Unsterbliche Liebe

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Ich schreckte hoch. Ich war in meinem Haus in Rifton. Hatte ich etwa nur geträumt?

,,Ich wusste es!" hörte ich Vilkas flüstern. Er saß an meinem Bett. Fragend sah ich ihn an, doch dann erblickte ich mein blutiges Kleid, ich war also tatsächlich gestorben.

,,Was wusstet Ihr?" fragte ich verwirrt. ,,Dass Ihr den Virus noch in Euch tragt. Ich hätte nie gedacht, dass ich das sage, aber ich bin überglücklich, dass Ihr ein Vampir seid." Schockiert sah ich ihn an, doch das was er da sagte ergab Sinn. ,,Wie erklären wir das den Anderen?" fragte ich schließlich. ,,Seid ehrlich, Ihr haut doch eh nach Mittelerde ab. Niemand wird Euch verurteilen." ,,Wo sind meine Kinder? Geht es ihnen gut? Sind sie wohl auf?" ,,Ja ihnen geht es gut, sie sind wunderschön. Bloß die Namen sind etwas gewöhnungsbedürftig, Elrond hat sie Tulia und Maraciel genannt. Er sagte, Ihr hättet die Namen gemeinsam ausgesucht." Ich lachte auf. ,,Nunja ich hatte nicht erwartet, dass ich noch leben würde, deswegen habe ich seinem Vorschlag zugestimmt." Nun lachte Vilkas auch. ,,Tja, Gott meinte es wohl mit Euch. Ihr wart übrigens zwei Tage fort, Elrond hat viel Zeit bei Euch verbracht, auch ich habe jede freie Sekunde für Euch gebetet. Die anderen sind unten am Hafen und machen die Schiffe bereit. Ich denke Eure Kinder sind auch dort, sollen wir hinunter?"

Ich nickte bestimmt und sprang mit einem Satz aus dem Bett. Ich fühlte mich so kräftig wie lange nicht mehr. Vilkas lachte und stand ebenfalls auf. Wir verließen durch die Hintertür das Haus und ich erblickte am Ende des Steges Elrond und die anderen.

Aragorn hielt Tulia im Arm, sie hatte wunderschönes braunes Haar. Legolas hielt Maraciel und wippte ihn hin und her.

Ich sprintete hinunter. Als Elrond mich erblickte fiel ihm ungläubig die Kinnlade hinunter. Ich sprang mit voller Wucht auf ihn zu und brachte ihn zu Fall. An meine übernatürlichen Kräfte musste ich mich wohl erst wieder gewöhnen.

,,Saphir, wie ist das möglich?" fragte Elrond, der nun unter mir lag, verwundert und erfreut zugleich. Ich drückte meine Lippen fest auf seine und erwiderte dann: ,,Das erkläre ich Euch später, amatus." Hastig richtete ich mich auf und begrüßte freudig die anderen, die auch alle ziemlich verwirrt aber doch erfreut waren. ,,Darf ich meine Kinder halten?" fragte ich Legolas und Aragorn. Sie nickten und reichten mir die Zwillinge.

,,Hallo meine kleinen Engel" säuselte ich und schaute überglücklich meine neugeborenen Kinder an. Elrond, der sich inzwischen wieder aufgerichtet hatte, legte einen Arm um mich und schaute ebenfalls verträumt unsere Kinder an. ,,Beatus sum, amata mihi. Tulia et Maraciel vivunt! Tu vives! Deo gratiam ago!" Ich grinste und küsste Elrond auf die Wange. ,,Sie ist auferstanden, wahrhaftig auferstanden! HALLELUJA!" rief Rogeg, der mit den Hobbits dabei war, ein Schiff zu beladen. Alle jubelten erfreut und Aragorn hob wieder seinen Weinschlauch. ,,Jetzt können wir endlich nachhause" sagte er erleichtert.

Vilkas hatte uns nun auch erreicht. Ich legte die Kinder in Elronds Arme und widmete mich meinem alten Freund. ,,Ihr werdet mir fehlen" meinte ich traurig. Er lächelte nur und erwiderte: ,,Ihr werdet mir auch fehlen, kleine Elfe. Aber wir werden uns wiedersehen. Versprochen." Wir umarmten uns fest. ,,Vielleicht übernehme ich ja tatsächlich Eure Pfarrei, dann ziehe ich nach Mittelerde." Er grinste. ,,Ich hab Euch lieb" flüsterte ich leise in sein Ohr, dann wandte ich mich wieder zu meinen Gefährten um.

Elrond und ich liefen gemeinsam auf das Schiff und auch die Hobbits, Legolas, Gimli, Aragorn und Gandalf folgten uns. Rogeg und Vilkas blieben am Steg stehen und winkten uns. Ich warf einen letzten Blick auf Rifton.

Diesmal wusste ich, dass es ein langer Abschied sein würde. Irgendwann würde ich es wiedersehen, aber wer wusste wann? Erst einmal wollte ich mich um meinen Nachwuchs kümmern.

Ich winkte Vilkas mit Tränen in den Augen zu, während unser Schiff ablegte. Jetzt ging es in mein neues Leben. Mein Leben als Mutter und Herrin von Bruchtal. Die letzten Monate waren hart gewesen, jetzt konnte es nur noch besser werden.

Glücklich sah ich Elrond und unsere Kinder an, was konnte uns jetzt noch im Wege stehen? Nun konnte ich endlich mein altes Leben hinter mir lassen und ein neues beginnen.

Unmögliche Liebe?~Elrond~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt