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Er war zum Bunker gefahren. Innerlich grinste er wie ein verrückter Psycho. Zu köstlich war doch die Szenerie bei Ewa gewesen. Er wollte eigentlich sich nicht aufdrängen, aber natürlich wollte er wissen wie sie auf die Karte reagierte. Er hatte überlegt, ob er sie mal anrufen sollte, nur um ihr noch mehr Angst einzujagen, aber hatte es doch gelassen. Irgendwann vielleicht. Sein treuer Butler Peresch wartete dort auf ihn. Er senkte den Kopf leicht und der Glowa tätschelte ihn den Kopf. "Peresch." Er nickte ihn zu. Peresch führte ihn zu seinem Büro und sah ihn dann an. "Kann ich Ihnen etwas bringen?" "Ein Kaffee wäre nett." Peresch nickte dann verschwand er. Der Glowa zog seine Lederjacke aus und setzte sich auf den großen Bürostuhl. Die Füße legte er auf den Schreibtisch und er lehnte sich zurück. Er dachte über den Tag nach. Es war komisch. Er hatte seinen Sohn gesehen und dieser hatte sich sogar gefreut. Er musste diesen Kontakt vertiefen, um dann das zu tun, was er schon lange geplant hatte. Nur so würde er Isabell verletzen können und dann müsste sie ihn treffen. So oder so. Er malte sich schon aus, wie sie reagieren würde. Ein Grinsen erschien auf seinem Gesicht und er betrachtete das Bild auf seiner Wand. Es war ein Wandgemälde, dass er selbst gemalt hatte. Es zeigte seine Liebe. Sie strahlte ihn jeden Tag an. Natürlich wusste er, dass sie es im echten Leben nie tun würde. Wenn sie ihn sehen würde, wäre ihr Gesicht angespannt und vor Angst verzerrt. Aber das war ihm egal. Ehrlich gesagt liebte er es, wenn sie Angst vor ihm hatte. Er war schon immer der dominante Typ gewesen und hatte schon damals gemerkt, dass er eine sadistische Seite besaß. Er liebte es anderen Schmerzen zuzufügen. Woher das kam, wusste er nicht, aber er hatte den Verdacht, dass es von der nicht erwiderten Liebe Isabells kam. Darum hatte die ganze Vergangenheit Hass in ihn gesät. Er wollte dass sie litt. Natürlich war es komisch, da er sie abgöttisch liebte, aber so wie sie mit ihn umgegangen war, hatte sie es verdient zu leiden. Er wollte sie nicht umbringen, nein. Er wollte aber dass sie Angst vor ihm hatte und ihn widerwillig gehorchte. So hatte eine Frau sich eben ihren Mann gegenüber zu verhalten. Andere würden ihn anspucken für diesen Gedanken, von wegen Frauen sind nicht die Sklaven ihres Mannes. Natürlich waren sie es nicht. Und er sah Frauen auch nicht so. Aber er wollte dass Isabell begriff, wie sie sich in seiner Gegenwart zu verhalten hatte.Sie sollte ihm Respekt erweisen. Und dieses Mal würde er sie nicht verschonen. Er würde sie dieses Mal ganz sicher kriegen und nie wieder gehen lassen. Aber bis dahin müsste er erstmal ihre Bodyguards vertreiben. Samira hatte er ja schon vertrieben und sie hatte sich bis heute nicht gemeldet. Auch den Kontakt zu Isabell und Ewa hatte sie abgebrochen. Kluges Mädchen. Wenn sie sich nicht einmischte, konnte sie ihr Leben in Ruhe weiterleben. Das war der Deal gewesen. Isabells Freundin Annika hatte sich vor 2 Jahren das Leben genommen, dass hatte er herausgefunden. Isabell wusste davon anfangs nichts, aber der Freund von Annika hatte es ihr letztes Jahr mitgeteilt. Sie war am Boden zerstört gewesen und er war sich sicher, wenn sie Simon nicht gehabt hätte, hätte sie sich was angetan. Wie egoistisch von ihr. Sollte ihre Mutter etwa leiden? Er schüttelte den Kopf. Er würde sie schon erziehen, darauf konnte sie sich gefasst machen. Bald würde der Plan sich entwickeln. Es dauerte nicht mehr lange.

Am nächsten Tag traf sich Isabell mit Ewa. Ewa sah schrecklich aus. Tiefe Augenringe zierten ihr Gesicht und sie war ganz blass. Isabell war sich sicher, dass Ewa nicht geschlafen hatte. Na ja in Angesicht der Tatsache war es ihr nicht zu verübeln. Ewa versuchte zu lächeln, doch es war nur eine kurze Gesichtszuckung. "Hey." "Hey." Ewa ließ sie rein und sie setzten sich in die Küche. Isabell versuchte das Chaos zu ignorieren. Es stank außerdem nach Zigaretten. Innerlich war sie traurig darüber. Ewa hatte doch aufgehört gehabt und jetzt fing sie wieder an. Sie sah den überfüllten Aschenbecher auf dem Tisch stehen. Ewa sah ihren Blick und nahm den Aschenbecher, um ihn zu leeren. "Sorry." Isabell seufzte. "Ewa. Ich weiß es ist hart, aber du darfst dich nicht so gehen lassen. Das hätte Georg nie gewollt." Ewa sah sie böse an. Doch dann entspannte sie sich. "Ich weiß." Sie leerte den Aschenbecher und dann machte sie den Kaffee fertig. Sie goss ihn in zwei noch saubere Becher. "Milch und Zucker?" fragte sie. "Nur Milch." Sie goss einen Schluck ein und rührte um. "Danke." Isabell nahm ihren Becher und schlurfte ihn. Ewa tat dasselbe. Sie schwiegen einen Moment. Dann fragte Ewa plötzlich:" Weißt du was ich mich frage?" "Was denn?" "Was Vitali und Leonardo wohl machen." Isabell stutzte. "Wie kommst du denn auf die beiden?" Ewa sah sie an. "Ich glaube, dass Georgs Tod kein Unfall war." Isabell verschluckte sich fast an dem Kaffee. Sie hustete. "Wie kommst du denn darauf?" krächzte sie. Ewa hüllte sich erstmal in Schweigen. Dann tippte sie ungeduldig mit dem Fuß auf den Boden. "Das Auto war nagelneu. Und plötzlich ist irgendetwas mit dem Motor gewesen." Isabell sah sie an. "Und nun meinst du dass Leonardo und Vitali dahinter steckten?" "Ja. Wer sollte es sonst sein? Es müssen sie sein." Ewa legte eine Karte auf den Tisch. Es war eine Trauerkarte. Eine schwarze Rose und ein weißes Kreuz waren darauf eingraviert. "Diese Karte lag in seinem Mülleimer. Ich habe sie gestern gefunden." Isabell nahm die Karte und las sich den Text darin durch. Sie wurde ganz blass. Erschrocken blickte sie Ewa an. "Also war es tatsächlich extra?" "Vorhin hatte die Polizei angerufen. Ich hab gefragt ob ich Georg noch mal sehen könnte, sie meinten das wäre keine gute Idee. Sein ganzer Schädel ist zertrümmert." Ewa fing an zu schluchzen. "Er starb nicht wegen dem Auto! Jemand hat seinen Kopf zertrümmert." Isabell war so geschockt von der Nachricht, dass ihr plötzlich ganz übel wurde. Aber wie konnte das sein? Es waren genau fünf Jahre vergangen, nachdem sie hierhergezogen waren. Das überraschende war, dass Ewa und Isabell ganz in der Nähe zueinander wohnten, was sie erst viel später bemerkt hatten. Anfangs war es seltsam gewesen, aber heute waren sie froh, dass sie sich noch hatten. Warum sollten jetzt aufeinmal Leonardo oder Vitali sie aufspüren und Rache wollen? Vorallem wie hatten sie sie denn gefunden? "Jetzt wo der Glowa tot ist, kann ich mir vorstellen, dass sie uns gesucht haben." "Aber was hätten sie denn davon euch zu suchen und Georg zu töten?" "Keine Ahnung. Vielleicht wollen sie das wir bezahlen. Ich habe so Angst, dass ich die nächste bin." Isabell nahm ihre Hand. "Sag sowas nicht. Wieso sollten sie dich umbringen wollen?" "Ich weiß es nicht. Aber gestern lag dies in meinem Briefkasten." Sie zog eine weitere Karte heraus. Isabell nahm sie und las sie sich durch. Auch sie sah verwirrt drein. "Irgendjemand weiß sogar wo du wohnst.. Ich meine Ewa.. Warum? Wer will euch denn umbringen?" Ewa war ganz weiß geworden. Sie zitterte am ganzen Körper. "Ich weiß es nicht." flüsterte sie. "Ich habe nur das Gefühl, dass derjenige mich beobachtet." Isabell schaute instinktiv nach draußen. Aber niemand war zu sehen. Eine Gänsehaut überzog ihren Körper. "Ewa. Du solltest nicht alleine sein. Jemand muss auf dich aufpassen." "Ich werde wohl Robert anrufen müssen." Robert war ein Arbeitskollege von Georg gewesen. Sozusagen auch sein bester Freund. "Hast du denn seine Nummer?" "Ja." Ewa zögerte. "Meinst du es ist falsch ihn zu fragen?" "Nein. Wieso denn?" "Ich möchte ihn nicht in Gefahr bringen." "Wir sind hier nicht bei dem Glowa gelandet. Wenn es wirklich Leonardo und Vitali sind, dann wird er bestimmt mit ihnen fertig." Ewa wirkte nicht überzeugt. "Ich werde ihn trotzdem mal um Rat fragen. Auch wegen der Wohnung und wie es alles weitergehen soll." "Das ist gut. Aber du weißt Ewa, du bist nicht alleine. Ich bin auch für dich da." "Ich weiß." Sie hielt Isabells Hand und drückte sie leicht. "Und jetzt erzähl du mal, was ist mit Simon?" Isabell seufzte. "Er ist jetzt im Kindergarten. Ich werde ihn nachher abholen. Und dann werde ich die Erzieherin mal fragen, wie er auf so etwas kommt." "Wahrscheinlich nur so eine Phase. Aber es muss schlimm für dich sein." "Ja. Ich hatte gestern voll die Panikattacke und Flashbacks. Das war so grauenvoll. Ich hatte Angst, dass er es bemerken würde, aber Gott sei Dank hat er das nicht. Ich hoffe nur, dass er nicht wieder davon anfängt." "Das wird er bestimmt nicht." Sie stellte die Becher in die Spüle. "Weißt Du was Ewa? Wir räumen jetzt hier mal auf und dann rufst du Robert an." Sie schaute auf dann nickte sie.

The Game of RevengeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt