Der Sohn Davids

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Die Sonne war bereits untergegangen, als Legolas hektisch durch das Lager lief. ,,Sie komme, sie kommen!" rief er laut. Die Hörner wurden geblasen, damit auch die kaiserliche Armee, die sich noch hinter den Stadtmauern befand, alarmiert war.

Wir versammelten uns. Elrond wich mir nicht von der Seite. ,,Ihr werdet in meiner Nähe bleiben. Ich beschütze Euch und unser Kind." Ich nickte. Das war zumindest ein Kompromiss.

Wir stiegen auf die Pferde und warteten auf Aragorns und Vilkas Kommando loszureiten. Plötzlich begann es wie aus Kübeln zu regnen.

,,Das erinnert mich ja stark an die Schlacht von Helms Klamm, wo wir für Theoden gekämpft haben" meinte Legolas grinsend zu Aragorn. Doch er reagierte kaum, seine Laune ging immer weiter hinunter.

Als die kaiserliche Armee uns endlich erreicht hatte, bließ Gimli noch einmal in ein Horn und Vilkas schrie laut: ,,Für die Freiheit von Himmelsrand!" ,,Für Frodo!" schrie Aragorn und wir ritten los.

Wo war Frodo eigentlich abgeblieben? Vielleicht ja unter Gandalfs Mantel.

Die Spannung stieg an, bald erreichten wir das Heer der Thalmor. Sie waren viele, doch wir waren ihnen bei weitem zahlenmäßig überlegen. Wir warteten nicht, bis sie angriffen, sondern ritten sofort in sie hinein.

Ich traf wieder einige mit meinen Pfeilen in den Kopf. Elrond fällte einen Thalmor nach dem anderen wie Bäume im Wald mit seinem großen Elbenschwert. Wir kämpften uns einen Weg durch die Masse hindurch, überall spritzte Blut, ich hörte Schreie.

Was mich bloß stark verwunderte, war die tatsache, dass ich Alturiel nicht an der Spitze seines Heeres gesehen hatte. War er zu feige gewesen? Vielleicht wusste er ja doch, dass er verlieren würde, und wollte deshalb unsere Kapitulation. Vielleicht hatte ich ihn auch einfach nicht richtig gesehen. Viele der Thalmor waren schon gefallen, als ich eines besseren belehrt wurde.

Ich hörte ein lautes Fauchen, war das etwa.. ,,DRACHE!" rief Vilkas laut. Verdammt. Wie sollten wir dieses Ding besiegen? Der Himmel färbte sich orange, als der große Drache auf uns zuflog und einige unserer Männer verbrannte.

Durch das erzeugte Licht konnte ich Alturiel erkennen. ER saß auf dem Drachen und suchte mit seinen Augen das Schlachtfeld ab. Vermutlich suchte er nach mir.

Panik brach aus, und auch ich fürchtete mich. Ich klammerte mich an Elrond fest, der entzsetzt in den Himmel sah. ,,Das sind Satans Werke. Ich wusste, dieses Land ist verloren."

Ein Thalmor nutzte unsere fehlende Aufmerksamkeit und rammte ein Schwert in unser Pferd, sodass wir abgeworfen wurden. Schnell richteten wir uns auf, Elrond hielt mich mit einer Hand fest, mit der anderen wehrte er weitere Angreifer ab. Wir hörten Schreie, die Luft erhitzte sich. Wir waren bereit, unsere letzten Atemzüge zu nehmen.

Ich umarmte Elrond und flüsterte ihm ins Ohr: ,,Es tut mir leid."

Doch Plötzlich nahm ich ein weißes Licht von hinten war. Pfarrer Rogeg und Gandalf ritten bestimmt in die Richtung des Drachens. Gemeinsam riefen sie: ,,IN NOMINE PATRI ET FILII ET SPIRITUI SANCTI!" Gandalf feuerte einen Lichtstrahl in Form eines Kreuzes auf den Drachen. Der alte verwirrte Mann war also doch zu etwas gut. Der Drache fauchte, das Kreuz legte sich wie ein Seil um ihn. Alturiel fiel hinunter, der Drache wurde an den Boden gefesselt.

,,SOHN DAVIDS, DEINE STUNDE HAT GESCHLAGEN!" rief Rogeg Aragorn zu, der zum Glück noch nicht verbrannt war. Er nickte bestimmt und weißes Licht sammelte sich an seiner Klinge. Er eilte auf den Drachen zu, der noch immer gebannt war. Mit einem lauten Schrei versenkte er seine Klinge im Kopf des Drachen, dieser fauchte noch ein letztes Mal, bevor er explodierte.

Der ganze Himmel färbte sich für einen Moment hell, sodass ich auch Alturiel erblicken konnte, der sich unweit des Drachens aufrichtete.

,,Der gehört mir!" schrie ich und riss mich von Elrond los. ,,Saphir! Nein! Hic non ageas!" rief er mir hinterher, doch ich war überzeugt. Nun hatte der Thalmor mich auch gesehen und zog sein langes Schwert. ,,Ich werde Euer Kind aus Euch hinausschneiden, dumme Bosmerschlampe!" knurrte er.

Ich hob mein Schwert, bereit es mit seinem Blut zu beflecken, als ein Pfeil sein Auge durchbohrte. ,,Hundertzwei!" rief Legolas euphorisch und Gimli entgegnete trotzig: ,,Das zählt trotzdem nur als einer."

War das gerade sein Ernst gewesen? Mein Leben hatte ich darauf gewartet, diesen Mann endlich zu töten, und nun das?

Elrond, der mir hinterher gelaufen war, legte einen Arm um mich und sagte: ,,Es ist besser so. Er ist fort, und ihr habt ihn nicht in Rachsucht getötet."

Ich starrte noch immer Alturiels Körper an. Plötzlich tauchte Brynjolf daneben auf. Er lächelte mich an und sagte: ,,Danke Saphir. Du hast mich befreit. Wir sehen uns im Jenseits wieder. Bald."

Ich spürte wieder einen Schmerz im Bauch, plötzlich sackte ich zusammen und mir wurde schwarz vor Augen. ,,Saphir! Amata mihi!" hörte ich Elronds Stimme noch, dann war alles fort.

Unmögliche Liebe?~Elrond~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt