Ich wartete bis es Abend war. Liam hatte Chinesisch, zum Essen, geholt. Wir beide saßen nun auf meinem Bett und aßen gemeinsam. „Warum war der Direktor bei dir?",fragte mich Liam nachdem er seine Nudeln aufgegessen hatte. „Er wollte nur noch mal ein paar Dinge über den Vorfall erfahren. Also nichts besonderes.",antwortete ich und versuchte lässig zu wirken. Ich musste die ganze Zeit nur an meinen ,Fluchtplan' denken. Ich weiß es ist gefährlich, vor allem wenn eine Stimme in deinem Kopf es dir befielt, aber ich konnte nicht anders.
„Na gut. Ich muss los.",verabschiedete sich Liam und küsste mich auf die Stirn. Ich spürte wie ich langsam rot wurde. „Tschüss.",antwortete ich verlegen und Liam verlies den Raum. Kurz nachdem Liam den Raum verlassen hatte kam Helen nochmal vorbei und meinte:"Ich werde mit Liam, Rowan und Agent Williams ins Flugzeug zurück fahren und wir sehen uns dann morgen wieder. Wenn du etwas brauchst oder etwas ist wird Agent Lee hier bei dir sein. Sie soll einfach nur aufpassen, dass dir nichts passiert. Ok?" Ich nickte zustimmend und schenkte ihr noch ein Lächeln was sie erwiderte. Rowan und Williams winkten mir durch die Glasscheibe und sie gingen darauf hin.
Nun war ich alleine im Raum. Ist das möglicherweise der perfekte Moment sich rauszuschleichen? Quatsch, so was wie einen perfekten Moment gibt es nicht. Aber es ist ein guter Moment. Also zog ich mir meine Jacke über, schlüpfte in meine Schuhe und lief in den angrenzenden Raum. Dieser schien leer zu sein. Natürlich ist er es denn es ist Elf Uhr Abends wer sollte denn da noch arbeiten. Doch ich hatte mich geirrt. „Was hast du vor?",fragte Lee, die mich bemerkt hatte. Ich drehte mich zu ihr um und meinte nur:"Nur mal kurz die Beine vertreten. Da drinnen werde ich sonst noch verrückt." „Du kannst gut lügen. Aber trotzdem habe ich es durchschaut. Also wo willst du wirklich hin?" Lee hatte einen eiskalten Blick drauf und ich fühlte mich von Zeit zu Zeit immer unbehaglicher. „Ok, du hast Recht. Ich wollte in meine Wohnung." Ich hatte extra nur so viel gesagt damit es zu keiner Lüge wird und gehofft, dass das als eine Antwort reicht. „Und was willst du dort?",fragte Lee nach. Na toll, das hatte ja mal wieder wunderbar funktioniert. „Mich vergewissern, dass ich nicht verrückt geworden bin.",sagte ich gerade mal so laut, dass es nur Lee hören konnte. Ich wollte, auch wenn es so scheint, dass niemand mehr hier ist, nichts riskieren. „Wieso solltest du verrückt sein?",fragte sie nach. Ich überlegte was ich antworten solle oder ob ich überhaupt antworten solle. „Du kannst es mir ruhig sagen." Ich überlegte noch einmal und meinte dann:"Seit dem Vorfall höre ich eine Stimme. Ich hörte sie auch während ich in dieser Art Trance war." Lee stand einfach nur da und sagte nichts. Ich setzte mich auf den Bürostuhl der hinter mir stand und vergrub mein Gesicht in meine Hände. „Kennst du die Stimme?",wollte Lee wissen. Ich überlegte, sie kam mir tatsächlich bekannt vor. „Ich denke schon.",gab ich zu während ich mich langsam wieder normal auf den Stuhl positionierte und sie ansah. „Woher?" „Ich weiß es nicht." „Du solltest mit dem Direktor sprechen. Er kann sicherlich helfen, und wenn es dir hilft er steckt niemanden in die Psychatrie." Ich guckte sie nur unbegeistert an und wusste nicht was ich sagen soll. „Wenn du aber mit ihm nicht reden willst können wir beide dem selbst auf die Schliche gehen.",schlug Lee vor. „Ich glaub ich weiß wo wir anfangen können. Wir müssen aber dafür zu meiner Wohnung.",willigte ich ein. Sie nickte zustimmend und wir gingen gemeinsam zum Auto.
Wir hatten während der Fahrt kein Wort gewechselt. Ich war ehrlich gesagt froh darüber denn ich hatte echt keine Lust auf irgendeinen Smalltalk, und sie anscheinend auch nicht.
Lee parkte direkt vor der Tür und ich stieg aus. Ich stand auf dem Bürgersteig und Lee kam zu mir. Ich drehte mich nach rechts, zu ihr, um und ging dann Richtung Haustür. Alles war still und dunkel. Meine Augen gewöhnten sich langsam an die Dunkelheit und ich schloss dann die Tür zum Treppenhaus auf. Lee ging direkt hinter mir. Wir gingen die Treppe zum ersten Stock hoch und sahen dort direkt meine Tür. An ihr hing immernoch die Weihnachtsdekoration. Ich wollte gerade die Tür aufschließen doch Lee zog mich an meiner rechten Schulter hinter sich. Nun sah ich es auch, die Tür war schon einen mini Spalt geöffnet. Lee zog ihre Waffe aus dem Bolzen, der an ihrer rechten Taille an dem Hosenbund befestigt war. Sie öffnete langsam die Tür und ging mit der Waffe voran. Immer wenn ein weiterer Raum dem Flur angrenzte drehte sie sich so zur Seite, dass ihr Waffe in den Raum zeigte. Ich folgte ihr direkt und ging nach ihr in mein Zimmer.
Erst lies sich nichts erkennen doch dann sah ich eine Frau in dem Sessel, der in der hinteren linken Ecke meines Zimmer stand. „Ich hatte mir schon gedacht, dass du in Begleitung kommst.",sagte die Frau. Ich kannte ihre Stimme aber konnte nur ihre Umrisse, in der Dunkelheit, erkennen. Lee richtete ihre Waffe direkt auf die Frau. „Du brauchst nicht eine Waffe auf mich richten zu lassen ich bin nur hier um dir zu helfen. Oder hast du mich etwa schon wieder vergessen?" Nun erkannte ich ihre Stimme aus war die aus meinem Kopf. „Nicht antworten.",meinte Lee. Doch ich achtete nicht auf sie und sprach deswegen:"Du bist die Stimme aus meinem Kopf." „Nicht nur das.",mit diesen Worten schaltete sie das Licht an und mir stockte der Atem als ich sie sofort erkannte.
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Die Schattenseite der CIA
ParanormalIch bin eine normale Highschool-Schülerin, zumindest dachte ich das, bis die Männer in den dunklen Anzügen kamen und mich mitnahmen. Und ich bin selbst dran schuld, denn es kommen Dinge und Wesen ans Licht, die lieber im Schatten hätten bleiben soll...