Ich wartete, doch nichts passierte. Vorsichtig luscherte ich zwischen meinen Fingern hindurch, doch ich sah nichts was mir irgendwie gefährlich werden könnte. Stattdessen blickte ich direkt in das geschockte Gesicht von Hannah. "Du weißt, dass wir dir niemals wehtun würden oder?", kam von ihr. Wusste ich das? Ich nahm meine Hände wieder runter. "Sorry", entgegnete ich und mir war meine Handlung in diesem Moment echt irgendwie peinlich. "Du musst dich dafür doch nicht entschuldigen! Aber nochmal zurück zum Thema: als du vor uns weggelaufen bist, was ist danach passiert?" In ihrem Blick lag wieder diese Besorgnis, die ich zu oft in letzter Zeit gesehen hatte. Sie schaute mich immer wieder von oben bis unten an. "Ich bin in den Wald dort drüben und da waren ein paar Dornenbüsche, aber es ist nichts weiter passiert." Prüfend beobachteten Charlotte und sie mich. "Das sieht aber echt ganz schön übel aus, darf ich mir das gleich mal angucken?" Charlotte sah mich erwartungsvoll und zugleich hoffnungsvoll an. Weil ich wusste, dass sonst bestimmt wieder ein Krankenwagen oder ähnliches gerufen werden würde, nickte ich zögerlich. "Das ist ja schonmal gut. Und warum bist du weggelaufen? " Hannah ließ aber auch echt nicht nach. Ich zuckte mit den Schultern. "Willst du gerade nicht erzählen?" Ich schüttelte den Kopf. Sie seufzte, nahm es aber anscheinend erstmal so hin. Sie hatten anscheinend immernoch keine Ahnung, dass ich aus dem Krankenhaus abgehauen war. Umso besser für mich.
"Okay, das klären wir später. Und was genau ist jetzt hier passiert?" Hatte ich das nicht erzählt? Hilfesuchend sah ich Charlotte an. Diese schien meine Bitte zu verstehen, denn kurz darauf fing sie an zu erzählen. "Er hat dich geschlagen?", fragte Hannah dann fassungslos. Mein Blick ging zu dem aufgebrachten Kassierer, welcher sich augenscheinlich wieder mit Stephan auseinandersetzte oder mit diesem diskutierte. Als ich mir sicher war, dass er mich nicht beobachten würde, nickte ich ganz leicht. Hannah hing nun direkt vor meinem Gesicht. Was tat sie da? "Und das ist von ihm?" Sie schaute sich meine aufgeplatzte Lippe genau an. "Ja genau, es scheint aber nicht allzu tief zu sein, die Blutung steht ja schon wieder", stellte Charlotte fest. Was genau Charlotte noch sagte bekam ich nicht wirklich mit, ich war zu sehr darauf fokussiert mich so hinzustellen, dass Hannah direkt vor mir stand und ich den Kassierer nicht sehen musste. "Soll ich einen Krankenwagen rufen oder bekommst du das gleich so hin?" Das ging an Charlotte. "Nein!", schrie ich fast schon panisch. Auf keinen Fall wollte ich ins Krankenhaus. "Ist ja gut! Ich denke das kriegen wir zwei gleich auch so hin oder?" Gott sei Dank. Dankbar nickte ich ihr zu. "Okay dann hätten wir das ja auch geklärt. Also wir werden weiterhin versuchen deinen Vater zu kontaktieren, wir haben jetzt ja deine Personalien. Dass man nicht klaut, solltest du eigentlich wissen. Wies weitergeht wirst du dann denke ich von uns erfahren. "Na toll, wieso dachte ich auch, dass ich ohne weiteres hier aus der Nummer wieder rauskommen werde? Mit einer Kopfbewegung von Hannah, die aussagte, dass wir ihr folgen sollten, gingen wir dann wieder zu Stephan." "Wir sind soweit und du?"
Stephan schenkte ihr einen genervten Blick. Er hatte anscheinend keine Lust mehr auf den anstrengenden Kassierer. "Ich denke wir sind hier auch soweit fertig", entgegnete dieser. "Was ist jetzt mit der Göre? Bekommt sie jetzt eine angemessene Strafe oder kommt sie mit ihrer albernen Mitleidsmasche durch? Zu nichts zu gebrauchen die Bullen von heute, echt!" In mir wuchs die Angst, er wirkte wieder so aggressiv. Nun war ich diejenige, die Schutz und Nähe suchte. Auch wenn es nicht dramatisch, sondern eher normal und nachvollziehbar klingt, die Tatsache, dass ich von mir aus Nähe suchte und etwas an Charlotte beziehungsweise an ihren Arm rückte, nur um zu spüren, dass sie da war, ihr nah zu sein, war ein enormer Fortschritt. Ihre Berührungen und Zusprüche gaben mir mehr Sicherheit als ich es mir eingestehen wollte. Sie merkte, dass ich ihre Nähe suchte, denn keine Sekunde später lag eine Hand auf meinem Rücken. "Wie schon gesagt können sie natürlich Anzeige erstatten, aber wenn sie so weiter machen ist SIE nicht die einzige, die Konsequenzen davon tragen wird!" Stephan war wirklich genervt. "Außerdem kann ich mir gut vorstellen, dass sie mindestens eine Anzeige wegen Körperverletzung bekommen", mischte sich Hannah ein. Stephan schaute sie verwirrt an. Den Teil hatte der Kassierer wohl nicht erzählt. "Ach son Quatsch! Ich hab doch gar nichts gemacht! Außerdem selbst wenn, diese Schlampe hat es ja wohl mehr als verdient! Irgendeiner muss ihr ja Manieren beibringen!" "Es reicht mir jetzt aber wirklich mit ihnen! Wenn sie die kleine verletzt haben, wie sie es gerade zugeben, dann haben sie ganz bestimmt eine Anzeige am Hals! Ich glaube ich bin hier im falschen Film!" Ab diesem Moment fand ich Stephan doch nicht mehr so schlimm. "Sie bekommen Post von uns und ich denke wir sind hier dann fertig. Oder gibt's von deiner Seite noch etwas, Hannah?" Diese schüttelte nur den Kopf. Gerade als sich beide verabschiedeten und schon zum Gehen ansetzten, drehte ich mich um, denn ich hörte laute Schritte, welche immer näher kamen. Als ich mich dann mit einem unguten Gefühl umdrehte, bestätigte sich meine Befürchtung:________________________________
Ich wollte mich mal bedanken für euern krassen Support! Ich bin geflasht und weiß gar nicht was ich sagen soll. Vielen Dank an jeden einzelnen! ♡
Wenn ihr irgendwelche Wünsche bezüglich der Story habt oder Verbesserungsvorschläge, lasst es mich gerne wissen! 🌞
DU LIEST GERADE
ASDS - to know you is to love you 🦋
FanfictionIn der Geschichte geht es um die 15 jährige Ellen, die durch ein Missgeschick auf einige Ärzte von Auf Streife die Spezialisten/ der Klinik am Südring gerät. Das mit dem Vertrauen ist jedoch so eine Sache bei ihr und noch schwieriger wird es für all...