𝔹𝕖𝕚 ℂ𝕙𝕒𝕣𝕝𝕠𝕥𝕥𝕖

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Nachdem sie das sagte bekam ich doch ein ungutes Gefühl. Doch jetzt noch die Meinung ändern wollte ich auch nicht. Irgendwann kamen wir vor einem großen Haus zum Stehen. Ungläubig betrachtete ich es. Da wohnte sie? "Kommst du?", riss Charlotte mich aus meinen Gedanken. Schnell öffnete auch ich die Autotür und stieg aus. Mittlerweile merkte ich die Schmerzen wieder, doch ich ignorierte sie so gut es ging. Mit einem lauten Knall schlug Charlotte ihre Tür zu und ich tat es ihr gleich. Sie schnappte sich den Einkauf und ich beobachtete sie einfach nur. Als eine Tasche übrig blieb, die sie nicht mehr tragen konnte, entschied ich mich ihr zu helfen und griff nach der Tasche. "Oh danke, das ist aber lieb von dir" Meine Mundwinkel wanderten ein kleines Stückchen nach oben. Sie schloss den Kofferraum und wir gingen zu einer großen Haustür, die zum größten Teil aus Glas bestand. Sie schloss auf und wir betraten das riesige Haus. Innen sah es genauso modern aus wie ich es durch den Außenanblick vermutet hatte. Wow. Ich hörte ein Poltern, woraufhin mir einfiel, dass ich ihr besser folgen sollte. Also zog ich meine Schuhe aus und folgte den Geräuschen. Die Küche war wie ich feststellte nicht weit vom Eingang entfernt und somit einfach zu finden. In der Mitte dieses großen Raumes stand eine Kücheninsel, die sehr edel aussah. Weil Charlotte den Einkauf dort abstellte, tat ich dies auch. "Danke dir", sagte sie und machte ein paar Schritte auf mich zu. "Ich sag den anderen eben Bescheid, dass ich wieder da bin und dann kümmere ich mich um dich, okay? Die Sachen kann ja auch jemand anderes auspacken" Sie lächelte, verdeutlichte mir mit einer Handbewegung, dass ich warten sollte und ging durch eine große Tür in einen anderen Raum, vermutlich das Wohnzimmer, denn ich glaubte einen Teil von einem Sofa erkennen zu können. In ihrer Abwesenheit schaute ich mich noch einmal genauer um. Es sah alles so edel und modern aus, dass man meinen könnte dort würden stinkreiche Leute wohnen. "So jetzt bin ich soweit", sagte eine Stimme plötzlich hinter mir und erschreckte mich ziemlich. Als ich mich umdrehte und sah, dass es nur Charlotte war, wurde meine Angst aber wieder geringer. "Wollen wir?", setzte sie erneut an. Zögerlich nickte ich. Sie ging los und ich folgte ihr einfach stumm. Das Haus kam mir wie das reinste Labyrinth vor. Auf einmal blieben wir stehen. Vor uns stand jemand. Aber nicht irgendjemand. Ich kannte die Person. "Was macht ihr denn hier? Was ist denn mit dir passiert, Kleine?", fragte die blonde Frau. "Ihr kennt euch?" Charlotte war überrascht. "Wir sind uns schon einmal begegnet, ja." Nun schauten mich beide an. Was sollte ich jetzt dazu sagen? Ich tat als würde ich mich umschauen und deren Gespräch gar nicht mitbekommen. "Warst du bei Jacky?", wechselte Charlotte das Thema. Den Namen hatte ich auch schonmal gehört. "Ja genau, ich muss jetzt aber arbeiten. Ich will euch auch gar nicht lange aufhalten, bei was auch immer ihr jetzt vorhat", kam von der Blonden. Sie musterte mich von oben bis unten. "Das sieht aber ziemlich übel aus! Bei unserer ersten Begegnung war das aber noch nicht", stellte sie fest. "Deswegen sind wir ja hier. Ich will mir das einmal angucken, lange Geschichte", klärte Charlotte sie auf. "Na dann viel Erfolg oder Glück! Ich mache mich mal vom Acker, wir sehen uns!"
"Genau! Angenehme Schicht, Michelle", rief Charlotte ihr hinterher. Michelle, wusste ich doch, dass ich sie kannte. Wir gingen noch ein paar Schritte weiter und bogen schließlich in einen kleinen Raum ab. Als sie dann das Licht anschaltete fühlte ich mich doch etwas unwohl. In der Mitte stand eine Liege, wie man sie aus Behandlungsräumen kannte. Generell sah das ganze Zimmer aus wie einer. "Keine Angst! Ich glaube nur hier sind wir ungestört"
Ich schaute mich genaustens um bevor ich den Raum richtig betrat. Charlotte streckte mir ihre Hand entgegen und schaute mich erwartungsvoll an. Schüchtern ging ich auf sie zu und streckte ihr meine ebenfalls entgegen. Ihre Hand war angenehm warm. Sie lächelte und zog mich zu dieser Liege, auf die ich mich dann setzte. Sie holte einen kleinen Hocker unter einem weißen Tisch hervor, setzte sich drauf und rollte in meine Richtung. Ich musste schmunzeln, das sah ziemlich lustig aus. "So dann wollen wir mal"
Genau als sie das sagte öffnete sich die Tür. Von wegen ungestört. "Oh sorry, ich wusste nicht, dass du -", die Person sah mich an und stoppte. "Ellie?!", fragte sie mich schockiert. "Dafür, dass du erst so kurze Zeit hier bist, kennst du aber ganz schön viele hm?", scherzte Charlotte. Peinlich berührt blickte ich zu Boden. "Alles okay? Kann ich helfen? Ich wollte eigentlich nur ein Pflaster holen, aber es sieht aus als könntest du Hilfe gebrauchen"
"Danke, Julia, aber ich glaube das geht schon." Mein Blick wanderte nun zu Julia, welche mich besorgt anlächelte. "Darf ich trotzdem bleiben?", fragte sie. Charlotte zuckte mit den Schultern und hob ahnungslos ihre Hände. Sie erwarteten eine Antwort von mir. Eigentlich mochte ich Julia, aber eine Ärztin um mich herum war mir schon mehr als genug. Ich überlegte, mein Blick ging zwischen den beiden hin und her. Schließlich stimmte ich zu und Julia schien zufrieden zu sein. Sie betrat den Raum und schloss die Tür hinter sich. Bevor sie aber zu uns kam, ging sie an einen de ganzen Schränke und holte eine Packung Pflaster heraus. Nachdem sie sich verarztet hatte gesellte sie sich schließlich zu uns. Nun saß ich vor zwei Ärztinnen und das sogar freiwillig. Was war bloß mit mir passiert?

ASDS - to know you is to love you 🦋Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt