Leave - Julian Brandt Fanfiction (Deutsch)

Kapitel 3

Als wir an der Endhaltestelle aussteigen, laufe ich neben Marie her. Der Weg ist schon recht einsam und dunkel. Und den läuft sie immer? Und vor allem alleine? Ich spreche meine Gedanken aus, etwas schockierter, als ich es mir in meinem Kopf vorgestellt habe. "Ehm, ja.", sagt sie, als wäre es ganz normal, diesen Weg im Dunkeln zu laufen. Okay, so allmählich wird es hell, aber trotzdem würde ich niemanden alleine hier lang laufen lassen. "Das mache ich seit 3 Jahren. So schlimm ist das nicht.", ergänzt sie. Ich sehe sie geschockt an. "Seit 3 Jahren? Hat dein Ex dich nie nach Hause gebracht?" Super Julian. Erinnere sie wieder an diesen Idioten. Wenn jemand immer von Emily reden würde, würde ich irgendwann ausrasten. Verlegen sieht sie auf den Boden. Toll, Julian. Du bist so ein Idiot. "Nein, selten. Er meinte immer ich schaffe das schon." Ich schüttel den Kopf. Langsam werde ich sauer. Was ist denn das bitte für ein Typ gewesen, mit dem sie da zusammen war. "Wie alt bist du eigentlich?", frage ich sie. ""21 und du?" "Ich auch, seit Mai." Ich stelle ihr noch mehr Fragen. In der Hoffnung, dass ich sie etwas ablenken kann. Und mich auch. Denn die ganze Zeit, vibriert mein Handy in meiner Hosentasche und es kann nur Emily sein. Plötzlich bleibt Marie stehen und deutet auf ein Haus. Scheint als wären wir angekommen. Ich weiß nicht so recht, was ich sagen soll. Und Marie anscheinend auch nicht. "Vielen Dank, fürs nach Hause bringen.", bedankt sie dich leise.  "Nicht dafür. Jetzt weiß ich zumindest, dass du sicher angekommen bist.", winke ich ab. Sie lächelt mich an und fragt, wie ich jetzt nach Hause kommen würde. Ich sage ihr, dass ich mir ein Taxi rufe und dann zu Marlon fahre. In der Hoffnung, dass die beiden noch wach sind, denn sonst muss ich vor der Tür schlafen, da ich meinen Autoschlüssel in Marlons Wohnung gelassen habe. Ich rufe mir ein Taxi und unterhalte mich noch ein wenig mit Marie. Als ich mein Taxi um die Ecke biegen sehe, entscheide ich, dass ich mich mit einer Umarmung von ihr verabschiede. Die hat sie auch verdient, denn schließlich hat sie mich die meiste Zeit von Emily abgelenkt. "War schön ich kennen gelernt zu haben.", sage ich und drücke sie noch mal an mich. Sie bedankt sich noch einmal fürs nach Hause bringen, aber ich winke wieder ab. "Man sieht sich bestimmt noch mal.", sage ich bevor ich ins Taxi steige. Sie nickt mir zu und dann fährt mein Taxi los, in Richtung Marlon.

Als ich bei den beiden ankomme, wünsche ich mir, dass sie doch schon schlafen würden. "Ist noch was gelaufen?", fragt Kai mich schon zum dritten Mal. Genervt drehe ich mich zu den beiden um. "Nein, es ist nichts gelaufen. Ich wollte einfach nur, dass sie sicher nach Hause kommt. Und jetzt haltet die Klappe." 

Als ich am späten Mittag aufwache, habe ich unzählige Nachrichten auf meinem Handy. Die meisten sind von Emily, aber die ignoriere ich. Dann sehe ich eine Nachricht von meinem Bruder. Wer ist sie? Sie ist echt hübsch.  Darüber ist ein Screenshot von einem Artikel irgendeiner Nachrichtenseite. 

Hat Julian Brandt eine Andere?! Gestern Abend würde der Bayer04-Profi (21) zusammen mit seinen Teamkollegen Kai Havertz (18) und Marlon Frey (21) in einem Club der Düsseldorfer Altstadt gesehen. Und das nicht alleine. Gegen 4:30 Uhr verließen die drei Fußballer den Club mit drei unbekannten jungen Frauen in Richtung der U-Bahnhaltestelle 'Heinrich-Heine-Allee'. An der Haltestelle trennte sich das sechser Gespann. Havertz und Frey fuhren zusammen, während Brandt zusammen mit einer der Unbekannten in die U-Bahn stieg. Brandt ist seit ein paar Jahren in einer Beziehung. Allerdings kamen uns die beiden sehr vertraut vor. Wir bleiben für Sie dran. 

Ich verlasse den Chat mit Jannis und gehe auf den den Balkon. Dann tippe auf den von Emily. 

...

Julian, schreib mir endlich. 

Ist das dein Ernst? Wieso antwortest du nicht?

Wir müssen über uns reden.

Julian. Antworte bitte.

Julian.

Julian.

Jetzt weiß ich ja warum du nicht schreibst.

Ich hoffe du hattest Spaß.

Aber das mit uns ist noch nicht vorbei.

...

Ich lege mein Handy zur Seite und fahre mir mit meinen Händen durch die Haare. Besser kann der Tag echt nicht anfangen. "Jule, kommst du mit zu Subway?", erschreckt mir Kai ein wenig. Ich schüttle den Kopf. "Alles gut. Ich muss erstmal nach Hause. Ich hol dich später ab.", antworte ich und mache mich auf den Weg ins Bad. "Alles okay, Bro?", will Marlon wissen. Ich nicke kurz und schließe dann die Tür. Ich höre noch, wie Marlon Kai fragt, was los ist. Aber er antwortet auch nur das er keine Ahnung hat. 

Als ich in meiner Wohnung ankomme, ruft Kai bereits zum vierten Mal an. "Was ist los?", fragt er, als ich ran gehe. "Ich erklär's dir später. Ist kompliziert.", antworte ich und lege wieder auf. Normalerweise bin ich nicht so. Niemandem gegenüber. Aber meine Gefühlswelt fährt gerade Achterbahn. Wenn Emily den Artikel gesehen hat und Jannis auch, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis Marie ihn auch findet. Und ich kann es ihr nicht mal erklären, weil ich ihre Nummer nicht habe, geschweige denn habe ich mir gemerkt wo sie wohnt. Aber muss ich mich wirklich vor ihr rechtfertigen? Wir haben uns gestern kennengelernt. Und abgesehen davon, hätte ich sie nie getroffen, wenn wir an unsere Decke gedacht hätten. Scheiße, verdammt. Was soll ich tun? Ich habe ja gesagt, dass wir uns bestimmt wieder sehen. Aber doch nicht unter diesen Bedingungen.