Direkt nachdem ich etwas Wasser aufgenommen hatte, machte ich mich daran die Eicheln zu fressen. Wirklich lecker waren sie nicht. Um ehrlich zu sein, fand ich sie ziemlich widerlich. Sonderlich nahrhaft waren sie ebenfalls nicht. Nächstes mal würde ich mir dann doch lieber ein Stück Fleisch besorgen, auch wenn mir das Jagen etwas schwer fiel. Nicht aufgrund des töten, nein. Ich hatte bereits oft getötet. Auch war es für mich nicht schwer, Beute zu erwischen. Ich könnte, wenn ich wollte, jedes Tier erlegen. Wenn meine Wunden verheilt waren, natürlich.
Nein, es waren eher meine Gewissensbisse. Ich sollte eigentlich an einem ganz anderen Ort sein. Stattdessen lebe ich seit zwei Wochen in einem Wald und fange bereits an, mir es in meiner Höhle gemütlich zu machen. Also nicht das, das möglich wäre, immerhin war es eine Höhle.
Auch die letzte Eichel mühselig runter gezwungen, machte ich mich an die Pilze. Sie waren deutlich erträglicher und verliehen mir sogar das Gefühl fürs erste gesättigt zu sein. Im Anschluss darauf, reinigte ich, wie so oft, mein Fell im Fluss. Der Boden der Höhle war bedeckt vom Sand der vom Ufer kam. Dementsprechend war mein Fell jeden wiederkehren Tag staubig.
Bereits am trocknen, schob ich mit meinen Pranken den Sand zusammen und beförderte ihn aus meiner Unterkunft. Die Erde dort drunter war fest genug, um sie nicht jedes mal im Fell wiederzufinden. Ich entfernte die mickrigen Blätter von meinem Schlafplatz und kratze eine flache Grube in den Boden.
Nach einer geschätzten Stunde, hatte ich genügend Blätter gesammelt und füllte meinen Schlafplatz mit ihnen. In der anderen Ecke der Höhle grub ich ein etwas breiteres, tieferes Loch und legte es, so wie den gestrigen Tag, mit Kieseln aus. Oben drüber legte ich das Stück Baumrinde, das ich mühselig aus einem Baum gerissen hatte. Es deckte das Loch fast komplett ab. Zuletzt stabilisierte ich die Abdeckung noch mit einem großen Stein, bis auch das letzte Tageslicht verschwand. Nun hatte ich einen Platz, an dem ich meine Nahrung lagern konnte. Gerade im Winter war es schwer Beute zu finden, da war es hilfreich noch ein paar Reserven beherbergen zu können.
Mich hingelegt, war mein Schlafplatz tatsächlich deutlich gemütlicher und ließ mich dementsprechend schnell in den Schlaf gleiten.
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Race Against Time
ФэнтезиGefahren, Verlusten, Ängsten, und später auch der Liebe muss sich die noch 17 Jährige Miko stellen. Ein einfaches, normales Leben hatte sie nie zuvor geführt, führen dürfen. Doch als sie, in Gestalt einer Amsel, auf einmal von drei Krähen verfolgt w...