Ab diesem Zeitpunkt geht es nur noch bergab...

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Als ich am nächsten Tag aufwachte, hatte ich leichte Kopfschmerzen. Ich wälzte mich ein wenig in meinem Bett hin und her, dann schreckte ich hoch. Fast hätte ich es vergessen. Elrond und ich waren wirklich verlobt? Oder war es bloß ein sehr realistischer Traum gewesen?

Nachdenklich stand ich auf und zog mich an. Vielleicht war mein Gehirn nach einem Morgenspaziergang an der frischen Luft etwas klarer. Ich richtete noch schnell mein Haar, bevor ich mich aus der Tür begab. Ich lief durch die langen Gänge in einen kleinen Hof. Dort stand Aragorn und rauchte Pfeife. Nachdenklich blickte er in den Horizont zur aufgehenden Sonne.

Ich trat zu ihm und sagte: ,,Guten Morgen mein König. Ich danke Euch für das Mahl gestern, ich hatte viel Freude." Er lächelte und entgegnete: ,,Herzlichen Glückwunsch zu Eurer Verlobung."

Oh nein. Es war wirklich passiert. Natürlich freute ich mich auch irgendwo, aber einen fast noch Fremden in einem fremden Land zu heiraten? Ich wusste nicht, ob ich das können würde. Ich wusste doch noch nichtmal, ob ich nicht eigentlich in meiner Heimat etwas zu tun hätte.

,,Danke." Sagte ich still und blickte auf den Boden. ,,Es wird ein großes Fest wenn Ihr Euch taufen lasst. Wir können zusätzlich noch Eure Verlobung feiern. Ich freue mich schon mit Euch wieder den Kelch zu heben. Ihr seid keine Elbin, das merkt man Euch an. Ihr wisst, was richtiges Trinken bedeutet." Ich lächelte ihn an. ,,Ich danke Euch Aragorn. Ihr seid zu Gütig. Habt Ihr Elrond gesehen?" Er grinste und antwortete: ,,Es tut mir leid, aber Euer Herr Elrond ist heute Morgen aufgebrochen. Er und Arwen machen einen Ausflug um Arwen spirituell auf die Taufe unseres Sohnes vorzubereiten. Ich denke vor Einbruch der Dunkelheit sind sie nicht zu erwarten. Ich habe gehört, dass Ihr Euch auch taufen lassen werdet um Elrond zu heiraten. Herzlichen Glückwunsch." ,,Wenn Elrond das sagt, dann wird das wohl so sein" gluckste ich. ,, Ihr tut es für ihn, das kann ich verstehen. Elrond hat mich nie als Schwiegersohn anerkannt, deswegen entschied ich mich früh zu konvertieren. Und selbst wenn es zum Zweck war, meine wunderschöne Frau zu heiraten, ich habe so viel Schönes erfahren mit dem Katholizismus. Ich hoffe es wird Euch auch so gehen, es gibt so vieles zu entdecken. Nicht alles ist was für mich, aber es ist sehr wichtig, dass wir unseren Sohn taufen lassen, ich möchte keinen Unfrieden mit Elrond. Ihr hingegen müsst da definitiv mehr tun, immerhin werdet Ihr seine Ehefrau. Bis der Tod Euch scheidet." Er zog wieder an seiner Pfeife und blies eine große Dampfwolke in die Luft.

,,Bis das der Tod uns scheidet", in was hatte ich mich da hinein geritten? Elrond war schon 3000, wie lange würde es werden? Langsam fing ich an meine Heimat zu vermissen. Würde ich sie jemals wiedersehen? Gab es dort vielleicht Jemanden der nach mir suchte? Der mich vermisste? Ich konnte mich einfach nicht erinnern.

Als ob er meine Gedanken gelesen hätte entgegnete Aragorn: ,,Es muss hart für Euch sein, nicht zu wissen, auf was Ihr Euch hier einlasst. Wer weiß, was in Eurer Heimat auf Euch wartet." ,,Ich weiß es nicht" entgegnete ich leise und biss mir auf die Lippen um zu verhindern, dass Tränen aus meinen Augen herausrollten. ,,Ach Saphir. Es ist zu früh zum Trinken. Kann ich Euch mit einem Schwertkampf aufmuntern? Viel zulange habe ich meines nicht mehr in einem ordentlichen Kampf geschwungen. Ihr meintet ja gestern, dass Ihr zumindest noch wisst, dass Ihr kämpfen könnt. Wie wäre es?" Ich nickte stumm. ,,Ich bin gleich wieder da."

Er grinste und lief in die Burg. Ich wandte meinen Blick wieder zum Horizont. So viel war passiert die letzten Tage, es kam mir vor wie ein halbes Leben, weil ich so vieles aus meinem alten Leben nicht mehr wusste, bloß dunkle Kindheitserinnerungen. Ich strengte mich an und dachte nach. Ich war in Rifton geboren, meine Mutter zog mich alleine auf, wurde ermordet als ich dreizehn war. Dann war irgendetwas schreckliches passiert. Ich wusste nicht was. Kämpfen lernte ich seit ich sechs Jahre alt war von den Mitgliedern der Diebesgilde. Der Rest war verschwommen oder ganz weg. Nur einzelne Fetzen wie das Bild eines Mammuts, eines Berges oder eines Betrunkenen waren noch da. Vielleicht wartete zuhause jemand auf mich, doch nun würde ich hier mein Leben verbringen. Wie sollte ich auch nachhause können, wenn ich von dort nichts mehr wusste?

Unmögliche Liebe?~Elrond~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt