-14-

151 7 0
                                    

Er ließ ihr eine halbe Stunde Zeit. Dann trat er wieder in den Raum. Es roch nach dem Putzmittel. Er schaltete das Licht ein. Sie kniff die Augen zusammen, schrubbte aber wie besessen weiter. Er ging zu ihr und riss ihr den Schwamm aus der Hand. Erschrocken wich sie zurück. Er begutachtete den Boden. Er war sauber. "Kannst du aufstehen?" Sie zuckte die Schultern. Er half ihr hoch. Ihre Glieder waren wohl noch etwas steif. Er packte sie und trug sie hinaus. Sie sagte kein Ton. "Simon ist im Spielzimmer, ich habe ihm gesagt, dass es dir nicht gut geht und du müde bist. Die Schlafzimmertür hatte ich abgeschlossen. Also musst du das Spiel mitspielen. Er hatte mich gefragt, ob sein Freund Tim morgen bei ihm übernachten darf und ich sie dann zusammen in den Kindergarten bringe. Da er brav war, bin ich einverstanden. Du wirst dich um die beiden kümmern und solltest auf dein Verhalten achten. Selbst wenn ich nicht da bin, bekomme ich alles mit Schätzchen. Das solltest du im Hinterkopf behalten! Das hier war nichts im Gegensatz zu dem, was ich noch mit dir anstellen kann. Ich habe es dir ja schon damals gesagt Prinzessin. Wenn du gehorchst, behandle ich dich wie eine Königin. Wenn du dich sträubst und immer wieder versuchst mich zu reizen, na dann wirst du ein beengtes Leben führen. Denn wie du weißt werde ich dich nicht so einfach gehen lassen. Die Entscheidung liegt bei dir." Er betrat das Schlafzimmer und schloss es wieder ab. Dann brachte er sie ins nebengelegene Bad."Du solltest dich abduschen. Kleidung findest du im Schrank. In 45 Minuten komme ich wieder. Dann musst du fertig sein." Er setzte sie auf den Boden ab und sah sie noch kurz an. Sein Blick war durchdringend. Dann ging er davon und ließ sie alleine.

Pauline und ihre Mutter waren heile in Polen angekommen. Sie hatte ihren Freund geschrieben, aber er hatte bis jetzt noch nicht geantwortet. Pauline machte sich Sorgen. Sonst war er immer schnell darin zu antworten, aber dieses Mal ließ er sich Zeit. Sie seufzte. Natürlich wusste sie, dass er in Geschäfte verwickelt war. Was es für welche waren, wollte er ihr nicht verraten. Sie hoffte nur, dass er nicht in Schwierigkeiten kam. Kennen gelernt hatte sie ihn vor 2 Jahren. Damals war sie mit ihrer Freundin Svetlana im Club gewesen, da hatte er sie angesprochen. Ganz süß war er gewesen. Sie hatten sich ein paar Mal getroffen und irgendwann hatte er sie geküsst. So waren sie zusammen gekommen. Sie musste ihn manchmal noch etwas bremsen, da er manchmal dazu neigte sie fast auszuziehen. Sie errötete dann immer und sagte, sie sei noch nicht bereit. Nicht auszudenken, wenn ihre Mutter das rausfinden würde! Sie fuhren mit dem Taxi nach Hause. Der Vater war noch in der Slowakei. Die Arbeit hatte ihn dort hin gebracht. In einer Woche sollte er wieder nach Hause kommen. Sie packte mit ihrer Mutter die Koffer aus und ging sich dann duschen. Dann schaute sie auf ihr Handy. Immer noch keine Nachricht. Sie rief ihn an. Die Mailbox meldete sich sofort. Seltsam dachte sie. Wieso hatte er denn sein Handy aus?

Isabell hatte sich irgendwann aufgerafft und ihre Klamotten ausgezogen. Bestürzt betrachtete sie ihre Wunden am Körper. Lange Striemen zeichneten sich ab. Vorsichtig malte sie diese mit dem Zeigefinger nach und zuckte zusammen. Es tat weh. Wie sollte sie so duschen gehen? Zitternd bestieg sie diese und zog die Türen zu. Das Wasser stellte sie auf lauwarm. Als das Wasser auf ihren Körper prallte, zuckte sie zusammen und schloss die Augen. Es brannte wie Feuer. Wimmernd schrubbte sie ihren Körper ab und wusch sich die Haare. Sie sah wie das Wasser sich Rot und Braun färbte. Nach gut einer halben Stunde war sie fertig. Langsam setzte sie ein Bein an das andere und schlurfte zum Schrank. Sie fand irgendwelche Unterwäsche und zog sie an. Dann fand sie eine Stoffhose und ein langes Kleid. Sie zog beides schnell an. Dann trocknete sie sich die Haare mit dem Föhn. Als sie fertig war, trat der Glowa rein. Pünktlich auf die Minute. "Wie ich sehe bist du fertig. Ausgezeichnet." Sein Blick glitt ihren Körper herunter. Isabell wurde schlecht. Wie gut, dass sie nichts enganliegendes trug! Er grinste und kam näher. Sie wich sofort zurück. "Aber Isabell ich bin es doch nur. Dein Ehemann." Sie schüttelte den Kopf. Er packte sie grob und küsste sie brutal. Dann flüsterte er in ihr Ohr:"Willst du das etwa wieder in Frage stellen?!" Sie schüttelte sofort den Kopf. "Gut. Braves Mädchen. Nun komm unser Sohn wartet auf dich. Und denk daran, was ich dir gesagt habe." Er folgte ihr und schob sie in Richtung Spielzimmer. Auf dem Weg dahin säuselte er schmierig :"Ach wie gut du riechst, da muss ich mich aber zusammenreißen." Isabell bekam Angst. Die Erinnerungen an die letzten Male ließen sie erschaudern. Doch als sie ihren Sohn erblickte, war es so als wäre alles vergessen. Simon sah sie und kam zu ihr gerannt. "Mama!" Er drückte sie ganz doll. Isabell biss sich auf die Zunge, um nicht vor Schmerzen zu schreien. Tränen sammelten sich in ihre Augen. Sie umarmte ihren Sohn. "Bist du wieder gesund?" "Ja mein Schatz. Mir geht es gut." Stille Tränen verließen ihre Augen. Sie wischte sie schleunigst weg. "Was spielst du denn Schönes?" versuchte sie abzulenken. Simon ließ sie los. "Ich habe gerade Autorennen gespielt. Willst du mitspielen?" "Gerne." Sie ließ sich zu den Autos ziehen und dann ließ sie sich langsam auf den Boden nieder. Sie nahm den scharfen Blick des Glowas wahr, der sie durchdringend ansah. Schnell schaute sie zu ihrem Sohn. Plötzlich ertönte ein Handy. Der Glowa zog seines hervor und nahm das Gespräch an. "Ja?" Stille. Sein Gesicht entspannte sich und seine Augen funkelten. "Sehr gut. Wann seid ihr ungefähr da?" Er schaute auf seine Rolex. "OK. Wir treffen uns beim Bunker dann." Er legte auf. Er wandte sich an die beiden. "In einer Stunde wird das Essen fertig sein. Ich werde später kommen. Ihr könnt ruhig ohne mich essen. Wir sehen uns später." Simon nickte und rief fröhlich :"OK bis später Papa!" "Bis später mein Kleiner." Er kam zu Isabell und beugte sich herunter. Dann küsste er sie ganz sanft. "Bis später Prinzessin." Isabell nickte stumm und wandte sich wieder ihrem Sohn zu. Der Glowa sah sie nochmals an, dann ging er davon.

Als er erwachte brummte sein Schädel. Er wusste nicht wo er war. Das Einzige an was er sich erinnern konnte war, dass er in sein Auto steigen wollte. Dann war alles schwarz. Jetzt war auch alles schwarz. Er spürte eine Augenbinde an seine Augen. Seine Hände und Füße waren gefesselt. Was zum Teufel war hier los? Ab und an trugen ihn zwei Menschen hin und her.Er spürte immer ihren groben Griff an den Armen und Beinen. Jetzt wieder. Er hörte ein Echo von kahlen Wänden. Sie gingen mehrere Stufen herunter. Es war kalt. Er bekam eine Gänsehaut. Was wollten diese Menschen von ihm? Er bekam Panik. Seinen letzten Auftrag hatte er doch erledigt. Oder waren die von der Mafia ihm auf die Spur gekommen? Er fing an zu schwitzen. Aber Vladimir hatte doch alles abgecheckt. Er hörte eine Tür quietschen, dann wurde er unsanft auf einen harten Boden fallen gelassen. Er stöhnte auf vor Schmerz. Seine Haut war bestimmt aufgescheuert. Er bemerkte wie die zwei Personen sich jeweils hinter ihm stellten. Sein Atem ging schneller, als er etwas aufschnappen hörte. Wollten sie ihn die Kehle durchschneiden? Dann wurde ihm die Augenbinde entfernt. Er blinzelte gegen das helle Licht an. Schemenhaft konnte er Umrisse erkennen. Er schloss die Augen kurz wieder. Dann zählte er bis drei und öffnete sie erneut. Ein Mann stand vor ihm. Er trug einen schicken Anzug, seine Schuhe waren blankgeputzt. Er rauchte eine Zigarette und blickte ihn an. Sein Aftershave drang in seine Nase. Er brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass ihn der Mann bekannt vorkam. Doch woher? Er sah sich die Tattoos auf den Händen an. Die schwarzen Haare. Als er die eiskalten Augen erblickte, wurde er ganz bleich. Der Mann fing an zu grinsen und trat ganz nah an ihm heran. "Hallo mein Freund. Wie schön dich zu sehen. Hättest wohl nicht gedacht mich so schnell wieder zusehen was? Nun was soll ich sagen, hier bin ich. Live und in Farbe, nur etwas anders geformt. Nein, mein lieber Freund, es ist kein Traum, dies ist die Realität. Willkommen in der Hölle Vitali."

The Game of RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt