Unmögliche Liebe?~Elrond~

Liebe im Gras

Am nächsten Morgen wachte ich ruhiger und in Elronds Armen auf. Mein Kopf lag auf seiner warmen Brust. Was für eine Nacht. Wie konnte ich Elrond von meiner Vergangenheit erzählen, ohne ihn in Besorgnis zu stürzen?

Vorsichtig wollte ich meinen Kopf heben, um Elrond nicht aufzuwecken, doch Elrond war tatsächlich schon wach. Er schaute mich freundlich an und fragte: ,,Bene dormibas?" ,,Nach dem Abend gestern natürlich" grinste ich und küsste ihn sanft. ,,Saphir. Non beata es mihi occulis vident. Sprecht mit mir, was ist los? Ihr habt gestern noch mit Vilkas gesprochen oder?" Ich zuckte mit den Schultern und blickte zu Boden. ,,Saphir, Ihr könnt mir alles sagen. Ihr seid meine geliebte Ehefrau. Sprecht mit mir, uxor amata." ,,Verum est. Cum Vilkas locotus sum. Mihi multos res de memoriae dicit." Ich war selbst erstaunt, wie viel Elbisch ich schon konnte. Der Heilige Geist wirkte wohl in mir. Elrond strich sanft über mein Haar. ,,Mihi dices, uxor amata. Te amo, scis." Ich holte tief Luft und sagte: ,,Gut, ich erzähle es Euch mein Geliebter. Nur bitte, seid nicht zu bestürzt."

Er lächelte beruhigend und strich mir weiter über das Haar, als ich begann ihm alles zu erzählen, was Vilkas mir in der Nacht offenbart hatte. Elrond hörte besorgt zu und hielt mich immer noch etwas fester, wenn ich von den schmerzhaften Ereignissen erzählte. Als ich fertig war, sah er mich nachdenklich an. ,,Wollt Ihr denn zurück?" fragte er schließlich. Ich legte meinen Kopf wieder auf seine Brust und murmelte: ,,Ich weiß es nicht. Ich kenne Euch zwar noch nicht lange, aber ich liebe Euch. Mein größter Wunsch ist bei Euch zu bleiben, jetzt, wo ich Euch gefunden habe." Elrond srückte mich wieder fest an sich und flüsterte: ,,Das Sakrament der Ehe ist Heilig. Gemeinsam stehen wir alles durch, uxor amata." Er küsste meinen Kopf.

Es klopfte an der Tür. ,,Elrond, Saphir. Ich komme lieber nicht rein, bevor ich Dinge sehe, die ich nie vergessen werde. Kommt bitte hinunter in den Hof, dort warte ich auf Euch" verkündete Aragorn laut und man hörte, wie er die Treppe hinunterlief. Wir standen auf und bekleideten uns, dann folgten wir Aragorn in den Hof. Vilkas, Legolas und Gimli warteten dort bereits.

,,Wir haben uns gestern noch lange unterhalten" begann Aragorn bestimmt. ,,Ich habe mich dazu entschieden, Euch im Kampf zu unterstützen. Ich stelle Männer aus Gondor zur Verfügung, Legolas wird nach Düsterwald reiten und dort verbliebene Elben um Unterstützung bitten. Viel zu lange schon habe ich mein Schwert nicht mehr geschwungen. Nun werde ich es für Euch wieder in die Hand nehmen."

Gestern Abend noch war meine ganze Welt in Ordnung gewesen, zumindest halbwegs. Jetzt sollte ich wieder in den Krieg ziehen? Aber ja, ich konnte mich wieder an alles erinnern. Ich hatte Brynjolf geliebt wie keinen anderen Menschen, und das über ein ganzes Jahrzehnt hinweg, bis wir endlich zusammengefunden hatten. Sein Tod sollte nicht ungesühnt bleiben, Alturiel sollte dafür büßen.

,,Wir kommen auch mit!" riefen zwei der kleinen Hobbitmonster, die plötzlich aus einem Busch hervor kamen. Aragorn lachte. ,,Gut, Merry und Pipin kommen auch mit, dann können sie Steine werfen. Je mehr Männer, desto besser. Vilkas und ich werden also nach Gondor reiten. Legolas nach Düsterwald. Also könnt Ihr Eure Flitterwochen in Llorien erst einmal genießen." Elrond schaute ihn nachdenklich an und entgegnete dann: ,, Cum his vadis, Saphir?" ,,Certe non sum. Sed Vilkas vult." ,,Cogitare potes" mischte Arargorn sich ein ,,Non res a Vilkas est. Vestra res est." Vilkas schaute fragend zwischen uns hin und her. Natürlich verstand er kein Wort. Ich nickte. ,,Elrond, lasst uns erst einmal nach Llorien aufbrechen, bevor wir darüber reden" bat ich meinen Ehemann. Er blickte mich besorgt an, nickte dann aber stumm.

,,Wo ist eigentlich Sam?" fragte ich die Hobbits verwundert. ,,Der liegt mit Depressionen im Bett. Die Eheringe gestern haben ein Trauma in ihm hervorgebracht. Ihr wisst schon, Mordor und Tot und so." ich nickte verwirrt. Der arme Sam. Ich hoffte, dass es ihm bald besser gehen würde.