P I C T U R E

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»22.02.1945«
Es war spät Abends, als ich nochmal aus dem Zimmer ging. Es war erst das zweite Mal, dass ich auf dem Gang auf, der geschmückt von Bildern war. Alle war Imposant und trotzte nur so vor Glanz. Ich versuchte, ohne mir viel anzuschauen, den Gang weiter zugehen. Ich wollte eigentlich nur raus, doch dieses eine Bild, zog mich quasi magisch an.

Als ich näher trat, sah ich einen Jungen, er hatte markante Gesichtzüge und einen starren Blick. Er war Eiskalt, sodass es mir sogar von hier aus, eine Gänsehaut bescherte. Außerdem war noch eine hübsche Frau auf dem Bild zusehen. Sie stand schräg hinter ihm und hatte eine von ihren Händen, auf seiner Schulter. Sie blickte leicht lächelnd, in das Gesicht des Malers, zumindestens sieht es so aus, also würde sie dorthin schauen.

Ich prägte mir jedes einzelne Detail ein, selbst die kleine Narbe, die am Finger von dem Jungen war, der einen eiskalten Blick hatte. Mittlerweile schätze ich, dass es sogar Maximilian sein könnte, der da auf dem Bild zu sehen war.

Ich riss mich von dem Bild los und lief dann, durch die Gänge, welche mir teils bekannt vorkamen. Immer wenn ich versuchte, eine andere Abzweigung zu nehmen, kam ich doch wieder zum selben Standpunkt. Es war wie ein Teufelskreis, ich kam einfach nicht raus. Laute Schritte, erklangen mächtig auf dem Boden dieses Geschosses. Mächtig schlugen die Schuhe auf den polierten und Boden, sodass man schon fast Angst bekam, dass der Boden Löcher bekommt. Immer Lauter werdend, kann ich die Schritte hinter mir vernehmen. Dazu hört man nun auch den, immer unregelmäßiger schlagenden Atem, der Person hinter mir.

Knapp und Dicht, kam diese Person, hinter mir, zum stehen. Der Wärme Atem kitzelte meine Haut. Sofort stellten sich meine kleinen Härchen auf, weshalb hinter mir ein raues Lachen ertönte. Alleine schon an der Art, des Lachens, wusste ich, dass es Maximilian war. Es war ein schönes Lachen, so unbeschwert und so erfreut. Jeden Tag, stundenlang könnte ich mir dieses Lachen anhören. Beschämt sah ich nach unten auf den Boden und musterte ihn. Aus dem Augenwinkel, konnte ich erkennen, dass er noch näher zu mir heran kam und seine Hände, vorsichtig auf meine Hüften legte. Ich zuckte kurz zusammen, da meine Kleidung dünn und seine Hände kalt waren.

Schnell erholte ich mich von dem kleinen Schrecken und beruhigte mich dann wieder. Als er sich sicher war, dass ich mich komplett beruhigt hatte, atmete er tief ein und aus.
Langsam übte er mehr Druck auf meine Hüften aus und drehte mich dann zu ihm. Wie immer, konnte ich seine perfekt gestylten Haare und sein markantes Gesicht Mustern und bewundern. Doch jetzt, wo ich ihm nicht nur in die Augen blickte, sondern auch seine Hände, die er an meinen Hüften hatte, sah ich die kleine Narbe. Sie war unscheinbar, man würde sie wahrscheinlich gar nicht erst erkennen, wenn man es nicht wüsste.

Ich sah ihm wieder in die Augen, genauso wie er es tat. Doch ich konnte seinem Blick nicht Standhalten, er strahlte zu viel Macht und Überlegenheit aus. Als fiel mein Blick wieder nach unten, doch sobald ich seine wunderschönen, perfekt gezogenen Lippen sah, blieb dort mein Blick hängen. Bewundernd sah ich sie an, was ER wahrscheinlich bemerkte, denn schon bald verzogen sich seine Lippen zu einem Amüsierten Schmunzeln. Ich wusste nicht warum, aber heute schien er wirklich gut drauf zu sein. Ob das an mir lag, wusste ich nicht, doch jetzt fiel mir eine viel Wichtigere Sache ein.

»Was ist mit dem Aufstand der Menschen?«

☆☆☆


Wollt ihr, dass es so langsam zum Ende kommt oder soll es noch ein bisschen  weiter gehen?




The Human Mate | CompleteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt