Elrond und ich waren an dem Abend nur noch kurz auf der Feier aufgetaucht, um zu verkünden, dass wir in den frühen Morgenstunden abreisen würden, um unsere Hochzeit vorzubereiten. Wir luden alle herzlich ein zu kommen und ich zwinkerte dabei besonders Arargorn zu, der anerkennend seinen Krug gehoben hatte. Ich hatte sowieso keine Lust darauf gehabt zu feiern. Zeit mit Elrond zu verbringen war viel wertvoller. Außerdem würden wir ja eh bald wieder feiern.
Tatsächlich brachen wir noch vor Morgengrauen auf.
Elrond hatte die Pferde schon gesattelt als ich zu ihm hinaustrat. Das weiße Kleid hatte ich ordentlich gefaltet auf dem Bett zurückgelassen, das Diadem wollte ich allerdings behalten. Und das tat ich auch.
Ich trug wieder die Elfenrüstung die Elrond mir in Bruchthal geschenkt hatte. ,,Bona es, Saphir mihi?" fragte er mich besorgt. Ich nickte und stieg auf das Pferd. Elrond schwang sich in einer geschmeidigen Bewegung auf seines und wir galoppierten davon.
Ein wenig schade fand ich es schon, vor Ende der Feierlichkeiten abzureisen, aber ich tröstete mich mit dem Gedanken sie alle in wenigen Tagen wiederzusehen. Vor Eowyn fürchtete ich mich ein wenig, sie hatte angeboten auf unserer Hochzeit zu singen, woraufhin alle dafür stimmten, dass ich singen sollte. Ich wusste zwar nicht einmal, ob ich singen konnte und was ich singen sollte, aber alles war besser als Eowyn.
Ich freute mich schon so sehr darauf Elronds Frau zu werden. Nicht nur, weil ich endlich mit ihm ins Bett konnte, sondern vor allem, weil ich die vergangenen Tage über gemerkt hatte, was er für eine wunderbarere Persönlichkeit hatte. In seiner Gegenwart fühlte ich mich so wohl.
Die Heimreise verlief ohne große Zwischenfälle. Auch wenn einige Urukhai am Wegesrand wieder Knöpfe verkaufen wollten, hörte ich auf Elrond und schenkte Ihnen keine Beachtung.
Nach etwa 3 Tagen des ausdauernden Reitens kamen wir endlich nachts in Bruchtal an. Im Dunkeln sah diese Stadt noch majestätischer aus als im Tageslicht. Ich konnte kaum glauben, dass das hier bald meine neue Heimat sein würde.
Wir stiegen ab und brachten die Pferde in den Stall. Dann liefen wir gemeinsam den Weg entlang. ,,Ich bin so froh, dass Arwen uns erwischt hat" sagte ich freudig und blickte ihn erfreut an. ,,Ich hätte Euch sicher auch so geheiratet" entgegnete Elrond bestimmt ,,Ihr seid etwas Besonderes, wisst Ihr das?" Ich lief rot an und schaute verlegen auf den Boden. Er umarmte mich sanft und flüsterte: ,,Bene dormis. Ich freue mich Euch morgen zu sehen. Wir können direkt mit der Planung beginnen." ,,Schlaft auch gut. Ich liebe" ich machte eine kurze Pause um mir bewusst zu machen was ich da sagte ,,PLANEN. Ich liebe Planen. Es macht mir immer so viel Spaß." Verwirrt schaute Elrond mich an, grinste dann aber vergnügt und lief zu seinen Gemächern.
Ich machte mich auf den Weg zu dem Gästezimmer, in dem ich das erste Mal hier aufgewacht war. Alles wirkte nun so anders auf mich, jetzt, wo ich Elrond heiraten würde. Müde warf ich meine Rüstung in die Ecke und ließ mich in das weiche Bett fallen. Ich war so glücklich. Sanft fiel ich in einen festen, traumlosen Schlaf.
Am nächsten Morgen begannen wir tatsächlich mit der Planung. Wir hatten noch drei Tage Zeit bis zur Hochzeit, das hieß, dass der Feierzug aus Gondor vermutlich schon auf dem Weg hier her war. Plötzlich ging alles so schnell. Wir beschlossen, die Feierlichkeiten auf zwei Tage auszulegen, da ich am Tag meiner Hochzeit nicht trinken wollte und aber Aragorn noch ein Besäufnis schuldete. Danach wollten wir dann nach Llorien, in die Heimat einer großen Elbenkönigin, die aber schon fortgereist war. Dort hatten wir unsere Ruhe und abgesehen von ein paar verbliebenen Elben auch keine anderen Personen um uns. Legolas sollte uns mit der Hilfe von Pfarrer Rogeg trauen. Elrond eröffnete mir, dass einer der in Bruchthal verbliebenen seines Volkes ein Schneider war, und mir ein wunderschönes Brautkleid nähen könnte. Ich bat Elrond allerdings darum, keinen kreisrunden Ausschnitt zuzulassen. Auch für das Essen war durch die anderen Elben gesorgt. Aragorn würde mit Sicherheit ausreichend Bier und Met mitbringen, in Bruchthal fanden sich bloß einige Weinfässer.
Nachdem wir die Planung abgeschlossen hatten, verkündete Elrond, er werde in Ehe-Exerzitien gehen, um sich auf unsere Heirat vorzubereiten. Ich wusste zwar nicht, was das war, aber ich hinterfragte es auch nicht näher. Er empfahl mir, mich ebenfalls etwas zurückzuziehen und innere Einkehr zu finden. Dazu schenkte er mir eine Taschenbibel. Bei der Bibel handelte es sich um das Buch, von dem Elrond mir erzählt hatte. In meiner Taufmesse wurde auch daraus gelesen.
So verbrachten wir die letzten Tage vor unserer Eheschließung getrennt, was meine Sehnsucht nach Elrond und auf die Hochzeit noch größer machte.
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Unmögliche Liebe?~Elrond~
FanfictionDer Ringkrieg ist seit einigen Jahren vorbei und das letzte Schiff der Elben wird Mittelerde verlassen. Doch als sie in See stechen wollen, wird plötzlich eine fremde junge Frau angespült. Die junge Waldelfe aus Himmelsrand leidet an starker Amnesie...