Kapitel 32

390 10 2
                                    

"Bist du dir sicher, dass ich wirklich mitfahren soll? Ich würde mich lieber krankmelden.", sage ich zu Kai. "Hör zu, ich verstehe dich und kann nachvollziehen warum du dich einfach nur verstecken willst. Aber das bringt doch nichts. Du willst nichts planen, weil du denkst das es keinen Sinn macht. Auf der anderen Seite versuchst du gefühlt alle paar Minuten sie anzurufen.", gibt Kai zurück. "Ich weiß. Ich weiß nicht was ich im Moment will.", gebe ich zu. "Das verstehe ich. Aber ich denke du solltest auf jeden Fall mit zur Nationalmannschaft fahren, damit du etwas abgelenkt wirst. Ich bin ja auch dabei. Dann hast du auf jeden Fall jemanden zum reden.", antwortet er und lächelt. Kai ist schon der beste beste Freund den man sich wünschen kann. Und wahrscheinlich liegt er auch richtig damit, dass mir etwas Ablenkung gut tut. Ich will nach meinem Handy greifen, aber Kai ist schneller als ich. "Was haben ich eben gesagt?", meint er. "Keine Sorge, ich will Laura anrufen. Sie ist doch quasi sowas wie mein Tagebuch. Vielleicht hat sie ja noch eine Idee was ich machen kann.", erkläre ich. "Also willst du die Beziehung mit Marie doch noch retten?", fragt er. "Ich denke ja. Ein letzter Versuch. Ich erkläre Laura gleich erstmal was passiert ist. Hättest du denn ein Problem damit, wenn sie dann heute vorbei kommen würde?", frage ich. "Nein, alles gut. Ich habe dir ja gesagt, dass ich dir helfen werde. Und vielleicht haben wir mir drei Leuten ja eine bessere Idee.", gibt Kai zurück. 

Am Abend kommt Laura vorbei und ich erzähle ihr erstmal ausführlich was  zwischen Marie und mir passiert ist. "Oh man, Julian. Du weißt sicher was nun kommt, aber ich sage es trotzdem nochmal: Ich habe es dir von Anfang an gesagt. Du hättest mit ihr reden müssen.", sagt sie. "Ich kann sie absolut verstehen, weil du ein Idiot bist. Du hast sich das Chaos immer weiter aufbauen lassen und dann ist es zusammen gebrochen, als du es nicht mehr retten konntest. Wir können gerne zusammen etwas planen, aber ich kann dir nicht versprechen, dass es auch funktioniert. Ich meine, Marie ignoriert deine Anrufe und ruft auch nicht zurück. Um ehrlich zu sein, sieht es im Moment sehr schlecht für dich aus.", ergänzt sie traurig. "Ich denke, dass es am besten wäre, wenn wir Marie erstmal aufklären, dass Julian mit ihr zusammen nach Liverpool gehen wollte. Das er alles geplant hat, damit sie mitkommen kann und er nie ohne sie gehen wollte.", schlägt Kai vor. Ich nicke und wir setzen uns zusammen hin und beginnen zu schreiben.

"Schreib mir auf jeden Fall, wenn Marie sich melden sollte, okay?", sagt Laura kurz bevor Kai und ich uns auf den Weg zur Nationalmannschaft machen. "Das mache ich, klar.", gebe ich zurück. Wir haben abends noch lange zusammen gesessen und Marie eine lange WhatsApp Nachricht geschrieben, die alles erklärt. Angekommen ist diese allerdings nicht. Scheint als hätte sie mich dort blockiert. Der Fahrer will gerade los fahren, als ich den Gedanken habe, einfach aus dem Auto zu springen. Dann sehe ich den Blick von Kai und entscheide mich sitzen zu bleiben. Ich muss mich erstmal ablenken und vielleicht, wer weiß, vielleicht überlegt Marie es sich nochmal anders und bekommt die Nachricht doch und antwortet mir sogar. Diese Zeit gebe ich ihr. Und die braucht sie wahrscheinlich auch, nach dem Mist den ich gebaut habe. 


Hey Marie. Das hier zu schreiben fühlt sich an wie der Brief damals, als das mit Emily passiert ist. Ich weiß nicht ob und wann du das hier liest, weil du nicht auf meine Anrufe reagierst, was ich total verstehen kann, aber ich muss das hier einfach los werden. Ich wollte nie ohne dich nach Liverpool gehen. Ich habe alles so geplant, dass du mitkommen kannst. Die Verantwortlichen aus Liverpool haben mir sogar zugesagt, dass sie einen Job für dich hätten, beziehungsweise dir bei der Suche helfen würden. Ich habe einfach nie den richtigen Moment gefunden, dir die Wahrheit zu sagen. Unter anderem auch, weil ich seit ich dich kennengelernt habe, nie mehr an den Wechsel gedacht habe. Und ich weiß, es war eine beschissene Idee von mir, dich alles in Frankfurt absagen zu lassen, ohne dir zu sagen, dass es da noch Liverpool gibt. Es tut mir unendlich leid. Ich wünsche mir, ich hätte einfach von Beginn an mit offenen Karten gespielt. Dann hätte ich dir nie das Herz gebrochen. Vielleicht hätte sich dann alles anders entwickelt und wir wären nur Freunde gewesen, aber dann hätte ich dich jetzt noch in meinem Leben. Vielleicht liest du diese Nachricht ja und, ach ich weiß auch nicht. Ich habe eigentlich keine zweite Chance verdient, weil ich ein verdammter Idiot bin. Aber wie schon gesagt, ich wollte nie ohne dich nach England gehen. Du solltest mitkommen. Und wenn du dies nicht gewollt hättest, dann wäre ich geblieben. Ich würde alles dafür tun dich noch einmal in die Arme zu nehmen. Ich würde jedem Verein dieser Welt eine Absage erteilen, nur damit ich bei dir sein kann. Ich liebe dich, Marie. Und das wird für immer so sein.


Hallo ihr Lieben. ♥ 
Nur noch zwei Kapitel, dann ist die Geschichte von Julian und Marie zu Ende. Leider verzögert sich das ganze ein bisschen, weil ich etwas zu lange mit meinem Hund spazieren war. Das letzte Kapitel kommt wahrscheinlich gegen 21 Uhr online. Ich hoffe es gefällt euch.


Wir lesen uns. ♥

Leave - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt