"Ich bin Marie. Und das sind Nina und Jessica.", antwortet sie recht leise und nimmt zögerlich meine Hand. "Freut mich. Und Entschuldigung, falls wir ungebetene Gäste sein sollten.", sage ich und lächel sie an. "Ach Quatsch. Wer hat nicht gerne drei gut aussehende Jungs bei sich sitzen?", grinst eine von ihnen, ich glaube es ist Nina und unterhält sich sofort weiter mit Marlon. Die anderen reden munter durcheinander und ich höre nur ab und zu genauer hin. Immer wieder sehe ich zu Marie, die total in Gedanken zu sein scheint. "Ist sie immer so ruhig?", fragt Kai die anderen beiden. "Eigentlich nicht, das ist erst seit kurzem so. Seit ihr Freund sie für eine andere verlassen hat.", erklärt Nina. Mittlerweile kann ich die beiden auseinander halten. Marie wirft ihrer Freundin einen wütenden Blick zu. "Nina! Was soll das?", fährt sie sie an. "Was denn? Ist doch bloß die Wahrheit.", verteidigt sich Nina und wendet sich dann wieder Kai zu. Marie schaut weg und konzentriert sich wieder auf das Feuerwerk. "Hey, tut mir leid.", flüstere ich ihr zu. "Ich verstehe wie du dich fühlst." Sie sieht mich komisch an, als könnte sie nicht glauben was ich gesagt habe. "Ich wurde auch verlassen. Der Grund war zwar die Entfernung zwischen Bremen und Köln, aber es geht mir ähnlich wie dir.", ergänze ich, aber sie sieht mich weiterhin nur an. Vielleicht sollte ich einfach meinen Mund halten. "Wenn du reden willst, ich bin da. Es hört sich sicher komisch an, dass von einem völlig Fremden zu hören, aber Reden hilft manchmal.", plapper ich einfach weiter. Wieso kann ich nicht einfach mal die Klappe halten? Ich bin mir nicht mal sicher, ob sie zugehört hat, da sie mich einfach nur ansieht und nichts sagt. "Das Angebot steht.", sage ich mehr zu mir selbst, als zu ihr. Und für den Bruchteil einer Sekunde sehe ich ein Lächeln auf ihren Lippen.
Die letzten Minuten des Feuerwerks habe ich verpasst, da ich die ganze Zeit mit meinem Handy beschäftigt war, oder immer noch bin. Emily hat mir geschrieben, dass wir reden müssen und dass sie mich vermissen würde. Anscheinend hat dieser Typ sie fallen lassen. Ich vermisse sie irgendwie auch. Aber sie hat mir das Herz gebrochen. Erst recht, als mir Jannis die Bilder von ihr geschickt hat. "Sicher gerne. Oder Jule?", höre ich Marlons Stimme leise zu mir durchdringen. "Klar, warum nicht.", murmle ich und antworte Emily, dass ich erstmal nichts mehr von ihr hören will, weil ich nachdenken muss. Dann stecke ich mein Handy in meine Hosentasche und gehe zu den anderen, die schon die Decke zusammengelegt und besprochen haben, wo sie noch feiern gehen wollen. Auf dem Weg zum Club, sprechen Kai und Marlon Marie immer wieder an, aber sie antwortet nur mit einem Wort oder meistens gar nicht. Ich glaube für sie sind wir wirklich ungebetene Gäste. Im Club, läuft es so, wie es immer bei uns läuft. Marlon schnappt sich ein Mädel, in diesem Fall Nina. Von der ich denke, dass sie auch Gefallen an ihm gefunden hat. Und Kai tanzt wieder mitten in der Menge. Und normalerweise, wäre ich bei ihm. Aber ich stehe mit Marie an der Bar und versuche herauszufinden, warum sie die ganze Zeit so aussieht, als würde sie gleich weinen. "Du bist ja nicht sehr motiviert.", sage ich mit einem kleinen Lachen. Sie nickt nur leicht. "Wie lange ist das Ganze denn her? Also wenn ich fragen darf.", will ich wissen. Super Julian. Ein besserer Ort für so ein Gespräch hätte dir echt nicht einfallen können. "5 Monate.", antwortet Marie mir erstaunlicherweise. Ich nicke. "Und du hängst immer noch an ihm?", frage ich. "Nein, ich bin einfach verletzt. Es kam alles so plötzlich.", sagt sie. Sie sieht so aus, als wenn sie noch etwas sagen will, tut es aber nicht. Nach ein paar Minuten unserer Gesprächsstille, frage ich sie ob alles okay ist. Und dann steht Jessica auf einmal vor uns. "Hast du gesehen wer hier ist? Was denkt er sich eigentlich?", fragt sie Marie. Ich sehe die beiden verwirrt an. "Wer ist hier?", frage ich und sehe mich um. "Maries Ex. Mit seiner Neuen.", erklärt mir Jessica und verschwindet dann. Ich sehe eine komplett fassungslose Marie. "Willst du raus?", frage ich und sehe sie an. Sie schweigt eine Weile, bis sie mich um einen Gefallen bittet. Sie bittet mich einfach mit ihr zu tanzen und ihren Ex dann zufällig anzurempeln. Anscheinend will sie ihn eifersüchtig machen. Sie zeigt kurz in seine Richtung und ich bemerke, dass seine Neue Marie ziemlich ähnlich sieht. Ähnlich, aber nicht so gut. Mit einem Lachen auf den Lippen stimme ich zu, nehme ihre Hand und ziehe sie auf die Tanzfläche. Von der Bar aus, tanzen wir immer weiter in Richtung ihres Ex-Freundes. Was nicht sonderlich schwer ist, da sich hier eh alle kreuz und quer bewegen. Kurz darauf gibt Marie mir ein Zeichen, dass wir jetzt nah genug dran sind und ich führe den Plan zu Ende aus. Rein zufällig, remple ich den Typ an und drehe mich entspannt um, um mich zu entschuldigen. Er wirft einen kurzen Blick hinter mich und sieht Marie. Immer wieder schaut er danach total perplex zwischen uns hin und her. Anscheinend hat er erkannt wer ich bin und kann es nicht fassen, dass ich mit seiner Ex hier bin. Nach einem letzten Blick, packt er seine Freundin am Arm und verschwindet durch die Menschenmenge. Ich sehe zu Marie und wir fangen an zu lachen. "Okay, damit habe ich nicht gerechnet.", sagt sie mit einem Lachen. "Was solls.", antworte ich und zucke mit den Schultern. Ich greife wieder nach ihrer Hand, um sie wieder auf die Tanzfläche zu ziehen.
"Können wir kurz raus gehen?", fragt Marie nach einer Weile, ziemlich aus der Puste. Ich nicke und gehe mit ihr aus dem Club raus. "Wird mit der Zeit doch ganz schön warm in der Menge.", lache ich und zupfe an meinem Hemd. Ein paar Minuten nach uns kommen auch die anderen aus dem Club. Es ist wie immer bei uns. Kai hat total gute Laune und Marlon hat wieder ein Mädchen an der Seite. "Hier seid ihr. Ihr habt ja echt lange getanzt.", grinst Jessica uns an. In selben Moment fangen Marie und ich einfach an zu nicken. Erst als Nina meint, das wir alle langsam nach Hause gehen sollten, sehe ich wieder auf mein Handy. Es ist 4:30 Uhr und ich habe mehr als 30 Nachrichten von Emily. Wir gehen zusammen mit den Mädels zur U-Bahn, da wir ja nicht mein Auto genommen haben. Im Endeffekt eine wirklich gut Idee, denn sonst hätten wir alle glaube ich nicht so viel Spaß gehabt. Denn dann hätten die Jungs und ich eine eigene Decke gehabt. Marie verabschiedet sich von ihren Freundinnen und als sie sich von mir verabschieden will, frage ich ob sie nicht in die gleiche Richtung wie die beiden muss. "Nein. Die beiden sind fast Nachbarn, aber ich wohne quasi am anderen Ende der Stadt.", erklärt sie. Ich nicke Marlon und Kai kurz zu und gehe dann mit Marie zu ihrem Gleis. "Ich begleite dich, dann bin ich sicher, dass du gut zu Hause angekommen bist.", lächel ich sie an. "Das musst du nicht.", sagt sie und sieht dabei auf den Boden. Sie ist schon irgendwie süß. Wieder lächel ich. "Ich will es aber.", sage ich und steige mit ihr in die Bahn.
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Leave - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)
FanfictionJulian Brandt, Profi-Fußballer bei Bayer Leverkusen. Ein Traum. Aber es gibt ja auch noch ein Privatleben. Gerade frisch von Emily getrennt, lernt er in Düsseldorf Marie kennen. Er weiß, das sie bald umzieht und jede Annäherung sinnlos wäre, da er a...