Tiaras Sicht:
Mit unseren Autos standen wir direkt vor den Zäunen. Die Seelenlosen bildeten sich ein sie waren gut genug geschützt, dass sie nicht mal Soldaten an den Mauern positionierten.
Still hielt ich Megans Hand fest gedrückt.Mehrmals hatten wir unsere Ausrüstung überprüft. Das Einzige, was fehlte, war Brians Kommando.
Die Spannung verstärkte sich immer mehr unter den Rebellen. Doch mit der Spannung schoss das Adrenalin hinauf, welches uns helfen wird, den Kampf zu überstehen."Ihr wisst gar nicht, wie sehr ich mich freue, dieser Regierung endlich einen Arschtritt zu geben!", scherzte Ash vom Rücksitz. Ein Lachen entfuhr mir. Solche Worte, in solch einer Situation von Ash zu hören, war neu.
"Das würde ich gerne sehen, aber du spielst nur die Ablenkung!"
Er stöhnte und ließ sich wieder in den Sitz sinken.
Die Aufgabe dieser Regierung einen Arschtritt zu geben, lag bei Megan, Zoé und Paul.
"Ich berücksichtige gerne deine Wünsche."
Zoé verdrehte ihre Augen.
"Haltet euch bereit", rief Darian uns zu und stieg aus seinem Wagen aus.
Er holte zwei Kisten aus dem Auto und reichte ihn zwei Rebellen. Sobald wir auf der Mauer waren, würden wir die Bomben hinaufholen.
Erneut drückte ich Megans Hand, bevor ich ausstieg. Die Sonne wärmte meine kühlen Hände. Es war ein perfekter Tag zum Sieg.Ich sicherte, ob meine Waffen festsaßen und kontrollierte, ob meine Messer da waren. Hinter mir schlug Megan die Autotür hörbar zu.
Ihre Arme legten sich um meine Hüfte, während sie einen Kuss auf meine Schulter drückte.
"Wir sehen uns hinter der Mauer!", flüsterte sie mir zu und brachte sich in Position.
Unruhig wippte ich mit dem Fuß auf dem Sand auf und ab.
Ich wollte es endlich hinter mich bringen.Darian erschien neben mir. In seiner Hand hielt er das Funkgerät. Seine Augen richteten sich auf den Zaun vor uns. Hinter ihm stand die Mauer. Vitroums Regierung dachte sie wären unüberwindbar, doch wir würden ihnen das Gegenteil zeigen.
"Bereit?", fragte er und ein Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Wir hatten Angst und Sorgen, aber der beste Weg mit ihnen umzugehen, war sie zu überspielen.
So taten wir es immer und wir hatten gewonnen. Auch, wenn es kleine gewinnen gewesen waren.
Zusammen schaffen wir das.
"Wie immer."Ich lächelte zurück. Gemeinsam blickten wir nach vorn.
Aufgeregt schoss mein Puls hinauf.Plötzlich hörte ich ein Knacksen aus dem Funkgerät.
Ich packte meine Gerätschaften und hob sie hinauf.
"Los!"Brians Stimme dröhnte durch das Funkgerät. Adrenalin pumpte durch meinen Körper.
Darian gab den anderen ein Zeichen.
Augenblicklich rannten wir los. Immer weiter nährten wir uns dem Zaun. Die Ersten Rebellen kletterten über ihn.
Erleichterung flutete meinen Körper. Brian und Gwen hatten es geschafft. Zusammen.
Ich nährte mich immer weiter dem Zaun. Mit meinem Schwung hackte ich mich ein und zog mich über diesen hinüber. Darian reichte mir die Hand und half mir beim runterklettern."Weiter!", rief er mir zu. Gemeinsam rannten wir Richtung Mauer.
Meine Atmung wurde heftiger.
Die Idee um über die Mauer zu kommen gehörte Gwendolyn, doch ob sie gelang, wussten wir nicht.
Vor der Mauer bremste ich ab und hob mein Gerät. Ein Haken verließ es und krabbelte die Mauer hinauf. Oben hakte es sich ein und ließ ein Seil herunter, an dem wir hinaufklettern konnten.Eilig setzte ich meine Füße auf die Mauer und rannte nach oben.
Es funktionierte.
Hätte mir mal jemand gesagt, ich würde eine Wand hochlaufen, hätte ich ihm kein Wort geglaubt. Aber das war Wahnsinn!
Während des Rennens blickte ich mich um. Nach und nach rannten alle Rebellen die Mauer hinauf.
Ich griff nach der oberen Kante und hievte mich hinauf.
Mein Blick ging zu Boden.
Paul stand mit dem Kasten der Bomben am Boden. Ash kam zu mir geeilt und ließ den Seilzug hinunter.
Vorsichtig platzierte Ash die Kiste darauf, bis Ash diese langsam hochzog. Eine falsche Bewegung und die Bomben würden bereits hochgehen, ohne dass wir Gebrauch von ihnen hatten.Auf einmal erzitterte der Boden.
Schreie zerrissen die Luft.
Panisch zuckte mein Kopf herum. Erschrocken schlug ich mir die Hand vor dem Mund.
Der zweite Bombenkoffer war explodiert. Zwei Rebellen stürzten die Mauer hinab. Dumpf schlugen sie auf dem Boden auf.
Gefährlich zitterte die Wand und kleine Risse breiteten sich über diese aus. Doch passieren tat nichts.
Atemlos betrachtete ich sie. Zwei Rebellen weniger. Erneut zwei Menschenleben, die wir verloren haben.
"Tiara!"Ashs Stimme riss mich von den Leichen weg.
Zusammen mit ihm packte ich die Kiste. Sachte stellten wir sie auf dem Boden ab und warteten das Paul hinaufkam.
"Wir müssen uns beeilen!", schrie Darian den Rebellen zu.
Er hatte recht. Es dauerte bereits zu lange. Wenn die Seelenlosen uns hier oben entdecken würde, wären wir auf Kommando tot.
"Macht schon runter!", stieß Paul aus, als er oben ankam.
Ich hakte mich um und ließ mich auf der anderen Seite wieder runter. Ruckartig setzten meine Füße auf dem weichen Untergrund auf.Während Ash und Darian die Bomben entgegennahmen verstaute ich nicht meine Sachen im Rucksack.
"Es geht los!", rief Paul, der ich sich heruntergelassen hatte.
"Pass auf dich auf!", rief ich ihm zu. Er nickte mir zu. Schnell rannte er zu Zoé und Megan.
Sie warf mir einen Luftkuss zu, bis sie sich abwandte. Zusammen eilten sie davon."Los gehts!", rief Darian den anderen zu. Die Rebellen nahmen ihre Positionen ein, während er den Koffer an der Mauer platzierte. Unser Plan hatte Lücken bekommen, aber wir würden auch mit einer kleineren Explosion die Soldaten herlocken.
"Bringt euch in Sicherheit!", rief Ash zu.
Darian nickte kurz und rannte los. Sein Weg führte zu einem alten Wasserturm. Von oben wird er bereits versuchen Hubschrauber und Soldaten zu eliminieren.
"Los, Tiara!"Ash entfachte einen Funken. Langsam fing die Schnur abzubrennen. Heftig packte Ash meinen Arm und zog mich mit sich.
Plötzlich krachte es laut. Ein Donnern erfüllte die Luft. Ruckartig riss mich Ash zu Boden. Eine starke Druckwelle zog über uns hinweg.
Rauch füllte meine Lungen. Keuchend rang ich nach Luft, während ein Husten immer wieder meinen Mund verließ.Mit einem Mal verschwand das Gewicht von meinen Rücken, als sich Ash wieder aufrichtete. Kurz klopfte er sich die Hände ab, bis er mir die Hand reichte, die ich dankend entgegennahm.
"Du meine Güte!", rief ich als. Große Risse hatten sich in die Mauer gezogen.
"Hat doch alles geklappt."
Schulterzuckend zog Ash seine Pistole aus dem Gürtel.
"Jetzt beginnt erst der Spaß."
Kopfschüttelnd zog ich ihn mit mir mit.
"Steck die Pistole weg!", rief ich ihm zu.
Ich pfiff durch die Finger. Die Köpfe der anderen Rebellen glitt zu mir, bis sie begriffen, worauf ich hinauswollte.
Eilig versteckten sie sich im Waldstück.
Ich riss Ash am Arm mit und drückte ihn in die Nähe eines höheren Busches. Seufzend kniete er sich hin.
"Möge der Kampf beginnen!", flüsterte ich und kniete mich zu Ash hinunter.Mein Blick glitt zum alten Wasserturm. Darian hatte bereits seinen Bogen gespannt. Doch plötzlich senkte er ihn und griff nach dem Funkgerät.
"Was tut er da?", fragte ich sprachlos und kniff meine Augen zusammen. Auf einmal spannte er sich den Bogen über den Rücken.
Ash folgte meinem Blick. Seine Augenbrauen zogen sich zusammen. Auch er versuchte zu verstehen was Darian vorhatte.
Plötzlich hörte ich ein lautes Zurren. Doch Darian machte nicht die Anstalten seinen Bogen wieder hochzunehmen.
Stattdessen hob er die Arme und winkte uns zu."Was?", doch abrupt riss er das Funkgerät hoch und zeigte Richtung Vitroum.
Etwas war passiert.
Mein glitt nach oben. Ein Hubschrauber näherte sich unserer Stelle. Fluchend entsicherte ich meine Pistole.
"Geh schon! Ich kümmere mich darum", stieß Ash aus und zeigte auf seine Pistole.
"Nachher komme ich nach."
Darian war dabei den Wasserturm wieder hinunterzuklettern. Mit erhobener Pistole kämpfte ich mich vorwärts.
Unsere Pläne liefen uns allmählich durch die Hände. Wenn es so weiter ging, würde dieser schöne Tag in einem Blutbad enden.
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Cold Hearts | ✔
Science Fiction"Die das Dunkel nicht fühlen, werden sich nie nach dem Licht umsehen" ~Henry Thomas Buckle Eine Stadt, welche perfekt ist, eine Menschheit, die perfekt ist. Eine, die keine Gefühle besitzt. Das ist Vitroum, die Stadt aus Glas. In ihr Leben Menschen...