H E C O M E S T O M E

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»24.02.1945«
"Nein!" Hilflos schrie ich. Ich spürte ihren Schmerz, ein Schmerz der selbst für mich zu stark war. Ich hörte  meine Ally von draußen, als ich gerade den Gang runter lief. Es war alles andere als schön, zu wissen das die eigene Seelenverwandte Ablträume hatte, die sie plagten. Zumindestens ging ich davon aus, das sie einen Albtraum hatte, da es schon nach 3 Uhr war.

Mittlerweile stand ich im Zimmer, sie war vor mir aufrecht im Bett sitzend und hatte Tränen in den Augen. Doch ihre Augen waren geschlossen, das schöne Blau welches ich immer in ihnen sehen konnte, blieb mir jetzt also verborgen. Leise, so das sie nicht aufwachte, lief ich auf sie zu. Noch immer waren ihre Augen fest verschlossen, doch die Tränen gingen ihrer Wege und fanden sich schluss endlich auf dem Bettlaken wieder.

"Ssshh, nicht weinen Ally, ich bin ja da."
Ob meine Worte bei ihr jetzt Beruhigung oder doch eher verängstigtung ausmachten, konnte ich nicht sagen. Noch immer regte sie sich nicht. Ich ließ mich sanft auf ihr Bett nieder und sah sie an, mit rot, grün unterlaufenden Augen saß sie da. Anscheinend weinte sie schon länger. Sanft aber bestimmend drückte ich sie zurück, darauf bedacht, sie nicht aufzuwecken. Sie schrie Grad nicht, also hoffte ich, das ihr Albtraum vorbei war. Als sie so vor mir lang, so zerbrechlich, schmerzte mein Herz sehr. Die Aufstandes der Menschen, waren längst nicht so wichtig wie Ally. Meine Ally. Meine Seelenverwandte, vielleicht bald meine Freundin und irgendwann, wenn sie mich akzeptiert, da wird sie die Mutter unserer Kinder. Eine Frau, wie sie dieses Land, nein diese Welt, noch nie gesehen hat.

Beruhigend Strich ich ihr eine nasse Strähne aus dem Gesicht. Auch ihre Stirn war voller Schweiß, weswegen ich schnell in ein anliegendes Badezimmer verschwand und mir dort ein Handtuch und einen Waschlappen holte. Bevor ich wieder aus dem Zimmer ging, machte ich den Waschlappen mit kaltem Wasser nass. Ich sah mich im Spiegel an, auch ich hatte rot unterlaufende Augen, sie glänzten auch nicht mehr in diesem schönen braun. Weil sie nicht mehr glücklich ist. Rief mir mein Wolf in Gedanken. Mit diesem Gedanken im Kopf, lief ich auf Ally zu und täschelte ihre Stirn mit dem Handtuch trocken. Ich war mir nicht sicher, was es zu bedeuten hatte, das Ally nicht aufwachte. Schlief sie einfach nur wieder fest, oder war etwas schlimmeres. So oder so hatte ich Angst um sie. Sie war so besonders, so wertvoll und zerbrechlich. Meine Schwachstelle, doch sie kann gerne meine Schwachstelle sein, solang es bedeutet das sie bei mir ist. Denn ohne sie bin ich verloren.

Das wissen Er und Ich, aber auch Sie weiß es.

The Human Mate | CompleteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt