"Die das Dunkel nicht fühlen, werden sich nie nach dem Licht umsehen"
~Henry Thomas Buckle
Eine Stadt, welche perfekt ist, eine Menschheit, die perfekt ist. Eine, die keine Gefühle besitzt.
Das ist Vitroum, die Stadt aus Glas.
In ihr Leben Menschen...
Ich warf einen letzten Blick auf meine Freunde. Aufmunternd schauten sie mich an. Tiara hatte Tränen in den Augen, während sie mir zuwinkte. Megan klopfte mir auf die Schulter. "Gute Arbeit, Thompson!" Dankend umarmte ich sie. Ich würde unser gemeinsames Training vermissen, doch in Gedenken an unsere Zeit würde ich jeden Tag weiter üben.
Langsam kam Darian auf mich zu. Eng umschlang ich ihn. Trotz der schweren Zeit hatte er immer zu mir gehalten. Stets hat er an mich geglaubt. Dafür liebte ich ihn, wie meinen eigenen Bruder. "Ich bin froh, dich kennengelernt zu haben, so schwer wie Zeit auch war." "Es tut mir leid, Darian. Für alles was zwischen uns geschehen ist." Er lächelte mich an. Ein warmes, liebevolles Lächeln. "Mir tut es auch leid. Furchtbar sogar. Aber wir sollten das hinter uns lassen." Dankend umarmte ich ihn nochmals. Ich schaute zu Manisha und Noel. Stolz erfüllte mein Herz, wenn ich sah, wie groß mein kleiner Bruder geworden war. Was für ein guter Mann aus ihm geworden ist. Auch Manisha erfüllte mich mit Stolz. Ihre Schüchternheit war fast vollständig verschwunden. Stattdessen stand eine selbstbewusste Frau vor mir, welche ihr Leben nun selbst in die Hände nahm und aufhörte, sich hin und her schubsen zu lassen. Der letzte Blick fiel auf die Gräber der Rebellen. Aber vor allem auf Alec und Pauls seines. Wir werden sie niemals vergessen. Sie leben in unseren Herzen weiter.
Brians Hand umschloss meine Hand. "Wir sollten los." Ich wischte mir die Träne von meiner Wange. Ein letztes Mal winkte ich meinen Freunden, bevor ich den Motorradhelm aufsetzte.
Brian setzte sich auf und ich ließ mich hinter ihm nieder. Meine Arme schlang ich eng um seinen Oberkörper. "Hast du alles?", fragte er. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. "Alles was ich brauche habe ich bei mir."
Sowie mein Helm es zuließ, lehnte ich meinen Kopf an Brians Rücken. Zurrend ließ er den Motor an. Wie wild schlug mein Herz. Aufregung schoss durch jede Faser meines Körpers. Endlich war es so weit. Wir würden alles hinter uns lassen und unser eigenes Leben beginnen. Es gibt nur Brian und mich. Uns gehörte die Welt. Brian drückte das Gas durch. Brummend fuhr die Maschine los. Mein Herz fühlte sich schwerelos an. Die ganze Last, die ich immer mit mir herumgetragen hatte, verschwand. Ich hatte keine Ahnung was die Zukunft bringen würde. Brian und ich hatten uns kein Ziel gesetzt wohin wir wollten. Vor uns lag nur die große weite Welt und wo auch immer wir landen würden, ich hatte alles, was ich brauchte und das war Brian. Solange wir zusammen waren, konnte uns nichts mehr stoppen.
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