Kalte Luft umhüllte mich wie ein eisiger Schleier.
Mein Kopf schmerzte, wie ich noch nie zuvor erlebt hatte. Langsam versuchte ich die Augen aufzumachen, doch nur tiefe Dunkelheit hüllte mich ein.
Etwas rieb an meinen Händen.
Eilig versuchte ich diese zu bewegen, doch sie waren zusammengebunden. Tief atmete ich durch.
Ich musste mich beruhigen.Bedacht richtete ich mich auf. Immer wieder durchfuhr ein Stechen meinen Kopf.
Mit meinen Händen versuchte ich abzutasten, wo ich mich befand.
Unter meinen Händen spürte ein Stück Stoff. Es musste ein Bett sein, doch es war definitiv nicht meines.Ich schwang meine Beine über die Bettkante und ertaste den Untergrund. Langsam tastete ich mich voran.
Immer weiter streifte ich durch den Raum, bis ich eine Türklinke spürte. Mit meinen Ellenbogen versuchte ich sie herunterzudrücken, doch nichts geschah.
Ich stemmte mein Bein und trat mit dem Fuß dagegen, doch nichts passierte.
„Hallo, ist da jemand?", schrie ich, doch nur die Stille antwortete mir.
Ich ließ meinen Kopf gegen die Tür sinken.Augenblicklich kamen die Erinnerungen zurück. Wie ich des Hochverrates angeklagt wurde, die Rebellen angriffen, ich meinen Bruder beschützen wollte und dann auf einen der Rebellen traf. Seine großen braunen Augen. Das verwuschelte Haar. Sein Vertrauen, welches er mir schenkte.
Er wollte mich mit zu den Rebellen nehmen, nur damit ich nicht durch die Hand der Regierung starb. Scheinbar hatte er sein Ziel erreicht, denn ich war nicht zu Hause. Vielleicht war das aber auch das Gefängnis der Soldaten. Doch ein was wusste ich: Ich war gescheitert.Plötzlich hörte ich, wie die Tür aufgeschlossen wurde. Eilig richtete ich mich auf und machte einige Schritte rückwärts.
Helles Licht flutete das Zimmer. Ich kniff die Augen zusammen und sah eine Person im Türrahmen stehen.
Plötzlich packte mich die Person am Hals und drückte mich gegen die kalte Wand. Meine Luft wurde schlagartig aus meinen Lungen gepresst.
Keuchend packte ich die Hände der Person, doch der Griff war viel zu stark, als dass ich eine Chance haben würde.
Dann konnte ich ihn sehen. Seine Augen waren schmal und dunkelbraun. In dem matten Licht waren sie fast schwarz. Sie wirkten dunkel und finster.
Sein dunkles Haar war kurz geschnitten. Seine Wangenknochen saßen beinahe zu hoch.„Du bist ein Monster!", dröhnte seine kalte Stimme an mein Ohr. „Ein Niemand."
„Ich habe keine Angst zu sterben", flüsterte ich, durch den Klammergriff hindurch.
Sein Lachen erfüllte den Raum.
„Wie auch. Mit Fühlen habt ihr es nicht so. Ihr seid seelenlos. Zombies."
Ein Zittern durchfuhr meinen Körper. Ich zitterte nie.
„Lass...mich los."Hastig rang ich nach Atem.
„Ich habe mir geschworen, jeden Seelenlosen den Erdboden gleichzumachen. Vor dir werde ich nicht zurückschrecken."Mein Blick fing an zu verschwimmen. Auch wenn der Tod mich nicht erschreckte, war ich noch nicht bereit zu sterben.
„Lass sie los!", donnerte eine Stimme durch den Raum. Ein Mann mit Lederjacke und Tattoo am Hals erschien. Sofort wusste ich, wer er war.
„Sie hat den Tod verdient!"
Plötzlich packte er meinen Angreifer und riss ihn von mir weg. Nach Luft ringend fiel ich zu Boden.
„Verdammt, was soll das?", schrie mein Angreifer wütend. „Ich bin immer noch derjenige, der hier das Sagen hat."Meine Augen fielen auf den Angreifer und mir wurden seine Worte nach und nach bewusst. Denn er war die Freikarte meines Bruders und mir. Er war der Anführer der Rebellen.
„Ich weiß. Doch wir brauchen sie noch. Du solltest mit Brian reden."
Die Brust des Anführers hob sich, bevor er aus dem Raum rauschte.
„Geht es dir gut?"
Mir wurde eine Hand gereicht und doch ich ignorierte sie, während ich mich von allein aufrichtete.
Mit meinen Händen tastete ich meinen Hals ab.
„Wer war das?", fragte ich, um an mehr Informationen zu gelangen. Ich musste so viel erfahren wie möglich.
„Alec. Er ist der Anführer-", er stockte und überlegte, wie viel er sagen konnte. „Er ist der Anführer unseres Widerstandes gegen die Seelenlosen."
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Cold Hearts | ✔
Fiksi Ilmiah"Die das Dunkel nicht fühlen, werden sich nie nach dem Licht umsehen" ~Henry Thomas Buckle Eine Stadt, welche perfekt ist, eine Menschheit, die perfekt ist. Eine, die keine Gefühle besitzt. Das ist Vitroum, die Stadt aus Glas. In ihr Leben Menschen...