Oh nein, es geht weiter

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,,ICH HABE KARTOFFELN GEKOCHT!" rief eine helle Stimme laut. Ich schreckte hoch, wo war ich? Ich lag in einem strahlend weißen Bett. Ohnehin war alles in diesem Raum strahlend und schön, bis auf ein kleines, leicht übergewichtiges Wesen links neben meinem Bett und der penetrante Geruch von Kartoffeln, der aus einer kleinen Schüssel drang, den das Wesen mir ins Gesicht hielt. Schon wieder eines dieser Dinger. Ich dachte, ich hätte geträumt. Der schöne Elbenmann, die gruseligen kleinen Biester... also war es doch real. Nun gut, zumindest war der hübsche Elb real.

,,Wer seid Ihr? WAS seid Ihr?" fragte ich das kleine Männlein verstört. ,,Ich bin Sam. Ein Hobbit aus dem Auenland. Wir sind nur wenig bekannt in Mittelerde. Ich verzeihe Euch. Nun esst erstmal diesen Auflauf. Ich habe die besten Kartoffeln ganz Mittelerdes hinein gestoßen. Mediterrane Küche à la Auenland." Er lächelte und hielt mir noch immer die Schüssel hin. Zögerlich nahm ich sie an und probierte ein wenig. Vielleicht handelte es sich hier wirklich nicht um ein kleines Monster, denn der Auflauf schmeckte sehr gut. Ich schlang ihn hungrig hinunter und dankte Sam dafür.

,,Wo kommt Ihr her, Saphir? Ihr müsst dem alten Elrond wirklich Angst eingejagt haben, er hat immerhin eine wichtige Reise für Euch abgesagt." ,,Heißt das, er ist noch hier?" fragte ich hoffnungsvoll. ,,Ja natürlich Ihr seid bei ihm zuhause. Wir befinden uns gerade in Bruchtal, wunderschön hier. Hier reise ich immer hin um Ruhe vor meiner Frau zu haben und ein wenig bei meinem kleinen Lutz zu sein. Mein Pony, wisst Ihr? Wir pflegen eine enge Beziehung. Nun gut, Ihr habt meine Frage nicht beantwortet, wisst Ihr etwa nicht wo Ihr herkommt?" ,,Natürlich weiß ich das!" sagte ich empört, doch während ich so darüber nachdachte, merkte ich, dass ich kaum noch etwas wusste, alles war verschwommen in meinem Kopf, ich konnte keinen klaren Gedanken fassen.

,,Ich komme aus Himmelsrand" tastete ich mich vor ,,Aus der Stadt Rifton um genau zu sein. Meine Mutter war eine große Nordfrau, mein Vater ein Waldelf, deswegen bin ich nicht ganz so klein. Mehr kann ich Euch leider nicht sagen Sam. Ich bin untröstlich, ich habe keine Ahnung wie ich hier her gekommen bin. Mir ist hier alles wirklich fremd. Kann ich mit Herrn Elrond sprechen?" Vielleicht konnte mir der Elb weiterhelfen, immerhin war er genauso ein Spitzohr wie ich und wusste mir vielleicht zu erklären, wie ich hier hingekommen war. ,,Aber sicher. Ihr solltet Euch vorher nur ankleiden. Ihr seid zwar nicht von hier, aber um zu erkennen, dass man mit einem elbischen Schlafgewand nicht vor die Tür tritt ist wohl selbstverständlich."

Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nicht mehr meine Kleidung trug. Ein weißes Gewand bedeckte mich bis zu den Knien. Es sah wertvoll aus, doch wer hatte mich bitte umgezogen. ,,Ich habe kaum hingeschaut, versprochen. Der Herr Elrond ist sehr katholisch und wollte euch nicht entkleiden. Meine Interessen liegen sowieso eher bei... Pferden" sagte Sam verlegen.

Streng katholisch war er also? Ich wusste nicht, was das bedeutete, aber es klang nicht gut. ,,Da drüben liegen zwei Kleider. Sucht Euch eins aus. Herr Elrond ist nicht schwer zu finden. Seit seine Tochter Arwen hier ausgezogen ist und fast sei  ganzes Volk zu den ewigen Landen gesegelt ist, ist er hier ziemlich der einzige Elb neben ein paar letzten Einsiedlern. Ich hoffe doch wir sehen uns noch einmal Saphir! Ein paar Tage bleibe ich noch, bevor ich zurück zu meiner Frau und den Kindern muss." Er stand auf, verbeugte sich und schritt fröhlich aus dem Zimmer.

Ich stand auf und lief zu einem Stuhl in der Ecke auf dem die besagten Kleider lagen. Zuerst betrachtete ich ein hellgrünes Kleid, es sah sehr schön aus, hatte jedoch den hässlichsten Ausschnitt, den ich je gesehen hatte. Damit würde wohl mit Abstand jede Frau aussehen, als ob ihr Brustkorb so stark ausgebildet war wie der eines Kindes. Daneben lag ein dunkelblaues Kleid, so schön wie eine sternenklare Nacht. Es hatte gar keinen Ausschnitt, machte dafür aber eine sehr viel bessere Figur. Ja, damit konnte sie dem schönen Elb vor die Augen treten.

Unmögliche Liebe?~Elrond~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt