Kapitel 15

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Das Licht der Fackeln wird immer schwächer und wir beschließen, dass es Zeit ist langsam schlafen zu gehen. Dabei will ich gar nicht, dass dieser Abend jemals endet. Die meiste Zeit haben wir nicht geredet, aber dafür händchengehalten und uns immer wieder geküsst. Aber ich habe auch gemerkt, dass Marie ziemlich viel nachdenkt. Ich habe es nur gemerkt, weil sich dann kleine Denkfalten über ihrer Nase bilden und sie in die Ferne starrt. Hand in Hand laufen wir zu dem Haus meiner Tante. Leise schleichen wir in das Gästezimmer. So schnell wie wir ankommen, so schnell ist Marie auch im Bad verschwunden. Vielleicht kann ich dann kurz einmal klar denken. Nicht das Marie alles beeinflussen würde, aber wenn sie in meiner Nähe ist, gibt es in meinem Kopf nur noch sie. Wirklich weit komme ich nicht. Das ganze Adrenalin des Tages ist plötzlich verschwunden und ich bin von jetzt auf gleich total müde. Ich ziehe meine Jeans und mein Shirt aus und werfe die Sachen neben das Bett.

Ich werde wach, als sich neben mir jemand bewegt. Ich öffne leicht die Augen und sehe Marie, die auf ihrem Handy herumtippt. "Was machst du da?", will ich wissen, nachdem ich ihr ihr Handy aus der Hand genommen habe. "Ich wollte nur eben meinen Wecker stellen, damit ich morgen früh auf Arbeit anrufen kann, um mich krank zu melden.", flüstert sie. "Okay.", nuschele ich und lege mich wieder bequem hin. Während Marie sich in ihre Decke kuschelt, überlege ich, ob es eine gute Idee wäre, wenn wir Kuscheln würden. Oder wäre das zu viel für sie? Aber mein Körper ist schneller als mein Kopf. Beziehnungsweise schaltet er sich kurz danach erst wieder ein. "Komm her.", flüstere ich. "Also, wenn du willst und es nicht zu viel für dich ist." Nach kurzem Zögern legt sie ihren Kopf auf meine Brust und rückt an mich heran. Sie seufzt leise. Ich lege meinen Arm auf ihre Hüfte und drücke sie noch näher an mich heran. Diesmal seufze ich. Ich merke, dass ich mir langsam zu viele Gedanken mache. Normalerweise bin ich nicht so. Normalerweise hängt mein Kopf nicht so mit drin. Normalerweise mache ich einfach immer und denke nicht so viel. Warum ist es diesmal anders? Vorsichtig schiebe ich ihr Shirt etwas nach oben und streichele ihr sanft über den Rücken. Sie bewwegt sich und ich habe das Gefühl, dass sie sich noch mehr an mich kuscheln will, obwohl das schon gar nicht mehr möglich sein sollte. Als sie ihre Hand auf meine Brust legt, setzt meine Atmung kurz aus. Wenn mich sowas schon verrückt macht, ein einfaches über die Brust streicheln, was soll dann später noch alles passieren? Wieder breitet sich dieses Kribbeln in meinem Körper aus. Egal was alle sagen würden, ich könnte es nicht mehr leugnen. Ich bin wirklich verliebt. Verliebt, nach ein paar Stunden. Ich drehe mich zur ihr und gebe ihr einen Kuss auf die Stirn. "Schlaf gut, Marie.", flüstere ich. "Du auch, Julian.", flüstert sie zurück. Kurz danach ist sie eingeschlafen. Ich leider nicht, denn mein Kopf übernimmt gerade die Kontrolle. Nur leider denke ich nicht an Marie.


Herzlich Willkommen zu einem kleinen Leseabend. Heute erwarten euch fünf neue Kapitel. Sie kommen immer im Abstand von einer Stunde online. Ich wünsche euch ganz viel Spaß. Wir lesen uns. ♥

P.S. Für mehr Informationen zu Updates schaut gerne auf Instgram vorbei. (imwithyou19) ♥

Leave - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt