Vitali starrte ihn mit großen Augen an. Das konnte nicht sein! Das war nicht wahr! Der Glowa fing an zu lachen. Es hallte von den Steinwänden als Echo wider. "So hat Leonardo auch geschaut. Köstlich." Vitali wurde noch blasser. Leonardo! Er hatte seit paar Tagen nichts mehr gehört von ihm. Was war mit ihm geschehen? Als hätte der Glowa seine Gedanken gelesen, erwiderte er :"Der gute Leonardo. Nur leider dann nicht mehr so gut. Schade." Vitali stemmte sich gegen seine Fesseln, die sich ins Fleisch schnitten. Er rief etwas, doch sein Mund war immer noch geknebelt. "Was willst du?" Der Glowa lächelte und kam auf ihn zu. Mit einem Ruck, zog er den Knebel herunter. Vitali zuckte zusammen. "Jetzt nochmal." "Was.. Was hast du mit Leonardo gemacht?" Der Glowa grinste. "Ich habe ihn besucht. Er war nicht sehr erfreut mich zu sehen. Dann wollte er mich noch verarschen. Kannst du das verstehen? Du weißt ja dass das unmöglich ist. Und dann passierte, was passieren musste. Jetzt ist er tot." Vitali war ganz blass. Der Glowa neigte seinen Kopf und sah ihn triumphierend an. "Du kennst mich. Du weißt, dass ich fies sein kann." "Willst du mich auch umbringen?" "Oh. Denkst du etwa so von mir? Das kommt ganz drauf an, wie du dich verhalten wirst." "Ich dachte du bist tot." "Das dachten viele. So konnte ich mich perfekt auf meine Pläne konzentrieren." "Was möchtest du von mir?" "Darf ich nicht mal wissen, was du so machst? Sag mir Vitali. Wieso Polen?" Vitali schaute ihn lange an. "Ich musste hier weg. In Polen gibt es immer Arbeit." "Ich weiß. Da gibt es doch auch diese tolle Mafia nicht wahr?" Vitali zuckte zusammen. "Ach du arbeitest gegen sie?Oh da bist du aber schön dumm." Er hatte seine Zigarette fertig und drückte sie an Vitalis Wange aus. Vitali schrie auf. "Ich könnte dich problemlos an sie ausliefern. Dimitri ist ein guter Bekannter von mir." Vitali bekam schlecht Luft. Der Glowa kannte den Mafiaboss?! "Da staunst du was? Ich habe viele Kontakte. Also solltest du überlegen mich nicht zu verarschen, sonst hat dein letztes Stündchen geschlagen." Er stand auf und lief zu seinem Schreibtisch. Vitali verfolgte ihn mit seinen Blicken. "Ich möchte, dass du ein Geschäft für mich erledigst. Natürlich erwarte ich Bestleistung. Alles andere wäre fatal." Er sah den Mann zur Vitalis linken Schulter an. Dieser nickte und entfernte die Fesseln. Vitali rieb sich Hände und Füße. Es dauerte, bis er sie wieder spüren konnte."Was soll ich tun?" Der Glowa grinste. "Ich möchte, dass du mir hilfst das gesamte Drogencartell zu erobern." Vitali zog die Augenbrauen hoch. "Das ist unmöglich! Die Polen lassen sich darauf nicht ein." "Das müssen sie aber und du wirst sie dazu bringen. Das liegt in Dimitris und meinem Interesse." Vitali knirschte mit den Zähnen. Wieso tat er sich mit der Mafia zusammen? Sie waren der Untergang! "Was würde es dir bringen?" "Ruhe und Frieden. Ich will für meine Familie vorsorgen." Vitali schüttelte den Kopf. "Das wird nicht passieren." "Doch. Das hieße natürlich, dass du dich gegen deine Leute stellen musst. Aber glaub mir, wahre Freunde gibt es nicht mehr. Sie alle werden dich irgendwann verlassen und dann kümmert es keinen, was du für sie getan hast. Also mach mit oder stirb." "Und was ist wenn ich es nicht schaffe?" "Na dann stirbst du eben auch."
Pauline hatte die ganze Nacht nicht schlafen können. Immer wieder hat sie auf ihr Handy geschaut, aber es kam einfach keine Nachricht von ihm. Hin und wieder hatte sie sich dann gefragt, ob sie übertreibe? Denn er war ja nicht ihr Schoßhündchen. Aber trotzdem war es seltsam, denn er verhielt sich sonst anders. Wenn er keine Zeit hatte, hätte er ihr das kurz geschrieben. Aber dieses Mal kam einfach nichts! So kam Pauline zu dem Schluss, dass irgendetwas passiert sein musste. Gleich früh am Morgen machte sie sich auf den Weg zu Arthur. Er war der beste Freund ihres Freundes. Sie traf ihn wie üblich in seiner Werkstatt. Er war gerade dabei ein Auto zu reparieren. Als er sie reinkommen sah, war er überrascht. "Pauline? Was machst du denn hier?" Sie war bis jetzt nur zweimal hier gewesen und das nur in Begleitung ihres Freundes. Deswegen war es nicht verwunderlich, dass er verwirrt war, dass sie alleine auftauchte. "Ich muss dich sprechen. To jest ważne." Bei diesen Worten, hörte er mit seiner Arbeit auf und wischte sich die Hände am Handtuch ab. "Ich wollte eh Pause machen." Er winkte sie zu sich in den Pausenraum.
Dann holte er sich ein kaltes Wasser aus dem Kühlschrank und hielt ihr auch eine Flasche hin. Pauline schüttelte den Kopf. "Nein Danke." Er legte es wieder zurück und setzte sich neben sie. "Co się dzieje?" Sie sah ihn an.Er nahm einen großen Schluck aus der Flasche. "Weißt Du wo Vitali ist?" Arthur machte große Augen. "Du hast auch nichts von ihm gehört?" "Nein. Er meldet sich überhaupt nicht, obwohl er wusste, dass ich gestern aus Deutschland kommen wollte. Auch geht er nicht ans Handy, wenn ich Anrufe." Arthur zog die Augenbrauen zusammen. "Ich habe ihn gestern morgen noch gesehen. Er wollte etwas erledigen und hat dafür sein Auto nehmen wollen. Seitdem habe ich nichts gehört." "Wo stand denn sein Auto?" "Hinter dem Haus." Pauline stand auf. "Lass uns mal schauen, ob es weg ist." "Okay." Arthur nahm seinen Schlüssel mit und beide wollten gerade die Werkstatt verlassen, als sie mit zwei Typen zusammenknallten. Arthur zog Pauline hinter sich. Die beiden Typen blieben verwundert stehen und sahen beide an. Der Erstere nahm sich Arthur ins Visier. "Gdzie jest Vitali?" "Ich weiß es nicht wieso?" "Er hat gestern die Ware nicht gebracht." Pauline versuchte ganz ruhig zu bleiben. War das etwa der Termin, den Vitali noch erledigen wollte? "Er ist gestern losgefahren. Er war morgens kurz hier, dann wollte er zu euch. Taka jest prawda!" Der Zweitere Mann fixierte sich auf Pauline. Er sah sie etwas zu genau an. "Wer ist das?" "Das ist meine Freundin." Beide Männer sahen jetzt Pauline an. Diese klammerte sich an Arthur. Er drückte sie an sich. "Sie hat damit nichts zu tun. Nie dotykaj jej!" Der Erstere hob die Hände. "OK. Melde dich wenn du was weißt." Arthur nickte. Dann verschwanden die beiden. Als sie außer Sicht waren sagte Arthur :"Tut mir leid, dass ich das gesagt habe, aber wenn sie gewusst hätten, dass du Vitalis Freundin bist, hätten sie dich mitgenommen." "Alles gut Arthur. Du wolltest mich nur beschützen. Dzięki." Beide atmeten erstmal auf. "Wer waren die?" "Das sind die von der polnischen Mafia. Mit denen darfst du dich nicht anlegen!" Pauline schluckte. Wieso hatte Vitali mit denen zu tun? "Meinst du ihm ist was passiert?" "Das werden wir sehen. Komm." Sie gingen hinter das Haus. Schon von Weitem sahen sie das Auto von Vitali. Pauline rannte darauf zu. Arthur folgte ihr. Beide starrten den Wagen an. Die Autotür stand offen. Der Schlüssel steckte im Schloss. Ein Wunder, dass niemand es geklaut hatte! Als Pauline näher trat schrie sie auf. Arthur kam dazu und sah es auch. Auf dem Fahrersitz klebte getrocknetes Blut.Isabell hatte den ganzen Tag mit Simon gespielt. Er hatte ihr die ganze Zeit vorgeschwärmt, wie toll sein Vater wäre und dass Tim morgen kommen würde. Isabell war einerseits erleichtert, denn solange Tim dann da wäre, würde der Glowa ihr nichts tun. So hoffte sie zumindest. Gleichzeitig wäre es eine Chance! Sie könnte versuchen einen Brief zu schreiben und ihn Tim unterzuschmuggeln. So könnte er vielleicht Hilfe holen und sie befreien. Nur dürfte der Glowa davon nichts mitbekommen sonst wäre sie zu dem Tode verurteilt. Aber es war eine Chance und wenn sie diese nicht nutzte, wäre sie schön doof. Also verfasste sie, nach dem sie Simon ins Bett gebracht hatte einen Brief. Diesen steckte sie unter dem Pflanzenkübel neben dem Bett. Dann legte sie sich Schlafen. In der Nacht wurde sie wach, als der Glowa das Zimmer betrat und sich nach dem Zähneputzen neben ihr legte. Seine starken Händen griffen nach ihren Körper und zogen sie an seinen heran. Sie bemerkte sein Grinsen, als er ihren Herzschlag spürte, der sie natürlich verriet. "Schlaf schön Prinzessin. Dein Mann ist ja jetzt da." Es dauerte lange bis sie wieder einschlief.
DU LIEST GERADE
The Game of Revenge
Mystery / ThrillerDies ist der dritte Teil der Geschichte von Isabell und dem Glowa. Seine Wut ist so groß, dass er seine krankhafte Rache plant.