Kapitel 17

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"Julian, wir müssen reden.", sagt Emily und ich sehe sie sprachlos an. Ich starre sie an und frage mich was ihr einfällt, einfach so vor meiner Wohnung aufzutauchen. Mal ehrlich, was denkt sie sich dabei? Erst geht sie fremd, weil ich ja keine Zeit mehr für sie hätte und jetzt kommt sie aufeinmal so? Da muss es doch einen Haken geben. "Ich habe jetzt keine Zeit dafür, Emily.", sage ich und versuche ruhig zu bleiben. An Emily Reaktion erkenne ich allerdings, dass es nicht besonders gut geklappt hat. "Nein, wir reden jetzt. Unter vier Augen.", sagt sie und sieht Marie von oben bis unten an. Emily scheint wirklich zu denken, sie sei besser. Das ich nicht lache. "Nein, wenn dann ist Marie mit dabei.", sage ich, merke aber schnell, dass meine Stimme wieder sehr gezittert hat. "Sie hat aber nichts damit zu tun und ich will sie nicht dabei haben.", faucht Emily. "Emily, hör zu. Wenn du mit etwas sagen willst, dann sag es, wenn meine Freundin dabei ist, oder lass es." Vielleicht versteht sie ja jetzt, dass ich sie nicht sehen will. Nie wieder. "Gut, Julian. Dann ist deine Freundin halt dabei.", antwortet sie und macht einen Schritt zur Seite, sodass ich die Tür zur Wohnung aufschließen kann. Wieso kann sie nicht einfach nicht hier sein?

"Marlon, du musst  mir unbedingt helfen. Ich erreicht Kai nicht und du bist meine letzte Hoffnung. Ich habe Mist gebaut. Nein, Emily hat Mist gebaut. Oder doch eher ich. Jetzt ist Marie weg und ich weiß nicht weiter.", sage ich ohne Luft zu holen. "Bro, hol Luft. Ich bin in 30 Minuten bei dir, dann kannst du mir alles erzählen.", antwortet er und legt auf. Wieso kann ich eigentlich Kai nicht erreichen? Bei Marie ist mir klar, wieso sie mich ignoriert, aber wieso Kai? Was mache ich jetzt nur? Hoffentlich hat Marlon eine Idee. Ich weiß nämlich nicht mehr weiter. Wieso musste Emily hier auftauchen? Sie hat damals alles kaputt gemacht und jetzt wieder. Ich versuche nochmal Marie anzurufen. Wie oft habe ich heute schon dieses 'tuut' gehört? Als ich gerade auflegen will, geht jemand ran. "Marie?", frage ich aufgeregt. "Nein, hier ist Soph. Die Freundin von Kai. Ich glaube es ist gerade keine gute Idee, wenn du mit Marie redest. Sie will erstmal ihre Ruhe haben und meldet sich sicher bei dir, wenn sie dafür bereit ist. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend Julian.", sagt sie und legt ohne das ich reagieren kann auf. Wow. Nicht nur, dass Marie nichts von mir wissen will, Kai und Soph wissen auch schon bescheid. So wollte ich Kai's Freundin sicher nicht kennenlernen. "Jule, ganz kurz. Ist das Ganze 'Schokobrötchen dringend'? Dann rufe ich meine Oma an.", will Marlon wissen. "Kann man so sagen. Danke dir.", sage ich und weiß immer noch nicht, was ich machen soll.

"Und du bist sicher, dass du alles aufgeschrieben hast, was du aufschreiben wolltest?", fragt Marlon nochmal. Ich nicke. Ich war eigentlich nie gut, meine Gefühle auszudrücken, hoffentlich kann Marie mir irgendwann verzeihen. "Okay, ich fahre dann jetzt zu Nina. Soll ich sonst noch etwas ausrichten?", will er wissen. "Sag ihr, dass sie am besten heißen Kakao zu den Schokobrötchen trinken soll, aber tu so als käme das nicht von mir. Du weißt was ich meine. Und sag ihr das sie den Brief nicht sofort lesen muss. Sie kann ihn lesen wann sie will. Und sag ihr, dass ich auf sie warten werde.", sage ich und merke, dass ich meine Tränen langsam nicht mehr zurück halten kann. "Mache ich, Jule.", lächlt Marlon und umarmt mich nochmal bevor er fährt. Ich werde auf dich warten Marie. Für immer.

Leave - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt