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Sein Plan war aufgegangen. Er hatte sie eiskalt erwischt. Person Nr. 2 war außer Gefecht. Natürlich wollte er Ewa nicht umbringen. Das hatte er auch nicht getan. Er wollte sie nur unschädlich machen, sodass er freie Bahn für seine weiteren Pläne hatte. Der Aufprall war sehr hart gewesen er war froh, dass sie nicht querschnittsgelähmt war. So übertreiben wollte er auch nicht. Aber schlimme Verletzungen hatte sie bestimmt erlitten. Er hatte aus der Vergangenheit gelernt, all die Personen in Isabells Nähe mussten verschwinden. Oder unschädlich gemacht werden. So würde er endlich an sie rankommen, und niemand könnte sie befreien bzw ihn aufhalten. Zufrieden fuhr er zurück in den Bunker. Es war schon Nacht. Ein bisschen wollte er sich Schlaf gönnen, denn morgen würde der erste Teil seines Planes stattfinden. Er lächelte. Dann würde sie zu ihm kommen müssen, ob sie wollte oder nicht. Er freute sich darauf sie wieder zu sehen. Und er war gespannt auf ihre Reaktion. Bestimmt würde ihr die Farbe aus dem Gesicht fallen, wenn sie erkennen würde, dass er noch am Leben war. Wie herrlich! Eine andere Sache musste er aber auch noch erledigen. Er rief Smith zu sich. "Haben Sie gefunden, was ich Ihnen aufgetragen habe?" "Ja Sir. Ich konnte aber nur einen ausfindig machen, der andere ist spurlos verschwunden." Der Glowa blickte auf den Zettel, den Smith ihn gab. "Das ist interessant. Wo könnte er sich denn verstecken?" Er speicherte die Adresse und ließ Smith gehen. Das würde ein Heidenspaß morgen geben. Ein Tag voller Überraschungen. Er legte sich mit seinen Trainingsanzug schlafen, voller Vorfreude auf den nächsten Tag.

Es war eine unheimliche Dunkelheit. Man sah nichts. Man hörte nichts. Aber trotzdem war man da. Das Bewusstsein war anwesend. Nicht für die Aussenstehenden, aber dafür für einen selbst. War das der Tod? Unheimliche Schwärze? Doch was war mit dem hellen Licht, von denen alle sprachen? Nur eine Illusion? Da! Plötzlich sprühten Blitze auf. Mal wie ein Funken, mal wie ein Feuerstoß. Und dann kam der unerträgliche Schmerz. Dann ging er wieder. Dann kam er wieder. Jetzt länger. Der Blitz war nun stärker geworden. Sie hörte das Knistern. Dann eine laute Stimme. "Laden auf 300." Wieder dieses Knistern. Dann der Schmerz. Unerträglich und grausam. "Ihr Herzschlag kommt zurück. Geben Sie ihr was für die Schmerzen." Wer war das? War sie noch am Leben? "Hallo können Sie mich hören?" Eine sanfte männliche Stimme sprach zu ihr, aber sie konnte ihre Augen nicht öffnen. Sie spürte einen brennenden Schmerz an ihrem linken Bein außerdem auch an ihrem rechten Arm. Sie fing an zu atmen und wollte gleich wieder aufhören, denn der fiese Schmerz war nun auch im Rumpf bemerkbar. "Sie muss sofort in den OP. Ihr rechter Arm und ihr linkes Bein sind gebrochen. Die Finger müssen wir wieder annähen. Ich glaube auch das einige Rippen gebrochen sind. Machen Sie sofort ein CT und dann ab in den OP." Der Arzt gab die Anweisungen. Maschinen piepten und Ewa versuchte die Schmerzen zu ertragen. Auf jeden Fall hatte sie nun die Erkenntnis. Sie war nicht tot. Noch nicht. Derjenige hatte sie nicht umgebracht. Doch sie war schwer verletzt. Wer hatte da noch geschrieen? Sie erinnerte sich an den schrillen Schrei. Ewa versuchte mit voller Kraft die Augen zu öffnen, aber es kam ihr vor als wären sie zugeklebt. Sie wollte zurück in die Dunkelheit ohne Schmerz. Der Tod schien so friedlich, das Leben dagegen sehr schmerzhaft. Ihr schwanden wieder die Sinne. Sie bekam kaum etwas mit. Einmal war sie anwesend, während sie in der Maschine lag. Sie hörte es an den lauten Geräuschen. Dann war sie wieder weg. Dann wieder da. "Wir müssen anfangen, sonst verlieren wir sie. Führen Sie die Narkose ein. Wir waschen uns sofort." Narkose? Sie war wohl im OP? Was passiert jetzt? Würde sie sterben?

Isabell hatte Simon früh in den Kindergarten gebracht. Seit einigen Tagen hatte sie Gabi beauftragt aufzupassen. Gabi hatte bis jetzt keinen Menschen bemerkt. Isabell war verwundert. Oder hatte sie sich das alles nur eingebildet? Aber diese Nachricht.. Sie bekam wieder eine Gänsehaut. Plötzlich riss ihr Telefon sie aus den Gedanken. Sie ging ran. "Hallo?" "Hallo Isabell hier ist Robert. Wo bist du?" "Ich steh vor dem Kindergarten habe Simon gerade hingebracht. Wieso? Was ist denn los?" "OK. Bleib da ich hole dich gleich ab." Dann hatte er aufgelegt. Isabell war verwirrt. Was war denn los? Er wirkte so angespannt. Sie brauchte nicht lange zu warten und Robert tauchte mit seinem Auto auf. Er riss die Tür auf. "Steig ein." Isabell stieg ein und er fuhr los. "Robert? Wo fahren wir hin? Was ist passiert?" Er sah weiter nach vorne und antwortete :"Es geht um Ewa. Sie ist im Krankenhaus." Isabell wurde ganz blass. "Was? Wieso?" "Sie ist schwer verletzt. Ihre Mutter hat mich angerufen. Jemand hat Ewa angefahren!" Isabell konnte es nicht glauben. "Angefahren? Aber wer und warum?.." Sie erinnerte sich an die Trauerkarte, die Ewa erwähnt hatte. Isabell wurde ganz blass. "Keine Ahnung ich weiß es nicht. Wie fahren zu ihrer Mutter, vielleicht weiß sie etwas." Sie fuhren schweigend weiter. Viele Gedanken sprudelten durch Isabells Kopf. Als sie ankamen stiegen beide aus und gingen ins Hotel. Die Mutter stand schon im Foyer. "Oh Isabell." "Was ist geschehen?" "Meine Tochter. Ein Mann hat sie angefahren!" "Ein Mann? Wie sah er denn aus? Und wie geht's ihr? Können wir zu ihr?" "Sie wird operiert. Die Ärzte sagen es sieht schlimm aus. Meine Tochter wäre fast gestorben." Die Mutter weinte. Isabell musste auch weinen. Sie nahm die Mutter in den Arm. "Wann können wir zu ihr?" fragte sie nochmals. "In einer Stunde sollte die OP fertig sein. Ich fahre dann gleich dahin." "Wir auch." sagte Robert. Er sah besorgt und traurig aus. "Wie sah der Mann denn aus?" fragte er. "Ich habe nicht viel gesehen. Er hatte aber Handschuhe getragen und eine schwarze Jacke. Er ist schnell weggefahren." Die Mutter schüttelte den Kopf. Isabell war ganz fertig. "Hoffentlich wird sie wieder gesund! Wer macht sowas denn?" Sie fühlte sich schlecht. Ewa hatte Angst gehabt wegen der Karte. Ob sie Recht hatte? War Georg ermordet worden? War das ganze geplant gewesen? Aber wer sollte soetwas tun? Du weißt wer so etwas tun würde. Isabell schloss die Augen. Sie musste es wissen. Sie musste zum Grab fahren und sich vergewissern dass er tot war. Aber sollte sie den Sarg öffnen lassen? Er war doch darin gewesen? Und wenn es doch Vitali und Leonardo waren? Aber was hatte sie dann damit zu tun? Isabell lief unruhig hin und her. Dann war es soweit. Sie fuhren ins Krankenhaus. Die Schwester führte sie ins Wartezimmer. Die OP sei gleich abgeschlossen. Isabell setzte sich auf den Stuhl. Sie schaute auf die Uhr. In drei Stunden musste sie Simon abholen. Wie gut das er in Sicherheit war.

The Game of RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt