E S S E N

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»16.02.1945«
Als ich wieder aufwachte, war ich nicht mehr in diesem dreckigen Zimmer, mit schummrigem Licht.
Nein, diesmal war ich in einem dieser Zimmer, welche Prachtvoll mit Gold und Silber verziert waren. Doch hauptsächlich stachen die Farben Rot und Schwarz heraus.
Ich stieg aus dem weichen Bett und sah mich bedächtig um. Alles war hier so wundervoll und prächtig, und das alles durften nur die reichen und hochgestellten haben. Es war doch quasi schon allein ein Verrat, all das, nur den Reichen zu geben.

Es klopfte an der Tür. Vor Schreck zuckte ich zurück, da aber niemand die Tür aufmachte und wahrscheinlich auf meine Antwort wartete, bat ich die Person mit einem schlichten 'herein', hinein. Leise würde die-äußerst prachtvoll verzierte-Tür geöffnet. Ein junger Mann, ich schätze ihn nicht älter als 25, kam herein. Er hatte ein Tablet voll essen, in der Hand und kam mit diesem ganzen, lecker aussehenden Essen zu mir. Ich war äußerst überfordert, als der Mann sich kurz vor mir verbeugte, das Tablet ablegte und dann verschwand.

Misstrauisch, beäugte ich das Essen, welches vor mir, auf einem kleinen Beistelltisch stand. Es standen 2 kleine Gläser darauf, welche jeweils mit Wasser und Orangen-Saft gefüllt waren. Außerdem war ein Croissant plus Butter und Erdbeer Marmelade darauf zu sehen. Ich traute mich fast gar nicht, zu glauben daß dies real war und ich wirklich dies essen durfte. Mittlerweile hatte ich so einen Hunger, dass selbst mein Magen angefangen hatte, zu knurren. Ich schnappte mir schnell das Croissant und biss hinein. Mit einem Mal, war ich auf Wolke sieben. Ich hatte sowas leider noch nie essen können, da es ein teures Gebäck war, welches wir uns nie leisten konnten.

Als ich alles, wahrlich verschlungen hatte, konnte ich mir einen herzhaften Seuftzer nicht verkneifen. Es war einfach zu schön um war zu sein, doch immer wieder rief ich mir vor Augen, warum ich hier war. Warum nur die reichen Leute sich solche Sachen leisten konnten. Es war wie eine Zeit, welche man gerne überspringen wollte. Früher, da gab es noch Zeiten wo Mensch und Wolf zusammen gelebt haben. Doch irgendwann haben die Wölfe alles an sich gerissen und sind durchgedreht. Jetzt haben sie die Macht und jeder fürchtet sich.

Ich stellte das Tablet, welches ich mittlerweile auf meinem Schoß hatte, wieder auf den kleinen Beistell-Tisch, und stand auf. Ich schaute mich noch eine Weile im Zimmer um, bis ich beschloss zur Türe zu gehen. Ich versuchte sie zu öffnen, doch zum meinem Pech, war das Schicksal nicht auf meiner Seite. Frustriert seufzte ich auf und setzte mich wieder auf mein Bett. Ich habe das Gefühl, das mein Schicksal mich zurzeit hasst.

Ich war alleine, frustriert alleine. Es war zum verzweifeln, ich konnte noch nie gut alleine sein, da ich mich schlimm fühlte, so als hätte ich etwas schlechtes getan. Den ganzen Tag, saß ich in meinem Zimmer rum und dachte darüber nach, warum mein Mate, mich hier haben will. Er hätte mich doch schon längst umbringen lassen müssen, schließlich bin ich ja nur eine Schande. Doch will ich lieber Sterben, als hier rum zu sitzen? Nein, das wollte ich nicht, doch wenn ich hier noch so weiter sitzen, werde ich vielleicht doch irgendwann soweit kommen.

Ich legte mich hin und versuchte meine Gedanken zu ordnen, vor allem versuchte ich meine Gedanken von meinem Mate zu lenken. Doch bis das geschah, waren gefühlte Stunden vergangen.

The Human Mate | CompleteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt