55. Tag Siebzehn im Wald 숲에서 17 일

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Ich hatte gestern auf meinem Heimweg, noch ein paar große Blätter mitgehen lassen und hatte dementsprechend etwas weicher geschlafen. Albträume hatte ich trotzdem erlebt. Einen Lebhafter, als den anderen. Glücklicherweise konnte ich mich schon kurz nach dem Aufwachen, nicht mehr an alle erinnern. Nur einer blieb mir im Gedächtnis und das aus einem bestimmten Grund. Ich kannte ihn bereits. Nicht das ich ihn schon mal geträumt hätte, nein. Mein Unterbewusstsein hatte ihn erschaffen, damals als ich das erste mal Meditierte.
Da ich den Wald gestern erkundet hatte, blieb ich heute bei meiner Höhle. Sie war ungefähr zwei ein halb Meter hoch und flachte nach hinten hin etwas ab. Ziemlich komisch solch eine Höhle mitten im Wald, aber ich war froh, das es sie gab. Immerhin wäre ich ansonsten bereits erfroren.
Ein paar mal um meine Höhle kreisend, fand ich endlich eine Auskerbung an der ich mich abdrücken und die Höhle hinauf befördern konnte. Warum war ich nicht vorher auf diese Idee gekommen? Von hier oben hatte man einen kleinen Überblick. Hinter dem Fluss sah der Wald genauso aus, wie vor dem Fluss. Hinter mir konnte ich durch die, noch ziemlich kahlen, Bäume schauen. Wirklich weiter brachte mich dieser Ausblick nicht, also legte ich mich an den Rand und ließ meine Pfoten herunter baumeln. Meine Nase vom Sonnenlicht gewärmt, schloss ich die Augen und dachte mich in meinen Traum zurück.
Es war stockduster, alles war vollkommen Schwarz, bis auf die Mitte. Genau dort stand ein Glaskasten. Er schien von zwei schwachen Scheinwerfern beleuchtet zu werden. Das Licht war weiß und etwas blau mischte sich mit hinein. Es war drum herum so dunkel, das man keine Entfernung erkennen konnte. Es schien endlos zu sein. Ich schaute erst von oben herab, dann befand ich mich selber in diesem Glaskasten, der viereckig und so hoch war, das ich gerade so stehen konnte. Dann sah ich ihn dort stehen. Mein Vater, er stand in der Dunkelheit. Sein Gesicht erkannte ich nicht. Ich wusste es einfach. Er stand einfach da, in vollkommener Stille. Der einzige Ton, der zu vernehmen war, war ein beständiges Piepen, das von meinem Tinnitus einher ging. Kurz versuchte ich alles zu realisieren, da drehte er sich von mir weg und verschwand wieder in dem unendlichen Schwarz. Ich wollte hinterher, ich streckte meine Hände aus, schlug gegen die Scheibe, doch es war zu spät. Es nützte nichts, ich konnte ihn nicht erreichen.
Dann öffnete ich wieder meine Augen. Mittlerweile hatte ich mich an diesen Traum gewöhnt. Ich musste mich damit abfinden, was alles geschehen war.

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