ℍ𝕚𝕝𝕗𝕖

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Die Stimmen und Schritte kamen immer näher, ich konnte jedoch nicht erkennen wie viele es waren, denn meine Augen hielt ich weiterhin geschlossen. "Franco Fabiano mein Name, was ist denn passiert?", fragte eine männliche Stimme. "Maja", stellte sich meine Trainerin vor, "Ellen, meine Schülerin ist aus dem Rad gefallen, ihr geht's seit dem gar nicht gut, sie war auch bewusstlos". Kurz darauf bewegte sich die Bank wieder, diesmal aber nur minimal, es musste also jemand sehr leichtes sein, der sich dort nieder ließ. Eine Hand lag nun auf meinem Oberschenkel. "Hey Mäuschen, ich bin Jacky, kannst du mal die Augen aufmachen?", kam es nun von der Person, die neben mir saß. Die Stimme kam mir bekannt vor, ich konnte mich nur nicht erinnern wo oder wann ich sie schon einmal gehört hatte. Langsam öffnete ich also meine Augen. Das ist aber auch ne fiese Sache immer mit dem hellen Licht! Vor mir standen 2 Personen und Maja. Neben mir saß diese Jacky. Die andere Fremde, die mich kurz vorher noch gestützt hatte, war weg. Maja knetete nervös ihre Hände. Dieser Franco richtete seine Fragen nun direkt an mich: "Okay Ellen, kannst du uns sagen was passiert ist und wo du Schmerzen hast?". Jacky hatte direkt vor unseren Füßen einen großen roten Rucksack geöffnet und wühlte darin rum. Ich gab keine Antwort von mir, ich fühlte mich nicht nach Reden. Ich schloss meine Augen wieder, es wurde mir alles zu viel. Eine Person näherte sich. Obwohl ich nicht gut atmen konnte, roch ich ein Parfüm, welches definitiv zu einer männlichen Person gehört, bestimmt Franco. Kurz darauf lag auf jedem meiner Knie eine Hand. Ich zuckte zusammen. Sofort waren die Hände auch wieder weg. Zierliche, warme Hände hoben nun meinen Arm an. Ich erschrak wieder und schlug blitzschnell meine Augen auf. Das war ein Fehler. Mein Kopf dröhnte erneut und ich konnte mir ein stöhnen nicht verkneifen. "Hey alles gut? Ich möchte nur eben deinen Blutdruck messen", kam es dann von Jacky. Jetzt hatten sich meine Augen wieder an das Licht gewöhnt und ich nahm wieder alles wahr. Maja stand mit einer weiteren weiblichen Person direkt hinter Franco, welcher vor mir hockte. Jacky legte meinen Arm vorsichtig auf ihrem Schoß ab. Ich schaute sie an. Sie sah eigentlich ganz nett und irgendwie sogar niedlich aus mit ihrem hohen Pferdeschwanz. Sie umfasste mein Handgelenk genauso wie Charlotte es in der Bahn tat um meinen Puls zu messen. Ich beobachtete danach jede Bewegung, doch als sie dann die Blutdruckmanchette um meinen Oberarm legen wollte, hatte ich das Bedürfnis meinen Arm wegzuziehen. Sie hielt ihn jedoch noch früh genug fest und legte ihn behutsam zurück auf ihren Schoß. "Das ist nicht schlimm und tut auch nicht weh", versicherte sie mir. Währenddessen bekam ich mit wie Franco wieder mit Maja und der anderen redete. Sie unterhielten sich über mich. Uff. Nicht cool, wenn man nicht genau versteht was über einen gesagt wird.
"Okay Ellen, was tut dir denn weh?", kam es nun wieder von Franco. "Nichts", kam es knapp von mir. Doch in genau diesem Moment wurde mir wieder richtig schlecht. Die andere Sanitäterin schien dies zu bemerken und kam sofort 2 Schritte auf mich zu und hielt mir gerade moch rechtzeitig den Eimer hin, bevor ich wieder nur bittere Magensäure von mir gab. Jacky Strich mir dabei beruhigend über den Rücken und hielt meinen Zopf sicherheitshalber fest. Ich ließ meinen Kopf hängen, ich fühlte mich so schwach und kraftlos. "Michelle, pass auf, ich glaube die kippt gleich", mischte sich Franco nun ein und kam ebenfalls wieder näher. Michelle hieß die andere also. Sie zögerte nicht und stellte den Eimer weg. Sofort hielt sie meinen Kopf mit beiden Händen vorsichtig fest. Ich schloss meine Augen wieder. "He he he, mach mal die Augen wieder auf kleine", kam dann von ihr. Ich konnte ihrer Aufforderung jedoch nicht mehr nachkommen. Ich spürte nur noch wie diese nervige Manschette von meinem Arm gelöst wurde und ich langsam aber sicher nach vorne, direkt in Michelle's Arme fiel. Ich bekam alles mit, hatte jedoch keine Kraft irgend etwas zu sagen oder zu tun. Michelle reagierte zügig und auch Franco kam nun direkt zu mir. "Wir legen sie erstmal auf die Bank hier. Paula und Julia sollten auch gleich da sein, die hatten irgendwie Weg-finde-schwierigkeiten", informierte er alle. Gesagt, getan: vorsichtig legten sie mich hin. Meine Rippen schmerzten bei jeder Bewegung, ich konnte mich jedoch nicht wehren und war froh als ich endlich lag. Mein Kopf lag aber höher, auf etwas weichem. "Ich hole die Trage und schaue mal wo die Mädels bleiben", sagte Franco und ging. Ich spürte immer wieder leichte Schläge auf meiner Wange. Man ich war doch wach! Ich wollte, dass es aufhört, denn meine Kopfschmerzen wurden dadurch noch schlimmer. Also öffnete ich erneut die Augen. Ich schaute direkt in das Gesicht von Jacky. Sie saß noch genauso wie eben. Ich lag also mit meinem Kopf auf ihrem Schoß. Sie lächelte. "Da bist du ja wieder". Sie streichelte mir über den Kopf als wäre ich noch ein kleines Kind. Aber es war gerade trotzdem irgendwie schön zu wissen, dass sie da war. Dann drückte sie etwas weiches auf meine Stirn. Es brannte und ich wollte meinen Kopf wegdrehen, doch wiedereinmal war Jacky schneller. "Du hast da ne kleine Platzwunde, ich mache die nur eben ein bisschen sauber", kam von ihr
"Das kann jetzt ein bisschen brennen, geht aber ganz schnell wieder vorbei", sagte sie entschuldigend. Ja es brannte ganz schön und Jacky schien das auch ziemlich leid zu tun so wie ich ihren Blick deuten konnte, aber es war auszuhalten, deshalb ließ ich sie machen. Dann war es auch schon vorbei, trotzdem drückte sie noch etwas auf meine Stirn. "Und sie ist eben nach dem Sturz direkt wieder aufgestanden?", fragte Michelle dann. Das ging an Maja, denn diese Antwortete direkt darauf: "Naja also nicht direkt, erst war sie kurz ohnmächtig und dann ist sie aber aufgestanden. "Michelle guckte Jacky an und anscheinend konnten sie sich ohne Worte verständigen. "Ich leuchte dir jetzt einmal in die Augen, das wird kurz hell, tut aber nicht weiter weh. Da du auf den Kopf gefallen bist und diese schöne Platzwunde hast", sagte Michelle und beugte sich direkt über mich. Mein eines Auge hielt sie zu während sie mit einer schrecklich hellen aber kleinen Lampe in mein anderes Auge leuchtete. Direkt schloss ich meine Augen. "Ich weiß das ist unangenehm, aber ich muss das wirklich einmal machen, das dauert auch nicht lange, versprochen". Ich öffnete meine Augen also wieder. "Guck mir einfach auf meine Nase, dann ist es vielleicht einfacher", ergänzte sie noch, bevor der Lichtstrahl wieder in mein Auge schoss. Dann hielt sie das kurz vorher geblendet Auge zu und leuchtete mir ins andere Auge. Ob ich jetzt auf ihre Nase gucken würde oder nicht, es machte keinen Unterschied, denn sobald das Licht in mein Auge traf, erkannte ich sowieso nichts mehr. Na die war ja vielleicht lustig. "Da ist schonmal nichts auffällig. Siehst du, war doch gar nicht so schlimm", sagte sie freundlich und lächelte mir zu. Dann hörte ich ein Geklapper und erkannte die Stimme von Franco, welcher anscheinend nicht alleine kam. Ohje, was jetzt wohl passieren würde?

ASDS - to know you is to love you 🦋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt