O N L Y A D R E A M

1.6K 46 1
                                    

»29.02.1945«
3K Special, thx für so viele Leute die sich diese Geschichte durchlesen und auch danke für die Votes

Schweißgebadet erwachte ich aus meinem seltsamen Traum. Das Wasser perlte auf meiner Stirn und tropfte geradewegs auf meine Hand. Doch etwas hielt die Tropfen auf, meine Hand nicht ganz zu berühren. Verwirrt blickte ich auf meine Hand und sah, dass sie in einer anderen lag. Einer viel größeren, rauern. Warum war mir das erst jetzt aufgefallen?

"Huh" kam es von meinem Gegenüber, als die Tropfen, seine Hand trafen. Verwirrt blickte er mich an, jetzt konnte ich ihn auch erkennen. Es war Er, Maximilian. Seine Augen hielten mich gefangen. In seinen Augen konnte ich so viele Emotionen ausmachen. Freude, Verwirrheit, Liebe. Und so weiter. Es war wahrlich der Spiegel zur Seele. Für mich war er gerade ein offenes Buch, er zeigte mir seine Gefühle und seine schwache Seite. Doch ich wusste das dies nicht lange anhalten würde.

Ich umarmte ihn. Es war mehr ein Reflex, als das ich es wirklich wollte, doch trotzdem war es schön, wunderschön. Verwirrt und zögernd, legte Maximilian nun auch seine Arme um mich. Freudig blickte ich ihn an, denselben Blick erwiederte er mir und gab mir somit die Sicherheit, dass ich es nicht komplett vermasselt hatte.

"Was ist passiert" fragte ich ihn sofort. Nicht wissend ob ich wirklich nur einen Traum hatte, oder ob mein 'Traum' real war, sah ich ihn an.

Auch er sah mich verwirrt an, bis er anscheinend checkte was ich von ihm wollte.
"Du warst über 2 Monate weg. Du hast mir verdammt Sorgen gemacht, tu mir das nie wieder an. Nie wieder, versprochen?" Erwartend blickte er mich an und da ich eh nicht hätte nein sagen können, nickte ich ihm zu.

"Ja, versprochen"

Er ging aus dem Zimmer, mit dem Vorwand, nur schnell etwas zu Trinken zuholen.

Ich war froh, als ich endlich wieder alleine war. Klar, ich mochte seine Anwesenheit, doch ich musste einen klaren Kopf kriegen. Und meiner seiner Anwesenheit war das so gut wie unmöglich. Gedanken strömten auf mich ein. Gedanken über meinen Traum, Gedanken über Maximilian, Gedanken über die ganze Welt.

War das alles hier überhaupt echt, oder ist das nur ein Traum. Eine Welt die von anderen Wesen bestimmt wird. Wie Schachfiguren. Was, wenn wir gar kein eigenes Leben hatten. Wenn wir nur herumgeschoben wurden und andere über uns standen und mit uns machten was sie wollten.

Verwirrt über meine hinterfragten Gedankengänge, schüttelte ich meinen Kopf. Fast so, als wollte ich die Gedanken so los werden, doch in Wirklichkeit schob ich sie nur in eine Ecke meines Gehirns zurück.

"Ich habe dir auch etwas essen mitgebracht" ertönte die Stimme meines Mates. Erst jetzt bemerkte ich, dass die Tür Aufstand und er mit einem Servierwagen reinspaziert kam. Ich wollte gerade aufstehen um ihm zu helfen, da hielt er mich zurück und sprach: "Du musst dich noch ausruhen."

☆☆☆

Da war sie nun, wieder wach und komplett im hier und jetzt. Die Zeit in der sie weg war, war für mich Horror. Was ich aber immer noch nicht wusste war, warum wie plötzlich weg war. Mein fällt ja nicht wegen jeder kleinigkeit in Ohnmacht, oder sogar ins Koma.

Doch mit dieser Frage wollte ich sie nun noch nicht überfordern. Sie sollte sich schließlich erst einmal ausruhen.

☆☆☆

Zehn Tage. Zehn Tage waren vergangen, seit ich wieder aufgewacht war und versuchte mit meinem Traum kalt zu kommen. Es hatte mich mehr mitgenommen als es sollte. Meinem Mate erzählte ich davon nichts, ich wollte ihn ja nicht beunruhigen.

Verzweifelt lief ich in meinem Zimmer auf und ab. Es wollte sich mir einfach nicht erschließen, ob dieser Traum nun wirklich Wahrheit war oder nicht. Aber ich hatte doch wohl keinen 2 Monatigen Traum, dass wäre doch zu krass. Es musste echt gewesen sein. Doch die Zweifel kamen immer wieder auf. Es war so surreal, es konnte einfach nur ein Traum gewesen sein. Alles andere wäre ein unmöglich. Da war ich mir sicher.

Mehrere Tage vergingen, es war ziemlich ruhig. Maximilian war fast immer um mich herum und sorgte sich um mich. Ehrlich gesagt war seine Sorge ja schon ganz süß, doch das er immer und ständig da war, nervte mich dann schon.

"Maximilian bitte, ich möchte doch nur ein bisschen Privatsphäre. Ich werde schon nicht wieder ins Koma fallen, dass war eine einmalige Sache" versuchte ich ihn zu erklären. Doch davon ließ er sich natürlich nicht abschrecken. Er blieb standhaft, zu meinem Leidwesen.

"Bitte" bettelte ich ihn jetzt schon an, ich wollte doch nur eine Stunde für mich haben. Eine einzige. Ich sah wie sich in Maximilians Gesicht, sich etwas regte. Fast schon, als würde er seine Entscheidung über denken. Diesen Unachtsamen Moment von ihm nutzte ich aus, schon mich an ihn vorbei und ging in einen Gemeinschaftsraum. Dort schloss ich schnell ab. Es war zwar etwas schwer, doch nach kurzer Zeit schaffte ich es, den Riegel ins Schloss zu ziehen. Anscheinend gerade noch rechtzeitig, denn nur ein paar Sekunden später, hörte ich das heftige Klopfen Maximilianseits.

"Hör doch, ich will doch nur das du nicht wieder in Ohnmacht fällst und ich nicht dabei bin und dich beschützen kann. Das würde ich mir nicht noch einmal verzeihen" kam es verzweifelt von der anderen Seite der Tür. Fast schon war ich gewillt, die Tür doch noch einmal auf zu machen, doch dann ermahnte ich mich, dass ich auf mich selber aufpassen könnte.

"Ich kann auf mich selbst auf passen, versteh das doch" sagte ich ihm, ging diesmal aber direkt danach ein paar Schritte von der Tür weg. Ich wollte mir seine weiteren Worte nicht mehr anhören, also setzte ich mich in die andere Ecke des Raumes, und schnappte mir eins der herumliegenden Bücher.

Alice im Wunderland

So hieß das Buch, welches ich in meinen Händen hielt.

Her world was a mess, so she lost herself in a Wonderland of madness

Dieser Satz beschrieb mein Leben im Moment sehr gut, zu gut.

Ich setzte mich auf einen Stuhl, welcher gerade neben mir stand und zu einem Tisch gerichtet stand. Als ich den Stuhl zu mir ranzog, knartze er gewaltig auf dem Holzboden. Erschreckt davon sprang ich wieder auf und sah mich nach einem anderen Stuhl um.

Heute war ein Tag, der für mich vielleicht Erlösung bedeuten würde, oder aber er würde mein Schrecken sein. Heute wollte Er mich markieren. Ich wusste das es schmerzhaft sein würde und ich wusste auch, dass ich mich mit diesem Band an ihn bund.

Langsam betrat ich den Raum. Doch von ihm war kein Spur. Nicht einmal eine Nachricht, die mich auf etwas hinweisen sollte. Er hatte mich also tatsächlich versetzt. Dies versetzte mir einen Stich im Herzen. Da wollte ich ihm gerade verzeihen, mich an ihn Binden und er. Er war weg. Wenn er wenigstens irgendwas gesagt hätte, dann hätte ich es vielleicht verstehen können, doch nun.

In tausend Stücke brach mein Herz. Ich war verzweifelt, vielleicht klang das übertrieben, doch ich habe soviel für ihn stehen gelassen und wollte für ihn da sein. Doch das, was mich am wütesten machte war, dass ich wahrscheinlich nicht Mal eine Sekunde auf ihn Sauer sein könnte. Nur wegen diesem verdammten Band, welches uns verbund.

How Long is forever?

Sometimes Just a second.

The Human Mate | CompleteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt