesen ans Licht, die lieber im Schatten hätten bleiben soll...