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Pauline hatte gewartet bis sie alleine war. Als sie schließlich in ihren Zimmer saß, wählte sie Ewas Nummer. Das erste Mal war es besetzt, dann ging sie eine ganze Weile nicht ran. Pauline machte sich Sorgen. Sie schrieb ihr eine Nachricht. Alles OK? Sie war immer noch aufgewühlt. Klar konnte Ewa ihr wahrscheinlich nicht helfen, aber sie wusste immer Rat. Zu ihrer Mutter konnte sie nicht gehen, sie würde es nicht verstehen. Wahrscheinlich würde sie sogar sagen :"Lass die Finger von ihm. Dieser Mann ist nicht gut für dich." Pauline seufzte. Ihr Handy piepte auf einmal. Ewa hatte geantwortet. Tut mir leid ich war bei der Physio. Ist alles OK? Pauline war erleichtert. Ihr ging es Gott sei Dank gut. Schnell wählte sie nochmals die Nummer."Hallo Pauline. Co się dzieje?" "Hallo Ewa. Alles gut? Hast du gerade Zeit?" "Ja klar. Mir geht's gut nur bin kaputt von den ganzen Übungen. Der Doktor bringt mich noch um." "On cię lubi!" "Haha quatsch. Findest du?" "Ja. Der schaut dich die ganze Zeit immer so an." "Jetzt übertreibst du. Was los Pauline wieso rufst du an? Geht's Mama gut?" "Ja. Ihr geht's gut und Papa auch. Ich habe ein Problem und muss mit dir darüber reden. Vielleicht kannst du mir weiterhelfen." "Ich kann es versuchen. Also was los?" "Ich wollte dir das eigentlich persönlich sagen, aber Mama war die ganze Zeit dabei. Ich habe einen Freund seit 2 Jahren Siostra." "Echt? Wow. Mówisz mi to do teraz?" "Ja tut mir leid. Ich wollte es dir ja erzählen." "Und wie habt ihr euch kennengelernt? Wie ist er so?" "Ich habe ihn in einem Club kennengelernt. Er war sehr süß zu mir. Wir haben uns mehrmals getroffen und ineinander verliebt." "Aww. Das klingt schön. Siostra du wirst groß." Pauline lächelte. Doch dann wurde sie wieder ernst. "Nun zu meinem Problem. Er ist spurlos verschwunden seit Tagen. Sein bester Freund und ich haben sein Auto gefunden. Die Tür war offen und der Schlüssel steckte. Auf dem Sitz war Blut. Ich mache mir totale Sorgen. Er geht nicht ans Handy. Ich weiß nicht was mit ihm passiert ist." "Hat er irgendwelche Feinde?" "Eigentlich die Mafia in Polen. Er tat so, als ob er für sie arbeitet. Gestern waren zwei bei seinem besten Freund und haben nach ihm gefragt. Also können sie es nicht sein." "O mój Boże! Spinnst du? Die Mafia? Du darfst dich nicht mit denen anlegen?!" "Hab ich ja auch nicht.. Aber ich glaube Vitali schon." "Vitali? Ist das dein Freund?" "Ja. Ewa ich mache mir totale Sorgen.." "Ist jetzt ne doofe Frage aber hast du ein Bild von ihm?" "Ähm ja. Wieso?" "Ich will nur was ausschließen. Kenne nämlich auch einen Vitali. Klar ist es bestimmt nicht derselbe, aber das interessiert mich jetzt nur." "OK. Warte ich schick dir das eben." Pauline machte ihr Handy auf laut und suchte in der Galerie nach Bildern. Da fand sie das erste Bild von den beiden. Sie hatte Tränen in den Augen, als sie es sah. Hoffentlich ging es ihm gut! Sie schickte es Ewa bei WhatsApp. Dann wartete sie auf ihre Reaktion. "So sieht er aus. Das war unser erstes Treffen." Es war still am anderen Ende der Leitung. "Ewa? Alles okay?" Sie hörte ein lautes Ausatmen. "Ewa?!" "Sorry. Ich... Ich bin nur gerade geschockt.  Wie lange ist Vitali schon weg?" "Seit paar Tagen... Wieso?" "Ich kenne deinen Freund. Das ist der Vitali, den ich kenne."

Er fühlte sich als hätte er Wochen geschlafen. Irgendetwas hatte ihn umgehauen. Was hatte der Glowa ihm gegeben? Er erinnerte sich an das Glas Wasser, was er bekommen hatte. Ob da Drogen drinne waren?! Vitali hatte Kopfschmerzen. Er blinzelte und sah den Glowa neben sich stehen. Er sah  nicht besonders gut gelaunt aus. "Sieh an der Prinz ist aufgewacht. Wurde auch Zeit!" Vitali sah ihn verwirrt an. "Du wirst jetzt deinen ersten Auftrag antreten." "Und was soll ich tun?" "Du wirst deine Leute ausspionieren. Und das werden wir schön Dimitri weitergeben. So weiß er endlich, was deine Leute im Schilde führen und kann sie alle kaltmachen." Vitali sah ihn an. "Niemals. Ich verrate meine Leute nicht!" "Oh der einsame Held. Lieber stirbst du was?" Vitali knirschte mit den Zähnen. Der Glowa packte ihn am Kragen und zog an seinem Shirt, sodass die Luft knapp wurde. Röchelnd hing er in der Luft. "Ich habe mich wohl falsch ausgedrückt. Dies war keine Bitte, sondern ein Befehl! Wenn du dies nicht nachkommen wirst, wirst du mich kennen lernen. Hast du das verstanden? Ich werde all deine Leute, die dir wichtig sind holen und ausweiden. Also wirst du es machen."Er ließ ihn los. Vitali hustete. Woher wusste der Glowa von Leuten, die ihn wichtig waren? Er durfte auf keinen Fall Arthur und Pauline finden! Der Glowa grinste ihn an."Hast dich also an jemanden erinnert? Es würde nur eine Stunde dauern und ich wüsste sofort wer dir am Herzen liegt. Du möchtest wohl, dass ich dich töte oder foltere, aber nein ich tue es dann lieber psychisch. Das ist meine Spezialität." Er pfiff und die zwei Männer, die Vitali schon kannte, traten ein. Der Glowa nickte ihnen zu und sie packten Vitali. Vitali wehrte sich, aber hatte keine Chance."Keine Angst Większy, solange du artig bist, wird nichts passieren. Du fährst mit ihnen mit. Sie erklären dir alles weitere. Ich werde mich erkundigen später. Darum wäre es klug zu kooperieren." Sie zerrten Vitali hinaus in einen Wagen und fuhren zu einem großen Fabrikgebäude. Als sie dort ankamen wurde er in eine große Halle gebracht. Da waren mehrere Rechner aufgebaut. Sie setzten ihn vor einem. "Hiermit nimmst du Kontakt zu deinen Leuten auf. Falls du versuchst jemand anderes zu erreichen, findet er das raus, also solltest du auf keine dummen Ideen kommen. Du musst ihren Plan rauskriegen und weiter leiten. Weitere Aufträge bekommst du später. Und denk dran, du bist nicht alleine hier." Vitali war hin und hergerissen. Erst wollte er sich wehren und streiken, aber dann sah er den Ernst der Lage. Er wusste von damals wie geschickt und schlau der Glowa war. Er hatte keine Chance. Selbst wenn er etwas versuchen würde, wäre der Glowa ihn um Längen voraus. Also musste er mitspielen. Konnte er vielleicht eine versteckte Botschaft überbringen? Er wollte es versuchen. Er suchte so lange bis er die Verbindung zu Vladimir fand. Dieser hatte ihn anscheinend mehrere Nachrichten geschickt. Vitali schrieb ihm sofort. Bin da. Hatte Probleme. Musste erstmal untertauchen. Wie ist der Stand? Es dauerte nicht lange und Vladimir antwortete ebenfalls schnell. Gdzie jesteś? Ich dachte dir wäre was passiert. Arthur sucht dich.   Vitali fuhr sich durch die Haare. Sag ihm nicht, dass ich mich gemeldet habe.
Ich muss undercover bleiben. Sag mir was ich machen soll und wie weit es mit dem Plan aussieht. Er fühlte sich mies. Natürlich wollte er das Arthur Bescheid wusste! Aber seine Hände waren ihm gebunden. Er fluchte. Ja Eugen wird morgen zuschlagen. Sie haben ihr Lager in Warschau aufgebaut. Slawa ist da und wird Kasimir überfallen. So kommen wir an die Daten.
Vitali lächelte etwas. Sie hatten es fast geschafft. Und nun musste er alles kaputt machen... Er wollte nicht der Maulwurf sein! Scheiße! Der Glowa beobachtet bestimmt alles... Was sollte er nur tun? Sollte er wirklich seine Freunde verraten?

The Game of RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt