Unmögliche Liebe?~Elrond~

Warum wird es plötzlich so ernst?

Bald kehrte Elrond zurück, er hatte einen Krug Wasser und einen Süßkuchen dabei.

,,Leider habe ich in den Läden der Stadt nichts brauchbares gefunden. Ich werde mich morgen noch einmal außerhalb der Stadtmauern umschauen. Mir ist Vilkas über den Weg gelaufen, er ist mir auf dem Rückweg begegnet und hat mich einen Mörder genannt. Trotzdem sollte ich Euch das mitbringen. Dann hat er sich ausgezogen und ist davon gelaufen? Ich bin verwirrt. Habt Ihr ihm etwa von Eurem Schicksal erzählt?" Ich nickte und setzte mich auf. ,,Vorsichtig, amata. Ihr solltet aufpassen." ,,Mir geht es gut, wirklich. Lasst mich wenigstens sitzen."

Elrond nickte und setzte sich neben mich. Er reichte mir das Wasser und den Süßkuchen. Hungrig verspeiste ich den Süßkuchen und trank das Wasser in einem Zug aus. ,,Ich sollte wahrscheinlich gesünder essen, das Kleine braucht was" sagte ich nachdenklich und strich über meinen Bauch. Elrond nickte und strich mir durchs Haar.

,,Habt Ihr Euch schon einen Namen überlegt?" fragte er mich schließlich traurig.

Einen Namen? Bei allem was momentan passierte, hatte ich wirklich gar nicht darüber nachgedacht, wie unser Kind einmal heißen sollte. Ich schüttelte den Kopf.

,,Ich lasse Euch den Vortritt, immerhin dürft Ihr ja damit... leben" meinte ich. Elrond schaute müde auf den Boden und schlug vor: ,,Wenn es tatsächlich ein Junge wird vielleicht Maraciel? Und wenn es ein Mädchen wird vielleicht Tulia?" Das waren beides schreckliche Namen, zum Glück musste ich diese Kinder niemals rufen. ,,Wunderschön Elrond, wir haben ja noch ein wenig Zeit, bis sie tatsächlich auf die Welt kommen. Ich wollte Euch noch um etwas bitten. Könnten wir, wenn es mir besser geht, nach Rifton? Ich will nicht in Einsamkeit sterben, ich möchte in meiner Heimat sterben. Ich will sie noch einmal sehen, bitte." Elrond nickte und streichelte meine Wange. ,,Pro tu omniam ago, Saphir."

Ich raffte mich auf und lief angestrengt zur Tür. ,,Wo wollt Ihr hin?" fragte Elrond mich entgeistert. ,,Ich will Aragorn und die anderen sehen. Langsam wird es doch sicher verdächtig, dass ich nur hier oben bin."

Hastig stand Elrond auf um mich zu stützen, dann liefen wir gemeinsam hinunter in die Taverne. Aragorn, Gimli, Legolas, Nurno und Faramir saßen zusammen an einem Tisch, tranken, rauchten und unterhielten sich. Merry und Pippin saßen an einem Nebentisch und spielten Karten. Frodo saß in einer Ecke auf Gandalfs Schoß und schmiegte sich an ihn.

Rogeg saß etwas Abseits an einem Tisch, die Leute standen Schlange. Neben ihm war ein Taufbecken und er taufte was das Zeug hielt. Eowyn stand daneben, säuselte etwas und reichte ihnen Brot und Wein.

Von Vilkas fehlte weiterhin jede Spur. Vermutlich war er auf der Jagd. Aragorn stand erfreut auf, als er mich sah.

,,Saphir ist wieder auf den Beinen!" grölte er und trank aus seinem Krug. Die anderen an seinem Tisch taten es ihm gleich. Doch schlug die Stimmung bald in besorgt um. Ich musste wohl schrecklich aussehen. ,,Non bona es?" fragte Legolas besorgt. Mich noch immer an Elrond festhaltend entgegnete ich: ,,Es wird besser. Die Schlacht und die Schwangerschaft waren wohl einfach etwas zu viel auf einmal." Ich lächelte.

Elrond setzte sich an den Tisch und ich setzte mich auf seinen Schoß. Aragorn nahm einen kräftigen Schluck und murmelte: ,,Mann, ich vermisse Arwen." Legolas lächelte sanft und meinte: ,,Aragorn. Ad foris eamus!" Aragorn nickte und leerte seinen Kelch, dann verließen Legolas und er gemeinsam den Tisch.

,,Was für Idioten" bemerkte Gimli und rückte auf. Nurno blickte die beiden irritiert an. ,,Saphir, seid gegrüßt. Wir haben noch nie gesprochen, ich bin Eowyns Ehemann" erläuterte Faramir. ,,Mein Beileid" antwortete ich. Elrond kniff mich in die Seite. Ja, das war nicht sonderlich nett von mir gewesen. ,,Beileid?" fragte Faramir irritiert. ,,Entschuldigt, meine Frau ist noch etwas fiebrig. Nicht wahr, uxor mihi?" mischte Elrond sich ein. Ich nickte. ,,Entschuldigt, die Worte die ich eigentlich suchte meinen >>Herzlichen Glückwunsch<<. Eowyn ist eine mutige Frau, sie hat versucht Vilkas umzubringen."