Pauline war auf dem Weg zur Arthur. Sie wollte ihn erzählen was sie rausgefunden hatte. Schon von weitem sah sie ein Auto vor der Werkstatt stehen. Vorsichtig ging sie um die Halle herum. Sie konnte Stimmen hören. "Ich sag ja er hat sich bei mir gemeldet einfach so. Er meinte er musste untertauchen. Angeblich sollte ich dir das nicht sagen, aber irgendwas stimmt da nicht. Er würde sofort wollen, dass du es weißt. Arthur ich glaube Vitali ist in Gefahr. Er hat auch nach dem Plan gefragt. Ich weiß nicht ob ich ihn das wirklich sagen soll. Ich habe jetzt nicht ganz die Wahrheit geschrieben." "Ich versteh es nicht. Ob es vielleicht ein Zeichen von ihm war, dass er das geschrieben hat. Klar würde er wollen, dass ich weiß wo er ist. Und auch Pauline. Scheiße man. Ich frage mich wo er steckt. Meinst du die Mafia hat ihn?" "Das wäre schrecklich aber sagtest du nicht, dass sie hier waren? Wenn sie ihn hätten, dann würdest du seine Leiche finden oder Körperteile. Ich glaube nicht, dass sie ihn haben." "Aber irgendetwas hat es mit der Mafia zu tun. Ich weiß nicht was wir machen sollen. Pauline ist auch ganz krank vor Sorge." "Ich weiß, pass bloß auf sie auf. Die Mafia darf nichts über sie wissen. Und das solltest du am Besten auch nicht erzählen." "Was? Ich soll das vor ihr verschweigen? Was wäre ich dann für ein Freund?" "Verschweige es zumindest fürs Erste. Ich halte dich auf dem Laufenden. Irgendwie müssen wir ihn finden." "Meinst du er ist hier in Polen?" "Nein. Sah aus als wäre er im Ausland. Aber wo das kann ich nicht sagen." "Ich hoffe ihn geht es gut. Sag mir, wenn du wieder was weißt." Der Mann verabschiedete sich und fuhr mit seinem Auto davon. Pauline stand noch eine Weile da und musste sich sammeln. Sie hatten von Vitali gehört? Warum wollten sie das vor ihr geheim halten? Also ist er im Ausland.. Nur wo? Pauline atmete noch ein paar Minuten durch, dann ging sie zu Arthur. Sie tat so als wäre nichts gewesen. "Hey Arthur." "Hey Pauline." Sie sah sofort, dass er ein schlechtes Gewissen hatte. "Ich habe mit Ewa telefoniert. Stell dir vor sie kennt Vitali!" "Echt? Krass woher denn?" "Aus Deutschland. Er hat bei ihr im Club als Barkeeper gearbeitet." "Krass. Hat sie irgendwas aus der Zeit erzählt?" "Sie meinte nur dass er korrekt war aber zum Schluss irgendwie nicht. Feinde hatte er wohl keine nur paar Auseinandersetzungen mit Georg." "Wer ist Georg?" "Das war Ewas Ehemann." "Hat er damit was zu tun?" "Wohl kaum. Er ist tot." "Scheiße. Tut mir leid. Wusste ich nicht." "Ach woher auch. Hast du denn was neues rausgefunden?" Arthur wurde etwas rot im Gesicht. Pauline sah ihn an. "Arthur ich weiß Bescheid. Ich habe es eben mitbekommen." Arthur riss die Augen auf. "Du hast gelauscht?" "Ihr wart ja kaum zu überhören. Außerdem wollte ich erst wissen, wer da bei dir ist, nicht dass ich der Mafia wieder in die Arme laufe.." "Pauline.." "Alles gut. Ihr wollt mich nur schützen ich weiß. Also glaubt ihr dass Vitali in Gefahr ist?" "Ja. Vladimir meinte, er hat ihn aus dem Ausland angeschrieben. Irgendjemand will die Pläne von ihnen wissen. Die Frage ist nur wer.." "Aber dann müsste doch die Mafia dahinter stecken.." "Irgendetwas haben die zumindest damit zu tun. Nur anscheinend wissen nicht alle davon. Sein Handy können wir auch nicht finden. Vladimir versucht jetzt den Standpunkt rauszufinden." "Ich hoffe sie kriegen es hin." "Auch wenn es scheiße ist, wir können nichts tun, außer abwarten."
Vitali saß immer noch grübelnd vor dem Bildschirm, als ihn plötzlich eine Stimme aus seinen Gedanken trieb. "Wie ich sehe warst du erfolgreich." Vitali zuckte zusammen und drehte sich um. Der Glowa stand neben ihn und sah ihn ernst an. "Also hast du alles mitgelesen?" "Kann man so sagen. Alle Chats sind an mein Handy gesendet worden. Also keine Chance mich zu verarschen." Vitali seufzte. Hatte er sich es doch gedacht, dass es nicht so einfach werden würde. "Aber schlau warst du ja nicht gerade. Denkst du wirklich, dass Vladimir dir die Wahrheit erzählt hat?" Vitali sah ihn überrascht an. "Wieso sollte er denn lügen?" "Bist du wirklich so dumm oder tust du nur so?" Der Glowa verdrehte genervt die Augen. Vitali war die Verwirrung im Gesicht anzusehen. Der Glowa schlug ihn mit seiner Hand in den Nacken. Dann drückte er seinen Kopf auf den Tisch. "Ich werde dich aufklären Dumpfbacke! Stell dir das nur einmal vor. Ein Kumpane von dir verschwindet plötzlich, dann meldet er sich und sagt er musste untertauchen, fragt trotzdem aber nach dem Plan?! Wozu? Er ist doch gar nicht da. Also zwingt ihn jemand dazu. Ist doch dann klar, dass er dir nicht alles preisgibt! " "Aber ich.. Sollte doch Fragen." Ich hatte dich für klüger gehalten. Außerdem warum sollte der liebe Arthur nicht wissen sollen, dass du dich gemeldet hast? Wolltest mich wohl austricksen was? Na schade für den lieben Arthur." "Lass ihn in Ruhe. Er hat damit nichts zu tun!" Der Glowa ließ ihn nicht los, sondern verstärkte nur den Griff, sodass Vitali aufstöhnte. "Ich weiß, dass du denkst, ich werde dir was tun, aber da hast du dich geschnitten. Dir werde ich körperlich nichts tun. Eher Psychisch. Du wirst nun einen weiteren Auftrag erhalten. Scheiterst du, werde ich den lieben Arthur zu Besuch einladen. Mal sehen, ob du dann parieren wirst." "Was denn für einen Auftrag?" Der Glowa beugte sich zu ihn hinunter. "Du wirst wieder nach Polen zurückkehren, aber auf der Seite von Dimitri. Er weiß schon über alles Bescheid und erwartet dich. Keine Angst. Er wird dir nichts tun, wenn du auf seiner Seite bist. Solltest du dich aber sträuben, dann wird es ungemütlich werden. Wie ich höre hast du sogar eine Freundin." Vitali wurde blass. Woher wusste er das alles? Der Glowa lachte. "Und zufällig weiß ich aus einer sehr guten Quelle wer diese Frau ist. Anscheinend weißt du nur nicht wer sie ist. Was für ein Zufall oder doch pure Absicht? Ich weiß es nicht, was du für ein Spiel treibst." "Spiel? Welches Spiel? Lass sie daraus.. Sie hat damit auch nichts zu tun!" "Oh doch das hat sie. Sie ist sogar schon ganz nah dran." Vitali sah ihn stirnrunzelnd an. "Ich versteh gar nichts mehr." "Also weißt du es wirklich nicht? Was für ein Zufall. Oder vielleicht sogar Schicksal?" Vitali überlegte. Er kannte Pauline schon länger. Was sollte es sein, was er nicht wusste? "Also ist es abgemacht. Du wirst heute Abend nach Polen fliegen. Und glaub nicht, dass du ungesehen bleibst. Dimitris Leute werden dich vom Flughafen abholen." Vitali schüttelte sich bei den Gedanken. "Ich werde mich nicht gegen meine Freunde stellen!" "Doch, das musst du. Sonst werden deine Freunde sterben. Und das wäre doch schade oder? Wenn wegen dir Menschen sterben.. So egoistisch bist du nicht Vitali!" Die zwei Männer erschienen wieder und packten ihn und zerrten ihn wieder ins Auto. Der Glowa saß neben ihn bis zum Flughafen."Grüße mir meinen lieben Freund. Ich höre von dir." Vitali konnte noch nicht gehen. Er wollte es wissen. "Was weißt du über Pauline?" Der Glowa grinste. "Naja ich wusste ja dass du etwas für sie empfunden hast damals, aber du hast sie nicht bekommen. Und nun hast du die Schwester. Interessant." Vitali starrte ihn entgeistert an. "Ja Vitali. Pauline ist Ewa's Schwester. Die kleine Schwester. Aber keine Angst. Ewa weiß darüber Bescheid. Sie war nicht gerade begeistert davon. Da wird wohl noch was auf dich zukommen. Darum überlege dir gut, ob du ihren Zorn noch zügeln möchtest. Wie willst du ihr denn erklären, dass du Schuld dran bist, dass ihre kleine Schwester ermordet wurde? Das würde sie dir niemals verzeihen. Und nun Guten Flug und denk nicht zuviel nach. Du musst deine Kräfte auf deine Aufgabe konzentrieren. Bye bye." Er ließ das Fenster hochfahren und das Auto fuhr los. Im Rückspiegel sah er einen fassungslosen Vitali, der die Wahrheit erst mal verdauen musste.
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The Game of Revenge
Misteri / ThrillerDies ist der dritte Teil der Geschichte von Isabell und dem Glowa. Seine Wut ist so groß, dass er seine krankhafte Rache plant.