Pauline wartete ungeduldig auf den Anruf. Als das Telefon dann endlich klingelte, stürzte sie wie wild darauf. "Arthur?" "Ja ich bins." "Oh Gott sei Dank! Alles OK?" "Ja alles gut gegangen. Nur leider sind sie uns entwischt." "Oh okay. Na wenigstens ist euch nichts passiert." "Hm ja." "Was ist los?" "Nichts. Wieso?" "Du klingst so komisch." "Naja Vlademir wurde angeschossen." "Was? Ach du Schande... Geht's ihm gut?" "Sein Bein ist verletzt. Aber sonst geht's noch. Ich fahr nachher mal ins Krankenhaus." "Oh man. Ich bin so froh dass dir nichts passiert ist." "Danke Pauline." "Wo bist du gerade?" "In der Werkstatt." "OK. Ich bin gleich da." Sie legte auf. Dann zog sie sich in Windeseile um und lief los. Als sie dort ankam rannte sie sofort rein. Arthur saß am Tisch. Zwei Kaffeebecher standen dort. Beide waren benutzt. Anscheinend hatte er Besuch gehabt. Pauline sah sich suchend um."Suchst du was?" "Ich dachte du hast Besuch wegen den Kaffeebechern." "Achso. Ja hatte ich auch." "Achso." Pauline saß sich auf den freien Platz hin. Er war noch warm. Also war es noch nicht lange her. Die Person müsste gerade erst gegangen sein. Aber sie hatte niemanden gesehen. Plötzlich wurde ihr komisch. Sie roch etwas. Einen vertrauten Geruch. Ein Parfüm. So eines trug auch immer Vitali. "Wer war denn bei dir?" Arthur stellte ihr einen Kaffee hin. "Den brauchst du jetzt." Verwirrt schaute Pauline ihn an. Dann trat ein Mann in den Raum. Pauline schrie auf. Sie schmiss fast den Stuhl um und rannte zu dem Mann. "Vitali!!!!" Sie hatte Tränen in den Augen. Er nahm sie in die Arme. "Wo kommst du denn her?" Sie drehte sich zu Arthur um. "Warum hast du denn nichts gesagt?!" "Weil ich dir alles persönlich erklären wollte." Vitali sprach zu ihr. Pauline wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Oh man Kochanie. Ich habe mir solche Sorgen gemacht! Ich hatte so Angst, dass dir was passiert ist." "Ich weiß. Komm setz dich hin. Wir werden dir alles erklären. Aber ich sag dir schon vorher, alles kann ich euch nicht sagen." Pauline setzte sich schweigend hin. Sie nahm Vitali's Hand und starrte gespannt auf sein Gesicht.
Nach einer ganzen Stunde holte Smith sie wieder ab. Isabell war ganz nervös. Sie zitterte. Die Hand mit dem Ring vergrub sie tief in ihren Ärmel. Sie schaute die ganze Fahrt nur über aus dem Fenster hinaus. Doch innerlich tobten die Gedanken. Ging es Simon gut? Was würde jetzt passieren? Hatte der Alptraum ein Ende? Manchmal war sie kurz davor, den Ring wieder ab zu nehmen aber dann besann sie sich. Was würde es denn nützen? Du musst da jetzt durch! Anders geht es nun mal nicht. Oder willst du dich umbringen? Nein sie würde Simon niemals alleine lassen. Ein Druck baute sich in ihrer Brust auf. Ihr Herz schlug schneller. Smith legte auf einmal Musik auf. Anscheinend hatte er ihre Unruhe bemerkt. In Gedanken sang sie mit.
I bloom, I wilt like a flower in the wild
I find guidance in the glow of northern light
I breathe indeed and I close my eyes
I search, I see
Over mountains I fly high
Lights will guide me
Into oceans I dive
Lights will guide me
Lights will guide me
Lights will guide me home
Lights will guide me home
I rise, I fall like water from the sky
I grinch, I roar like a storm that never dies
I breathe indeed and I close my eyes
I search, I see
Over mountains I fly high
Lights will guide me
Into oceans I dive
Lights will guide me
Lights will guide me
Das Auto hielt vor dem Haus. Smith stieg aus und öffnete Isabell die Tür. "Gehen Sie schon rein. Der Glowa wird wohl gleich kommen." "Sie sind noch nicht da?" "Nein." Isabell wurde unruhig. Sie ging ins Haus rein. Es war alles so still. Raum für Raum ging sie durch und betrachtete alles. Das würde ihr Zuhause sein. Mit ihrem Mann und ihrem Sohn. Würden Bilder hier hängen? Sie kam zum Schlafzimmer. Das Bett konnte sie kaum ansehen. Die Vergewaltigung kam ihr wieder in den Sinn. Würde es dann immer so ablaufen? Müsste er sie jedes Mal vergewaltigen? Also als Michael wolltest du meinen Körper doch. Isabell schüttelte sich. Ja als Michael war das auch anders. Sie wusste nicht, dass er es war. Aber war sie in ihn verliebt gewesen? Naja zum Teil hatte sie für ihn geschwärmt. Aber für den Glowa ja nicht. Er war so böse und fies. Isabell bekam eine Gänsehaut. Plötzlich hörte sie Geräusche. Laute Schritte auf der Treppe. Sie ging sofort raus. Ihr Sohn kam ihr lachend entgegen. "Mama! Schau mal ich habe Fußball gespielt. Und habe drei Tore geschossen. Papa hat verloren." Isabell musste lächeln. "Wow super. Dann bist du ja schon ein Profi." Sie strich ihn über seine blonden Haare. "Jetzt musst du aber baden. Deine Klamotten sind ja ganz dreckig." Simon stürmte ins Bad. Isabell hinterher. Sie badete ihn dann ging sie mit ihm ins Zimmer und machte ihn Bett fertig. "Liest du mir noch was vor?" "Ja klar." So las sie ihn das Märchen von Rumpelstilzchen vor. Die Zeit verging. Irgendwann schlief Simon ein. Isabell sah ihn an. "Ich liebe dich so sehr." Sie stand leise auf und verließ das Zimmer. Sie ging in die Küche und räumte einige Sachen zur Seite. Als sie sich umdrehte, prallte sie gegen einen warmen Körper. Sie blickte hoch. Der Glowa stand da und sah sie an. "Hoppla." Isabell zog sich etwas zurück und atmete schneller. Sie achtete drauf, dass sie ihre rechte Hand im Ärmel ließ. "Hallo." "Na. Wie wars bei der lieben Ewa?" "Gut." Er machte einen Schritt auf sie zu. Isabell wich zurück. "Wieso aufeinmal so schüchtern?" Er kam zu ihr und drückte sein Gesicht an ihrem Hals. Isabell hatte Angst. Doch sie versuchte ganz ruhig zu bleiben. Du musst dich jetzt dran gewöhnen. Du wirst ihn bald heiraten. Bei dem Gedanken wurde ihr ganz anders. Natürlich küsste er sie. Sie schloss einfach ihre Augen. Seine Hände wanderten über ihren Körper. Er griff nach ihren Händen. Dann stoppte er. Er fühlte an der rechten Hand und zog sie hinaus. Der Ring steckte am Ringfinger. Isabell hörte, dass sein Atem für einen Moment stockte. Dann nahm er ihre Hand und führte sie zu seinem Mund. Er küsste sie sanft. Dann flüsterte er:"Dass ich das noch erleben darf. Braves Mädchen." Dann packte er sie bestimmend und küsste sie stürmisch.Er war in der Stadt angekommen. Hier sollte Isabell wohnen. Er hatte Jahre nichts von ihr gehört. Wahrscheinlich wollte sie ihn sein Leben lassen. Doch bei ihm hatten sich die Dinge auch geändert. Von ihrer Mutter hatte er erfahren wo sie sich aufhielt. Nur als er die Adresse gefunden hatte, war die Wohnung leer. Er klingelte bei einer Nachbarin um sich zu erkundigen, doch diese erzählte ihm, dass Isabell vor paar Wochen ausgezogen sei. Anscheinend zu ihrem Freund. Komisch. Warum wusste die Mutter dann nichts davon? Er ging weiter Richtung Stadt und besah sich alles an. Als er müde vom Laufen war, setzte er sich ins Café und genoss seinen Latte Machiatto. Nachdenklich schaute er durchs Fenster. Er sah Mütter mit Kindern vorbei gehen. Ältere Männer. Männer in Anzügen. Jugendliche. Als er fertig war zahlte er. Am besten war es, wenn er erstmal sich in einem Hotel einchecken würde, dachte er. Dann könnte er die Tage mal schauen ob er etwas neues über ihren Aufenthalt herausfinden würde,denn sein Gefühl sagte ihm, dass irgendetwas nicht stimmte.
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The Game of Revenge
Mystery / ThrillerDies ist der dritte Teil der Geschichte von Isabell und dem Glowa. Seine Wut ist so groß, dass er seine krankhafte Rache plant.