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Dimitri zeigte auf einen Sessel gegenüber von ihm. Stumm nahm Vitali Platz. Vor ihm stand ein Glas. Dimitri goss ihn einen Scotch ein. "Nimm." Vitali nahm ihn dieses Mal sofort und exte ihn herunter. Er war nervös. "Ich wollte mit dir sprechen Bruder. Die nächste Drogenlieferung steht an. Drogen aus der USA. Gute Drogen. Der Deal darf nicht gefährdet werden." Vitali erinnerte sich daran. Sie hatten vor Monaten darüber gesprochen. Vladimir und all die anderen. Das war der Tag X gewesen. Den Tag, den sie verhinderten wollten. Es sollten keine Drogen ins Land geschafft werden. Die Menschheit sollte nicht vergiftet werden. Und vorallem sollten die Kinder verschont bleiben. Vlademir und Vitali wollten diese ganze Sache aufhalten. Sie hatten seit Monaten an dem Plan gefeilt. Und nun war es soweit. Nur war Vitali nicht auf Vlademirs Seite. Er ahnte Schlimmes. Dimitri sah ihn von der Seite an und nahm einen Schluck von seinem Glas. Dann goss er Vitali wieder etwas ein. "Ich sehe du verstehst worauf ich hinaus möchte. Meine Spione haben herausgefunden, dass deine Freunde diesen Deal platzen lassen wollen. Und das darf auf keinen Fall passieren! Also ist es unsere Aufgabe sie daran zu hindern. Und wer ist besser dafür geeignet als du Vitali." Vitali bekam einen bitteren Geschmack in dem Mund. Er rührte sein Glas nicht an. Die ganze Freundlichkeit hatte also diesen Harken gehabt. Hatte er es doch geahnt! Unruhig schaute er zu Dimitri."Du willst also, dass ich meine Freunde verrate?" "Nein ich möchte dass du sie tötest." Vitali wurde blass. "Niemals! Lieber sterbe ich." Dimitri lachte. Es klang als würde er Rasierklingen über Vitali verteilen. "Du hast keine Wahl Vitali. Ich werde es kein zweites Mal freundlich sagen. Entweder du tust was ich dir sage oder ich muss deinen Freund Arthur herholen. Das möchtest du doch nicht oder?" Vitali wurde es ganz kalt ums Herz. "Lass Arthur da raus! Er hat damit nichts zu tun." "Deswegen wäre es doch schade, wenn er da mit reingezogen wird. Meine Männer erzählten mir, dass er sogar eine Freundin hat. Hübsches Mädchen." Vitali brauchte ganze Willenskraft um nicht auszuflippen. Er hatte natürlich schnell gecheckt, um wen es sich handelte. Pauline! Anscheinend war Arthur so schlau gewesen und hatte nicht verraten, dass Pauline die Freundin von Vitali war. Er wollte sie beschützen. Was für ein treuer Freund er doch war. Vitali kamen fast die Tränen. Und jetzt musste er sich entscheiden. Entweder er opferte Vlademir und seine Crew. Oder Arthur und Pauline müssten dran glauben. "Wenn ich tue was du sagst lässt du sie in Ruhe?" Dimitri grinste. Er nahm wieder einen Schluck und sagte: "Natürlich."

Ewa war im Halbschlaf als jemand in ihr Zimmer reinkam. Sofort war sie hellwach und richtete sich auf. Kein anderer als Dr. Kempten stand vor ihrem Bett und sah sie an. "Dr. Kempten." "Frau Wojnaczek. Ewa." "Was wollen Sie?" "Wie ich höre erkundigen Sie sich über ihre Entlassung." "Ja das ist richtig. Ich möchte nach Hause. Mir geht es besser und ich kann schon auf Krücken laufen. Die Therapie kann ich auch ambulant weiter machen." Seine Augen blitzen schelmisch. "Sie haben Biss. Das gefällt mir." Ewa musste sich den Würgereiz verkneifen, der sie ereilte. So ein Widerling! "Also?" "Also. Anscheinend dürfen Sie wirklich gehen. Der Glowa hat es zugelassen." "Oh wie gnädig von ihm. Ich darf also wieder nach Hause und muss hier nicht versauern. Wo liegt der Harken?" Ewa traute dem Ganzen nicht. Dr. Kempten lächelte. "Sie wissen, dass Sie mit keinem darüber reden dürfen." Ewa dachte an Robert. Sie wollte ihn nicht in Gefahr bringen. "Natürlich nicht." "Und er wird sie beobachten. Und ich auch. Eine falsche Sache und Sie werden mich auf ungemütliche Art kennen lernen." "Wow jetzt bekomme ich aber Angst." Der Dr. war jetzt neben ihr aufgetaucht und beugte sich zu ihr, sodass sie seinen Atem spürte. Er roch nach Pfefferminz. "Ich persönlich freue mich darauf dich wieder zu sehen Ewa." "Das wird sicher nicht vorkommen.." zischte sie. "Forderen wir das Schicksal nicht heraus. Manche verbrennen sich dabei die Finger." Eine Gänsehaut überzog Ewa's Körper. Sie würde alles tun, dass er nie wieder ihr Gesicht zu sehen bekommt! "Also Ihre Sachen werden in einer halben Stunde gepackt und dann wird Sie ein Taxi nach Hause bringen. Bis dann Ewa. Wir sehen uns." Er verließ das Zimmer. "Nie im Leben!" flüsterte Ewa bissig. Der Typ konnte ihr gestohlen bleiben!

Isabell hatte die ganze Zeit mit Simon gespielt. Er war so glücklich, sodass Isabell für einen kurzen Moment alles um sich herum vergaß. Es war ein wunderschöner Moment. Nur ihr Sohn und sie. Dieser wurde jedoch unterbrochen als der Vater an der Tür gelehnt stand. Er beobachtete sie. Isabell sah ihn an. Auch Simon hatte ihn erblickt. "Papa." "Hallo mein Kleiner." Er zwinkerte ihm zu. "Leihst Du mir Mama kurz aus?" Simon nickte. Isabell stand auf und ging zu ihm. Der Glowa nahm sie an der Hand und zog sie heraus. Er schloss die Tür. "Ewa wurde entlassen. Das wollte ich dir nur mitteilen." Isabell sah ihn an. "Wirklich? Wow. Wann kann ich zu ihr?" "Du willst zu ihr?" "Ja bitte." "Heute nicht. Lass ihr einen Tag Zeit." "Und morgen?" Der Glowa lächelte. Er kam ein Schritt näher. Isabell versuchte ganz ruhig zu bleiben. "Kann ich dir denn vertrauen Isabell?" "N-Natürlich." "Kannst du das beweisen?" "Ich verspreche dir ich werde nichts Falsches tun." Er beugte sich ganz nah zu ihr. "Und das soll ich dir glauben? Warum möchtest du denn zu Ewa?" "Sie... Sie ist meine Freundin. Ich brauche sie." "Wirst du mit ihr über das reden?" Sie wusste was er meinte. "Ja. Das wollte ich." "Willst du dir ihren Rat holen?" Er lachte. "Nein. Ich muss es nur mit jemanden besprechen. Sie ist die beste Person dafür." "Ja das ist sie." Er war wieder ganz nah bei ihr und berührte ihre Haare mit seinen Fingern. "Wenn ich dir also vertraue, dann hoffe ich dass ich es nicht bereuen werde." "Das wirst du nicht." "Das rate ich dir auch. Du weißt ja ich kann sehr ungemütlich werden." "Ja ich weiß." Isabell musste sich zusammen reißen. Eine erneute Panikattacke machte sich bemerkbar. Konnte er nicht Abstand halten? Er war wieder viel zu nah, das machte ihr Angst. Plötzlich packte er sie an den Haaren und zerrte sie auf den Boden. Er hielt seine Hand auf ihrem Mund. Dann zischte er. "Wenn du mein Vertrauen missbrauchst, dann wird es dir leid tun. Ich werde Ewa einen meiner Leute überlassen und wenn du dann immer noch nicht hören möchtest, dann werde ich unseren Sohn etwas tun." Isabell sah ihn erschrocken an. "Das.. Das machst du nicht." Er grinste. "Oh doch das werde ich. Es liegt nur an dir. Wenn du dich benimmst, wird Simon nichts passieren. Also gib gut Acht. Ich werde es ja sehen." Er ließ ihre Haare los und zerrte sie wieder auf die Beine. "Also?" "Ich werde dein Vertrauen nicht missbrauchen." "Nun denn. Smith wird dich morgen hinfahren. Ich werde Ewa Bescheid geben. Lassen wir es drauf ankommen Süße." Isabells Panik überkam ihren Körper. Sie fing an mächtig zu zittern. Der Glowa fing sie auf. "Ganz ruhig Prinzessin. Ich bin ja schon da meine Kleine."

The Game of RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt