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Am darauffolgenden Tag wollte Ewa sich mit Robert treffen. Sie hatte erst mal gewartet doch dann hatte sie ihn nun doch angerufen. Er hatte sie natürlich mit Fragen gelöchert, aber Ewa hatte ihn schnell abgewimmelt. Nun war er auf dem Weg zu ihr. Sie wollten zusammen einkaufen, da Ewa nichts im Kühlschrank hatte und alleine schlecht voran kam. Ab und an versuchte Ewa ohne Krücken zu laufen, doch nicht immer klappte es. Ihr Bein war noch etwas zu schwach. Ewa war es leid. Sie wollte endlich wieder sich normal bewegen können! Sie dachte an Isabell. Wie es ihr wohl ging? Natürlich war die Entscheidung nicht gut gewesen, aber eine andere Möglichkeit gab es nicht. Ihr Handy piepte und sie schaute drauf. Pauline hatte ihr geschrieben. Sie las die Nachricht durch. Siostra. Du glaubst es nicht! Aber Vitali ist wieder da :) Ewa war geschockt. Vitali war wieder da! Sie wählte sofort die Nummer. Pauline ging schnell ran. "Ist es wirklich wahr!?" "Ja Siostra. Er ist wieder da. Ich kann es selbst kaum glauben!" "Wow super das freut mich sehr! Wie geht's ihm? Wo war er?" "Ihm geht's gut danke. Naja das konnte er nicht alles sagen, aber zum Schluss war er bei der Mafia." "Bei der Mafia?" "Ja. Er musste einen Auftrag erledigen und dies hat ihn zurück zu uns geführt." "Oh. Ist die Mafia jetzt hinter ihm her?" Ewa wusste dass mit der Mafia nicht zu spaßen war. "Nein bis jetzt nicht. Außer er petzt, dann wahrscheinlich." "Ich hoffe die lassen ihn jetzt in Ruhe." "Ich auch. Wie gehst dir Siostra?" "Danke es geht. Bin jetzt raus aus dem Krankenhaus. Muss noch mit Krücken laufen. Robert holt mich gleich ab zum Einkaufen." "Wow schön, dass er für dich da ist. Mama grüßt euch. Ich hoffe wir sehen uns bald wieder." "Danke liebe Grüße zurück. Hoffe ich auch. Ich muss jetzt los. Do zobaczenia później Siostra." "Do zobaczenia później!" Dann legten sie auf.

Isabell hatte die Nacht durchgeschlafen. Am nächsten Morgen wartete ein gedeckter Tisch auf sie. Verwirrt blieb sie stehen. Ein ganzes Frühstück war dort plaziert. "Extra für dich." Sie zuckte zusammen. Der Glowa stand hinter ihr und legte seine Arme um ihre Taille. "Ähm Danke. Aber das war doch nicht nötig." wisperte sie. Sie war angespannt. "Doch natürlich. Setz dich und greif zu." Er dirigierte sie zum Stuhl und ließ sie Platz nehmen. "Ich werde noch etwas Geschäftliches machen müssen. Ich habe dir einige Kataloge bereit gelegt. Such dir dort alles aus, was du für die Hochzeit möchtest. Wir besprechen dann alles. Guten Appetit Süße." Er küsste sie auf die Wange dann verschwand er. Isabell war ganz verwirrt. Sie starrte auf die Kataloge. Brautkleider. Schmuck. Accessoires. Deko und so weiter. Ach herrje! Um einen klaren Kopf zu bekommen aß sie erstmal in Ruhe etwas. Doch ihr Auge schielte immer wieder zu den Katalogen. Jetzt wurde es ernst. Irgendwann konnte sie nicht mehr einen Bissen runter kriegen. Sie stand auf und räumte alles weg. Dann nahm sie sich einen der Kataloge vor und begann darin zu blättern. Natürlich gab es dort schöne Sachen. Isabell bekam Tränen in den Augen. So hatte sie sich ihre Hochzeit nicht vorgestellt. Sie hatte immer gedacht, dass sie jemanden heiratet, den sie auch wirklich liebt. Dass es ein Psychopath werden sollte, konnte sie damals nicht ahnen. Wie würde ihr Leben dann aussehen? Sie wäre die Frau des gefürchteten Glowas. So wie in Filmen die Mafiabraut. Das passte doch gar nicht zusammen! Sie war nicht so jemand. Und schlechtes wollte sie auch nicht tun! Ob er sie auch in die dunklen Geschäfte verwickeln würde? Aber waren dann Simon und sie nicht in Gefahr? Naja sei dir sicher, dass er auf dich aufpassen wird wie ein Schieß Hund. Er mordet sogar für dich. Isabell seufzte. Das war ihr alles zu viel. Sie konnte doch nicht einfach alles so hinnehmen! Sie fühlte sich falsch. Sollte sie etwa eine Maske aufsetzen und die ganze Zeit lächeln? Und abends sich in den Schlaf weinen? Das war doch alles Schwachsinn. Aber was sollte sie sonst tun? Es gab keinen, der sie da jetzt rausholen könnte..

Er hatte gut geschlafen. Nach dem Frühstück wollte er ein bisschen die Stadt erkunden und dann seine Suche nach Isabell wieder aufnehmen. Irgendwo musste sie ja sein. Er hoffte nur dass sie nicht weggezogen war! Die Innenstadt war klein aber wunderschön. Er spazierte eine Runde und schaute sich alles gemütlich an. Er sah das Rathaus und verschiedene Museen. Sogar große Einkaufsläden gab es. Er kaufte sich einiges ein und ging dann zum Ausgang. Als er den Einkaufswagen weggebracht hatte, sah er ein Auto vor dem Eingang halten. Ein Mann stieg aus und ging zur Beifahrertür. Er beachtete dies nicht weiter, doch plötzlich hörte er eine vertraute Stimme. "Danke Robert." Er drehte sich um. Dann sah er sie. Was für ein Zufall! Sie stand dort mit Krücken in jeder Hand. Der Mann war mit den Auto weggefahren, um einen Parkplatz zu suchen. Er ging auf sie zu. Sie wartete geduldig auf die Rückkehr des Mannes. "Ewa?" Er sprach sie an. Ewa drehte sich um. Ihr Gesicht spiegelte Erstaunen wider. "J-Jonas?!" Dann fing sie an zu schreien vor Freude. "Oh mein Gott!!!! Jonas!!! Wo kommst du denn her?" Er lächelte und nahm sie in den Arm. "Das könnte ich dich genauso fragen! Mensch was für ein Zufall!" "Wie lange ist es her? Wie geht's dir?" "5 Jahre bestimmt. Danke mir geht's gut. Aber sag was ist mit dir passiert?" "Ach das ist eine lange Geschichte. Was machst du hier?" "Naja ich wollte eigentlich Isabell besuchen. Sie hat sich gar nicht mehr gemeldet, da habe ich mir Sorgen gemacht. Ihre Mutter hatte mir ihre Adresse gegeben aber leider wohnt sie nicht mehr dort. Die Nachbarin meinte, sie wäre mit ihrem Freund zusammen gezogen. Hast du noch Kontakt mit ihr?Weißt du wo sie ist?" Jonas sah sofort, dass Ewa's Gesicht sich verfinstert hatte. Was war denn aufeinmal los? "Ist alles OK Ewa?" Der Mann von eben war aufgetaucht. Jonas hatte das gar nicht bemerkt. Auch Ewa drehte sich um. "Ja alles gut Robert. Das ist nur ein guter Freund von damals." Sie wandte sich wieder zu Jonas. "Hör zu. Ich muss jetzt erstmal einkaufen. Ich gebe dir meine Adresse. Du kannst in ca. einer Stunde vorbei kommen, dann können wir über alles quatschen. Ok?" Jonas sah sie an. "In Ordnung!" Sie lächelte und humpelte mit Robert in Richtung Einkaufsladen. Jonas sah ihr lange hinterher. Irgendetwas stimmte da nicht. Was war da wieder los? Und wo war Isabell?

The Game of RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt