Einen Monat später
"Hast du alles?", frage ich Marie, während ich im Flur auf sie warte. "Wieso stresst du denn so? Wir bringen doch nur ein paar Sachen nach Frankfurt. Niemand wartet auf uns.", antwortet sie. "Ja, aber das sind unsere ersten freien Tage zusammen, an denen du mal nicht arbeiten musst und ich muss erst in drei Tagen bei der Nationalmannschaft sein.", erwidere ich. "Dann lass uns doch einfach hier bleiben und ich bringe die Sachen wann anders weg.", antwortet sie, aber ich schüttel nur mit einem Lächeln den Kopf. "Ich will ja sehen, wo du bald lebst.", gebe ich zurück. Langsam komme ich mit dem Gedanken klar, dass wir bald eine Fernbeziehung führen, aber die Entfernung wird wahrscheinlich größer als gedacht. Ich habe ihr immer noch nicht gesagt, dass ich vielleicht nach Liverpool gehen werde. Während ich weiter auf sie warte, klingelt mein Handy. "Moment kurz, da muss ich schnell ran gehen.", sage ich und gehe schon mal runter zum Auto. "Hey...", begrüße ich meinen Vater. "Ja, ich weiß, dass ich morgen nach Bremen muss." "... nein, Marie weiß noch nichts davon. Ich bringe es ihr schon irgendwie bei..." "... ja, ich weiß, was ich noch alles ansprechen muss..." "... nein, ich weiß noch nicht was sie davon hält. Das muss ich noch mit ihr klären..." "... ja, ich weiß, dass ich viel zu spät dran bin und es hätte schon viel früher machen müssen..." "... nein, sie kommt nicht mit, weil ich sie nicht überfordern will..." "...ja, wir sehen uns morgen. Bis dann." Während ich telefoniert habe, hat Marie schon den Rest der Sachen ins Auto gepackt und wartet auf mich. "Sorry, Schatz. Das war mein Dad. Und ich muss morgen Abend nach Bremen, weil er was mit mir besprechen muss.", erkläre ich ihr. "Dann machen wir mal das Beste aus dem Tag heute.", lächelt sie und ich bekomme ein schlechtes Gewissen. "Auf jeden Fall.", lüge ich und lächle zurück.
"Deine Wohnung ist echt süß.", sage ich als wir ihre neuen Wohnung verlassen. Ich weiß gar nicht, wie oft ich das heute schon gesagt habe, einfach weil ich wegen Bremen so nervös bin. "Danke, Schatz.", lächelt sie mich an. Aber um ehrlich zu sein, ist ihre Wohnung echt süß. Sie hat nur zwei Zimmer. Das eine wird das Schlafzimmer und in dem anderen wohnt, isst und arbeitet sie dann. Da wir heute morgen nicht gefrühstückt haben, machen wir uns auf die Suche nach einem Restaurant. Wir hatten beide die Idee, in einem kleinen Restaurant zu essen, damit wir nicht so auffallen. Bis auf unsere Freunde und meiner Familie, weiß schließlich noch niemand von unserer Beziehung. Irgendwo auf dem Rückweg von Frankfurt nach Köln finden wir, an einer Landstraße ein kleines Lokal. "Das ist fast genauso süß, wie deine Wohnung.", lache ich als wir auf den Parkplatz fahren. "Du bist so ein Idiot.", gibt sie lachend zurück. "Ja, aber dein Idiot.", lache ich und küsse sie. "Wenn sie möchten, können sie auch gerne an unserem See essen. Es dauert dann allerdings einen kleinen Moment länger.", erklärt uns der Besitzer des Lokals. So wie er mich dabei ansieht, hat er mich wahrscheinlich erkannt. Ich glaube nicht, dass er das einfach jedem anbietet der sein Lokal betritt. "Du entscheidest, Marie.", sage ich und lächle sie an. "Wir würden gerne am See essen.", antwortet sie und der Inhaber winkt einen seiner Kellner zu sich, damit er uns zu unserem Tisch am See bringen kann.
Nach dem Essen, das wirklich lecker war, allerdings nicht so lecker, wie das von meiner Tante, machen wir noch einen Spaziergang um den See. "Es ist so schön hier.", sagt Marie leise. "Das finde ich auch.", antworte ich und greife nach ihrer Hand. Aber so schön das hier auch ist, spätestens heute Abend muss ich Marie von Liverpool erzählen. Sonst machen wir sowas wie das, nie wieder. "Sollen wir uns hier in der Nähe ein Gasthaus suchen und da übernachten? Dann könnten wir morgen hier am See frühstücken, bevor ich nach Bremen muss.", schlage ich vor, in der Hoffnung, dass die Idee alles etwas positiver enden lässt. Mit einem Nicken stimmt Marie zu. Zurück am Restaurant, fragen wir den Inhaber, wie weit das nächste Gasthaus entfernt ist. "Das ist nicht weit weg. Nur 15 Minuten von hier. Einfach von Parkplatz runter, rechts abbiegen und dann nur weiter geradeaus.", erklärt er uns. "Ist es denn möglich, dass wir morgen hier frühstücken können, so gegen 10 oder 11 Uhr?", frage ich noch. "Sicher, das ist kein Problem. Sollen wir ihnen einen Tisch am See freihalten?", will er wissen. "Sehr gerne.", bedanke ich mich und bin mir zu 100% sicher, dass er mich wirklich erkannt hat.
"Wow, selbst von hier aus kann man den See sehen.", sagt Marie während sie am Fenster steht. Das Gasthaus liegt sehr abgelegen, aber ich denke auch hier würde ich erkannt werden, so wie schon im Restaurant. Und ich würde wirklich gerne die Zeit mit Marie genießen, aber ich habe immer noch den Wechsel im Kopf und das ich es ihr heute sagen muss. "Die scheinen hier wohl auf spontane Menschen spezialisiert zu sein.", sage ich und gehe mit zwei Zahnbürsten zurück zu Marie ins Zimmer. "Und was machen wir jetzt noch?", fragt Marie. "Ich würde sagen, wir machen uns bettfertig und dann schauen wir noch einen Film. Schließlich haben wir hier Sky.", schlage ich vor und gehe wieder ins Bad.
"Was möchtest du sehen, Schatz?", frage ich, als ich kuschelnd im Bett liegen. "Mit dir an meiner Seite.", antwortet sie sofort. Anscheinend hat sich da schon jemand das Angebot von Sky angesehen, während ich im Bad war. Auch wenn ich keine Lust auf einen Liebesfilm habe, erfülle ich ihr den Wunsch. Schließlich könnte es später noch sehr angespannt zwischen uns werden.
"Wir sollten sowas öfter machen. Es ist so enspannt und man muss sich um nichts Gedanken machen.", sagt Marie irgendwann. "Das finde ich auch.", antworte ich. Ich weiß nicht wieso ich das gesagt habe, es ist irgendwie herausgerutscht und auch gelogen. Dann küsse ich sie. Der Film rückt in den Hintergrund und es gibt nur noch Marie und mich. Sie fährt mit ihren Händen über meine Brust und bringt mich damit um den Verstand. Ich sollte eigentlich einen klaren Kopf behalten und das was hier gerade passiert abbrechen, aber ich kann es nicht. Ich drücke sie mehr an mich heran und gleite mit meiner Hand über ihre Taille und lasse sie auf ihrem Po liegen. Als sie ihren Unterleib gegen meinen drückt und mit vorsichtig auf die Unterlippe beißt, ist es endgültig vorbei. Ich nehme ein wenig Schwung, sodass ich über ihr liege und sehe ihr in die Augen. "Du machst mich verrückt. Weißt du das?", flüstere ich. Mit einem Grinsen auf dem Lippen, fährt sie mit ihren Händen unter mein Shirt und zieht es mir über den Kopf. Gott, Marie. Was machst du nur mit mir?
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Leave - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)
FanfictionJulian Brandt, Profi-Fußballer bei Bayer Leverkusen. Ein Traum. Aber es gibt ja auch noch ein Privatleben. Gerade frisch von Emily getrennt, lernt er in Düsseldorf Marie kennen. Er weiß, das sie bald umzieht und jede Annäherung sinnlos wäre, da er a...