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Isabell war immer noch in den Katalogen vertieft, als sie merkte, dass sie beobachtet wird. Erschrocken blickte sie auf. Der Glowa stand am Türrahmen und starrte sie an. Isabell sah sofort, dass sein Blick etwas besitzergreifendes hatte. Außerdem sah er verärgert aus. Hatte sie etwas falsch gemacht? Unsicher schlug sie die Kataloge zu und stand auf. Sie schaute um sich herum. Aufgeräumt war es doch. Er näherte sich ihr wie ein Tiger. Isabell wich etwas zurück. Doch er drückte sie gegen das Sofa und Isabell fiel hin. Er war über ihr. Das Herz schlug ihr bis zum Hals. "Na meine Schöne? Hast du was gefunden?" Seine Augen blitzten vor Verlangen. Isabell versuchte nicht zu hyperventillieren. "Ähm. Ich habe nur geschaut." Sein Gesicht war jetzt ganz nah bei ihr. "Du weißt, dass du mir gehörst?" Sie nickte. "Und das kein anderer es wagen darf, dich anzufassen." Isabell nickte wieder verwirrt. Was war los mit ihm? Irgendetwas hatte ihn erzürnt. "Natürlich. Wir heiraten doch. Ich habe mich entschieden." Ihre Stimme zitterte. Er sah sie an. Dann presste er seine Lippen auf ihre. Bei diesem Kuss merkte Isabell wie besessen er von ihr war. Wie ein Ertrinkender klammerte er sich an sie und sein Körper presste sich gegen ihren. Seine Erektion spürte sie sofort. Sie bekam Angst. Irgendwann ließ er sie keuchend los. "Ich wollte nur mich vergewissern, dass du Bescheid weißt, sonst zeige ich es dir nochmal." Isabell wurde blass. "Nein ich habs verstanden." Er setzte sich auf und zog sie auch wieder gerade hin. "Na dann zeig mal was du dir so ausgesucht hast meine Hübsche. Es soll doch alles perfekt werden." Isabell musste sich erstmal sammeln. Dann öffnete sie zitternd den ersten Katalog.

Jonas musste sich erstmal beruhigen. Er war so geladen dass er kaum still stehen konnte. Ewa hatte sogar Angst bekommen. Es konnte doch nicht sein das dieser Spinner immer noch am Leben war! Wie konnte das sein? Wie lange wollte er ihnen noch alles verderben? Und jetzt sollte Isabell ihn noch heiraten? Die Arme. Das war bestimmt nicht das was sie wollte. Und er war sich sicher, dass sie diesen Weg nicht freiwillig gewählt hatte. Dieser Typ hatte ihr wahrscheinlich keine Wahl gelassen. Er erinnerte sich an Samira und Jack. Da war es genauso schlimm gewesen. Der Typ dachte auch, dass er unbesiegbar ist. Aber wie sagte man? Hochmut kommt vor dem Fall! Jonas war der Einzige, der vielleicht irgend etwas erreichen konnte. Nochmals würde der Psycho ihn nicht rumkriegen. Er musste nachdenken. Es müsste doch einen Weg geben, diesen Menschen zu stoppen! Er konnte es keinesfalls zulassen, dass Isabell sich ins Verderben stürzte. Auch selbst, wenn sie ihn nicht wählen würde. Sie war immer noch eine gute Freundin. Und er liebte sie immer noch. Damals hatte er ihr nicht helfen können, doch dieses Mal musste er es schaffen. Die Frage war nur wie. Am besten wäre es, wenn es ganz unerwartet kommt. Ob er schon wusste, dass Jonas hier war? Jonas hatte aus der Vergangenheit gelernt. Der Glowa war immer drei Schritte voraus. Natürlich wusste er bestimmt schon, dass Jonas da war. Jonas musste grinsen. Er hätte zu gerne sein Gesicht dabei gesehen. Der wird sich schön ärgern. Aber das hieße natürlich auch das Jonas vorsichtig sein musste. Er war sich sicher, dass er beschattet wurde. Und tatsächlich hatte er eben einen Mann beobachten können, der sich ziemlich gut verstecken konnte. Aber Jonas hatte ihn durch Zufall entdeckt. Also ja der Glowa wusste Bescheid. Das ging ja ziemlich schnell. Also war es besser abzuwarten und kurz vor dem Ende zuzuschlagen.

Vitali fühlte sich wohler. Endlich war er wieder bei seinen Freunden. Doch trotzdem hatte er immer noch diese leichte Unruhe in sich. Er war bei Vlademir gewesen, den es Gott sei Dank besser ging. Auch mit ihm hatte er geredet, so wie er konnte. Er war sich sicher, dass die Mafia ihn beobachtete. Er wollte nicht schon wieder mit Dimitri zu tun haben. Dieser Mann war ihm nicht geheuer. Als Vitali an seiner Wohnung ankam, sah er wie ein Auto dort auffällig parkte. Vitali blieb stehen. Sollte er weiter gehen? Plötzlich machte das Auto Lichthupe. Er sollte wohl näher kommen. Zögernd näherte sich Vitali dem Auto. Die Fensterscheibe wurde runtergelassen und Dimitri starrte ihn an. "Vitali Mein alter Freund." Vitali bekam Panik. Würden sie ihn jetzt töten? "Ach mach nicht so ein langes Gesicht. Steig ein." "Wieso? Ich habe meinen Auftrag erledigt." "Ja das hast du. Es war ein voller Erfolg. Deswegen steig jetzt ein. Oder muss ich dich wieder Boxen?" Vitali zuckte die Schultern. Er stieg ein. Hoffentlich war das kein Fehler! Das Auto fuhr los. "Wohin fahren wir?" "Zum Hotel." Dimitri zog eine Tüte raus. Sie war mit weißem Pulver gefüllt. "Willst du?" Vitali schüttelte den Kopf. Er verabscheute Drogen. Dimitri nahm sich eine Prise und zog sie in die Nase ein. "Was machen wir im Hotel?" "Na du sollst ja noch deinen Anteil kriegen. Job ist Job." Vitali wurde unruhig. "Den brauche ich nicht. Das war ne einmalige Sache." Dimitri lachte. "Ach bist du dann wieder auf der Gegenseite? Du weißt dass ihr verlieren werdet." Vitali zuckte die Schultern. "Drogen sind nicht gut. Vorallem nicht für Kinder." "Sagt jemand der im Club gearbeitet hat." Vitali starrte ihn an. "Hat der Glowa das erzählt?" "Ja er hat mir vieles über dich erzählt. Deswegen möchte ich dich auch in meinem Team haben." Vitali war baff. "Mich? Wieso das denn? Ich möchte mit der Mafia nichts zu tun haben." "Du weißt dass deine Meinung nicht interessiert. Wenn Dimitri was möchte, dann bekommt er es auch. Denk an deine Freunde. Du willst doch nicht, dass ihnen was passiert?" Vitali schüttelte den Kopf. "Das ist jetzt nicht euer Ernst.. Lasst mich doch einfach in Ruhe!" Vitali wurde wütend. Was wollten die alle von ihm? "Steckt der Glowa auch dahinter?!" Dimitri grinste. "Man sollte sich niemals mit den Glowa anlegen, das weißt du doch." Vitali knirschte mit den Zähnen. "Ich werde gar nichts tun. Der kann mich mal." Dimitri lachte. Dann zog er Vitali brutal zu sich. "Also ich habe da ja was gehört." flüsterte er. "Etwas was die anderen nicht wissen. Es geht um die süße Kleine da bei deinem Freund. Ich weiß dass sie deine ist nicht wahr?" Vitali wurde ganz blass. "Fass sie bloß nicht an!" Dimitri lachte wieder. "Das liegt an dir Niedźwiedź. Mach was ich dir sage und komm ins Team. Und ich schwöre ich lass deine słodka mysz in Ruhe." Er grinste schelmisch. Vitali hätte ihn am liebsten ins Gesicht geschlagen. "Warum..? Warum macht ihr das?" "Ich sagte es ja. Leg dich niemals mit dem Glowa an. Er macht dir das Leben zur Hölle." Das Auto hielt und sie stiegen aus. Dimitri zog Vitali mit sich. Hinein ins luxuriöse Hotel in Warschau.

The Game of RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt